Für die Oculus Rift gibt es mittlerweile einige Videoplayer, die das Abspielen von 360 Grad Videos unterstützen. Für die HTC Vive sieht es aktuell eher mau aus, was aber schlicht an der geringen Verbreitung der Hardware liegen sollte. Mit Whirligig hat nun der erste reine Video-Player ein Update für die HTC Vive und OSVR erhalten. Wir haben uns direkt ein paar Videos bei Oculus Share heruntergeladen und ausprobiert, ob das Schauen solcher Inhalte mit der HTC Vive ein Vergnügen ist.
360 Grad Videos mit der HTC Vive
Ehrlich gesagt bin ich kein großer Fan von 360 Grad Videos für das DK 2 der Oculus Rift oder die Gear VR. Für mich sind die Aufnahme aktuell noch zu verpixelt, als das ich richtig Spaß beim Zuschauen haben könnte. Etwas anders sieht es aber bei animierten Inhalten aus, da man hier mit weniger Details in der Ferne arbeiten kann und das Bild keine Nachteile durch Stitching (das Zusammenfügen der einzelnen Kameravideos) oder ähnliches besitzt. Deshalb haben wir uns sowohl gerenderte Szenen als auch gefilmte Szenen angeschaut und können euch nun etwas mehr darüber sagen, ob die HTC Vive schon bereit für solche 360-Grad-Inhalte ist, oder ob die Auflösung der VR-Brille von HTC schlichtweg nicht ausreicht.
Echte Videoaufnahmen mit der HTC Vive schauen
Auch wenn die Auflösung bei der HTC Vive deutlich höher ist, als beim DK 2 der Oculus Rift, stört mich bei echten Aufnahmen weiterhin die sichtbaren Zwischenräume zwischen den Pixeln (Fliegengitter). Hier sind unsere Augen einfach ganz andere Dinge gewöhnt und fühlen sich daher beim Anblick der 360 Grad Videos auch wenig begeistert. AMD hat berechnet, dass eine Auflösung von ca. 16K pro Auge für eine fotorealistische Darstellung im VR-Headset nötig sein wird. Die Gesamtauflösung der HTC Vive ist mit 2160 x 1200 noch weit davon entfernt. Ansonsten ist das Bild deutlich heller, kontrastreicher und es wirkt lebendiger. Echte Freude kommt bei uns leider trotzdem nicht auf, wenn wir die Gesichter von Menschen nur schwer erkennen können, die gefühlt ca. 10 Meter von uns entfernt sind.
Animierte Videos mit der HTC Vive schauen
Hier sieht die ganze Welt etwas anders aus. Bei den animierten Videos vergaßen wir nach kurzer Zeit das die minimalen Gitterlinien. Dies liegt vermutlich daran, dass die Szenen kaum Details enthalten, welche wir sehen wollen, aber nicht sehen können und außerdem daran, dass hier nicht versucht wird die echte Welt darzustellen. Bei den animierten Videos ist uns aber eines ganz besonders aufgefallen: Gerade bei dunklen Szenen spiegelt sich das Licht von Objekten sehr stark in den Ringen der Linsen. Das ist leider absolut störend beim Anschauen der Videos und kann düstere Szenen zerstören. Bei gemäßigten bis helleren Szenen tritt dieses Problem nicht auf.
So schaut ihr Videos mit der HTC Vive in Whirligig
Um 360 Grad Video mit der HTC Vive zu sehen, geht ihr einfach auf die Hompage des Herstellers und ladet euch das Programm Whirligig herunter. Anschließend installiert ihr die Software und die dazugehörigen Plugins. Hier müsst ihr keine Dinge gesondert downloaden, da alle nötigen Plugins der Installation beigelegt wurden. Anschließend braucht ihr Filmmaterial. Kostenfreies und offiziell downloadbare Inhalte findet ihr auf Oculus Share. Hierbei einfach den Filter auf 360 Grad Videos stellen. Habt ihr die Filme heruntergeladen, müsst ihr diese in den Programmordner von Whirligig “media”-Ordner kopieren. Bei uns ist dieser hier: “Programme/Whirligig Steam VR/production/media”. Anschließend startet ihr das Programm und wählt die gewünschte Datei aus.
Dazu einfach auf das Feld Video gehen und dann nach links oder rechts drücken. Das passende Format könnt ihr anschließend einstellen. Bei 360 Grad Videos müsst ihr auf Barrel oder Barrel SBS gehen und dann 360 Grad auswählen. Wenn ihr mehr über die möglichen Formate und Darstellungsformen erfahren wollt, dann findet ihr alle Informationen hier.
Vergleich zu einem Video auf der Samsung Gear VR mit dem Galaxy S6
Die Zwischenräume zwischen den Pixeln sind bei der HTC Vive etwas stärker sichtbar als bei der Kombination aus Gear VR und Galaxy S6. Im Gegenzug bietet die HTC Vive aber einen höheren Sichtbereich und leidet nicht unter den “abgeschnittenen” Seitenrändern, welche man bei der Gear VR Aufgrund des endenden Displays sieht. Verwunderlich ist dies nicht, da die Auflösung und die Pixeldichte des Galaxy S6 mit der Gear VR höher ist, als bei der HTC Vive. Dafür bietet die VR-Brille von HTC das höhere Field of View (Sichtbereich) und hat keine Performanceprobleme bei hochauflösenden Videos. Mehr zu den Unterschieden zwischen beiden Geräte könnt ihr unserer Übersicht entnehmen.