Mit Facebook Spaces veröffentlicht Facebook seine erste Anwendung für Virtual-Reality-Brillen und natürlich handelt es sich bei dieser Anwendung um eine Social-VR-Erfahrung, die von einer Verbindung zu Facebook profitieren kann.
Facebook Spaces ausprobiert
In Facebook Spaces besucht ihr nicht eine in Echtzeit gerenderte Welt, sondern ihr betretet 360-Grad-Videos und 360-Grad-Bilder. Ein Video oder ein Bild könnt ihr jeweils mit maximal vier Personen besuchen und selbstverständlich lässt sich jederzeit die Umgebung wechseln. In der letztendlichen Szene könnt ihr euch aber nicht durch die Gegend teleportieren, sondern ihr steht an einem von vier möglichen Punkten um einen virtuellen Tisch herum. Wenn alle Personen da sind, könnt ihr euch unterhalten, Selfies machen, Objekte kreieren, andere Personen verzieren oder einfach die gemeinsame Zeit genießen. Ihr könnt auch jederzeit eure Selfies und 2D Bilder aus Facebook importieren und diese auf einer großen Leinwand für alle Teilnehmer anzeigen lassen. Die sozialen Interaktionen machen viel Spaß, doch häufig macht einem die Technik einen Strich durch die Rechnung – man verliert die Verbindung oder Dinge werden plötzlich falsch dargestellt. Zudem gab es ständig Probleme bei der Übertragung des Tons und oft musste man sich aus abgehackten Worten selbst einen Satz zusammenbasteln.
Auch wenn Facebook der Anwendung bereits ein paar Objekte spendiert hat, damit die Nutzer sich austoben können, so vergeht doch recht schnell der Spaß. Aktuell schweben die Objekte stets in der Luft und können an manchen Punkten festgeheftet werden. Derzeit lassen sich keine Objekte werfen oder umstoßen. Ebenso sind die Möglichkeiten zum gemeinsamen konsumieren von Inhalten sehr knapp bemessen. Ihr könnt lediglich auf Bilder und Videos von Facebook zugreifen und keine anderen Quellen verwenden oder den eigenen Bildschirm auf die Leinwand bringen. Außerdem setzt Facebook bei der App auf eine Eingabe mit dem Zeigefinger, was sich teilweise schwieriger gestaltet, als man annehmen würde.
Doch selbst bei aller Kritik muss man sagen, dass es sehr viel Spaß macht sich mit Menschen in Facebook Spaces zu treffen und lustige Selfies von den Erlebnissen zu machen. Da die Anwendung an Facebook angebunden ist, könnt ihr auch jederzeit euer Selfies auf eurer Pinnwand teilen und eure Freunde auf VR aufmerksam machen. Ein weiteres großartiges Feature ist, dass ihr Videochats mit Menschen führen könnt, die gerade nicht in VR sind. Bisher war die Qualität aber eher schlecht bei diesen Übertragungen und außerdem kann nur derjenigen den Menschen per Videochat sehen, der ihn auch angerufen hat. Alle anderen Teilnehmer sehen die Person nicht.
Der Editor zum Erstellen der Avatare könnte definitiv noch ausgebaut werden, doch man kann aktuell schon einen Avatar erstellen, der der eigenen Person ähnlich sieht. Theoretisch kann Facebook auch einen Avatar aus euren Profilbildern erstellen, aber dies funktioniert nur bei Bildern gut, wo euer Gesicht groß und deutlich abgebildet ist.
Facebook Spaces ist aktuell vermutlich nicht die beste Social-VR-Erfahrung, aber die Verbindung zu Facebook bietet zukünftig sicherlich viele Möglichkeiten. Wenn 360-Grad-Videos und Fotos sich stärker verbreiten, dann könnt ihr stehts in die neusten 360-Grad-Inhalte auf Facebook springen und direkt eure Freunde einladen oder das Erlebnis zeitgleich auf Facebook teilen. Facebook bezeichnet die aktuelle Version von Spaces als Beta und genau dieses Stadium hat die Anwendung auch aktuell. Dennoch bietet sie einen schönen Ausblick in die Zukunft.
Facebook Spaces findet ihr aktuell kostenlos im Oculus Store. Die Anwendung kann mit dem Revive Treiber auch mit der HTC Vive genutzt werden.