Die Hardware Voraussetzungen für ein wirklich flüssiges und damit immersives Virtual Reality Erlebnis mit Oculus Rift und Co. steigen mit den stets verbesserten Spezifikationen der HMD Herstellern. Nicht nur Oculus VR dürfte dieser Umstand zu bedenken geben, sind High-End-Grafikkarten nicht dafür bekannt, dass sie besonders erschwinglich sind.
Nvidia GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970
Nvidia stellte im September die neuste GPU Generation namens Maxwell mit „VR Direct“ vor. Die Grafikkarten GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970 sind für den VR-Betrieb optimiert.
Mit einer deutlich verringerten Grundverzögerung (Latenz), VR SLI, VR DSR, MFA, Auto Asynchronous Warp und Auto Stereo schnürt Nvidia ein VR-Paket, das zur Zeit seines gleichen sucht.
VR SLI
Die Art wie zwei Nvidia Maxwell GPUs miteinander kommunizieren wird dahingehend verändert, dass nun zwei GPUs im Virtual Reality Modus ohne Bildstottern verwendet werden können. Früher wechselten sich die Grafikchips ab, wenn sie einen Frame renderten. Für VR rendert jeder GPU nun ein Bild gleichzeitig für jedes Auge.
Asynchronous Warp
Auch Asynchronous Time Warp genannt, startet mit der zuletzt gerenderten Szene und lässt die GPU sie aufgrund der Daten der Head-Tracking-Position updaten. Indem das Bild später in die Rendering Pipeline gewarpt wird, verhindert der Maxwell-Chip Unterbrechungen (Ruckler) zwischen Kopfbewegungen und den Bewegungen am Monitor. Indem dies asynchron geschieht, wird verhindert, dass die GPU zu ausgelastet wird und somit an Leistung verliert.
VR DSR
Weil sich die Displays bei VR-Brillen sehr nahe am Auge befinden, erhöht eine gesteigerte Auflösung die VR-Erfahrung. Dynamic Super Resolution (DSR) – neu eingeführt bei Maxwell – hilft die Auflösung von 1 Megapixel pro Auge auf 4 Megapixel pro Auge zu erhöhen.
MFAA
Die neue Technologie namens Multi-Frame sampled Anti-Aliasing, oder MFAA. Der Maxwell-Chip kann viele AA-Ausgangspositionen kombinieren und so den Eindruck wecken, dass das Bild noch schärfer ist. Das Ganze geschieht ohne Einbruch der Performance, wie es bei anderen Anti-Aliasing Technologien vorkommt.
Auto Stereo in GeForce Experience
All diese VR Einstellungsmöglichkeiten sind einfach über die GeForce Experience App automatisch konfiguriert. Ein umständliches tweaken per Hand ist demnach nicht nötig.
Meine VR-Grafikkarte
Auch wenn Oculus VR für Messen und Prototypen ein etwas größeres Rig einsetzt, bin ich persönlich aktuell mit meiner MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G sehr zufrieden. Alle DK2 Spiele sind aktuell auf den höchsten Einstellungen gut spielbar. Die Karte ist extrem leise und auch gut übertacktbar. Im Endeffekt ist der Kauf einer neuen Grafikkarte aber oft Geschmackssache. Die Grafikkarte wird für die Oculus Rift CV1 und deren erhöhte Anforderungen (90 fps, min. 2,5k Auflösung, etc.) ausreichen, dies bestätigt Oculus mit den offiziellen Systemvoraussetzungen. Im Laufe der Zeit, wenn die Anwednungen anspruchsvoller werden, muss ich mir vielleicht eine zweite Karte zulegen und beide Modelle dann im VR-SLI Betrieb laufen zu lassen. Aber das hängt sicherlich auch von den verschiedenen VR-Anwendungen ab, die alle unterschiedliche Systemvoraussetzungen haben werden.
Hier eine paar Angebote von Nvidia VR-Direct Karten in der Bildergalerie.
AMD zieht mit der R9 290X 8GB GDDR5 nach
Nun bestätigt AMD, der größte Mitstreiter von Nvidia im Grafikkartensegment seine Grafikkartenalternative für Gaming-PCs. Nicht mit expliziten VR-Features, sondern mit geballter Power will AMD GPUs anbieten, die sich auch im VR-Betrieb nicht unterkriegen lassen sollen.
Gegenüber IGN bestätigte ein AMD-Sprecher nun, dass man an der Verbesserung an des Grafikkarten-Flaggschiffs, der R9 290X arbeitet. Die Karte soll dann mit 8GB GDDR5 daherkommen und folglich auf den Namen: R9 290x 8GB GDDR hören.
Der aufmerksame Gaming-Nerd mag wissen, dass es bereits Mitte des Jahres eine Version gab. Diese war jedoch streng limitiert. Ab jetzt wollen auch MSI, Sapphire, PowerColor, und wohlmöglich auch XFX mit AMD zusammenarbeiten, um die 8GB 290X herzustellen. Diesmal wird ein einzelner GPU die vollen 8 GB nutzen können. Zuvor wurde bei den dualen GPU-Boards jeweils 4 GB auf die GPUs aufgeteilt.
Grafikspeichermäßig würde die 290X damit an der Konkurrenz von Nvidia vorbeiziehen. Zu erwarten ist jedoch, dass sich das Speicherupgrade erst ab einer Auflösung im 4K-Bereich bemerkbar machen wird. Ob Nvidia hier nachzieht bleibt abzuwarten. Die Gerüchteküche brodelt und so sind sich einige Experten sicher, dass Nvidia in Kürze ein Ankündigung machen wird, in der man die GTX 970 und GTX 980 mit einem 8GB Speicher aufwertet.
Preislich soll das 8GB Modell der R9 290X Serie im Bereich der aktuellen Konkurrenz (320 Euro bis 500 Euro) liegen.
Update: Ab sofort sind die ersten Modelle im Handel: