Das Unternehmen Lytro vollzog einen Wandel in ihren Produkten. Ihr früherer Fokus lag auf Digitalkameras, heute stellen sie unter anderem High-End-Kameras für Virtual Reality her. Dabei liegt die Hauptproduktion auf plenoptischen Kameras (oder Lichtfeldkameras), durch die das Eintauchen in die Virtual Reality noch intensiver wird. Dafür sammelte das Unternehmen Spenden in Höhe von 60 Millionen USD, um die Technologie zu verbessern.
Was macht plenoptische Kameraufnahmen so besonders?
Um eine Vorstellung zu erhalten, wie die Aufnahmen einer plenoptischen Kamera aussehen, sollte man sich folgendes Video ansehen:
Lytro veröffentlichte das Mondexperiment erstmals im August 2016. Der Unterschied von plenoptischen Kameraaufnahmen zu Aufnahmen herkömmlicher 360-Grad-Kameras liegt in der zusätzlichen Dimension. Denn neben den normalen zwei Bilddimensionen kann diese Kamera die Richtung einfallender Lichtstrahlen aufnehmen und erhält somit zusätzliche Informationen über die Bildtiefe. Dadurch ist theoretisch eine unendliche Schärfetiefe möglich. Außerdem kann man eine Refokussierung der Schärfentiefe vornehmen. Dieselbe Szene wird aus mehreren Blickwinkeln erfasst und durch die zusätzlich aufgenommenen Informationen über die Bildtiefe sind volumetrische Videoaufnahmen möglich. Das bedeutet, die aufgenommene Szene wird in fast realer Bildschärfe in 3-D-Geometrie wiedergegeben und kann auf ein VR-Headset übertragen werden. In der VR ist die Szene nun mit akkuratem Sound vorhanden und der Nutzer hat die Möglichkeit sich innerhalb des Videos frei zu bewegen und die Situation aus verschiedenen Perspektiven nachzuerleben. Hierdurch wird eine viel immersivere VR-Erfahrung als durch aktuelle Standards ermöglicht.
Nachteile des Mond-Experiments und heutige Fortschritte
Das Mondexperiment verwendete damals zur Aufnahme einen Prototyp. Dabei gab es noch einige Probleme, denn einerseits hatte diese eine eingeschränkte Aufnahmekapazität, andererseits war die Genauigkeit noch nicht so stark ausgeprägt. Daraufhin verbesserte Lytro seinen Prototyp und veröffentlichte eine neue Kamera. Diese ist deutlich größer und ermöglicht mehr Bewegungsfreiheiten bei den Aufnahmen. Auch die Auflösung, Bildschärfe und Audioqualität der Aufnahmen hat sich deutlich verbessert. Zusätzlich arbeitet das Unternehmen an passender Software, die zur Bearbeitung der Videos angemessen ist.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass diese Kamera-Generation die Zukunft für VR-Videos und VR-Filmen prägen wird. Deshalb besteht die Vermutung, dass die volumetrischen Videos zum Standard innerhalb der Virtual Reality werden können.
(Quellen: roadtovr, Lytro Vimeo, Lytro)