the pretender project, oculus rift, kinect
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Einige von euch werden sicherlich schon von dem Geschlechtertausch-Experiment mit Oculus Rift Datenbrille gehört haben. “Gender Swap“ heißt das Kunstprojekt aus Barcelona, das es einem Mann und einer Frau ermöglicht, sich im Körper des jeweils anderen zu fühlen. Beide Probanden tragen das Oculus Rift und bekommen dabei die Perspektive des Gegenübers aufgespielt. Damit das Experiment eine hohe Immersion bietet, müssen die beiden Teilnehmer die Bewegungen des anderen nachahmen. Dieses Video zeigt den Versuch:

Nun gibt es ein neues Experiment, das es einem ermöglicht mal in den Körper eines anderen zu schlüpfen. Un diesmal mit Hilfe von kleinen Stromstößen. Tatsächlich ermöglicht The Pretender Project des Londoner Studenten Yifei Chai nun diese ungewöhnliche Erfahrung. Zur Realisierung dieses alten Menschheitstraumes benötigte Chai nicht viel mehr als eine Exemplar der VR-Datenbrille Oculus Rift und einen Kinect-Sensor von Microsoft.

Das Projekt scheint einen Traum von vielen anzugehen, der jedenfalls in der Vergangenheit unter anderem schon Grundlage zahlreicher Hollywood-Streifen war. Mit Hilfe von modernen Gadgets und Wearables könnte diese Fiktion mittlerweile tatsächlich Realität werden. Möglich wird dies nicht mit unbezahlbaren Raketenwissenschaftstechnologien, nein, alltägliche, für jedermann erhältliche und vor allem auch bezahlbare Gerätschaften aus dem Bereich Consumer Electronics ebnen den Weg.

Beim sogenannten The Pretender Project von Yifei Chai vom Londoner Imperial College London kommen nämlich lediglich die vier folgenden Dinge zum Einsatz: eine Videokamera, das Virtual Reality-Headset Oculus Rift, Microsofts Bewegungssensor Kinect und ein Apparat, der (ungefährliche) Stromstöße abgeben kann. Und das Ganze funktoniert so:

Eine Person, genannt Experiencer oder Controller, trägt das Oculus Rift auf der Nase. Bewegungen dieser Person werden außerdem von Kinect aufgezeichnet. Die zweite Person ist mit einer, ebenfalls am Kopf befestigten, Videokamera ausgestattet, die in beide Richtungen filmt. Außerdem trägt dieser sogenannte Avatar eine Art Anzug, der Stromstöße von der Stärke 40 bis 80 Volt an den Träger des Oculus Rift abgeben kann.

Nun wird all das, was der Experiencer in seiner Umgebung wahrnimmt, drahtlos auf das Display der Oculus Rift übertragen. Doch das ist noch nicht alles. Eine Software rechnet die von Kinect aufgezeichneten Bewegungen in Stromstöße um, die wiederum die Muskeln des Avatars stimulieren. Theoretisch ist der Körpertausch damit perfekt, völlig einwandfrei funktioniert insbesondere die Übertragung der Bewegungen aber bislang noch nicht, wie sich vermutlich jeder vorstellen kann und auch Chai ganz offen zugibt. Schön zu sehen, dass Virtual Reality auch im Bereich von Kunst und Wissenschaft immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Aber seht selber:

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