Zotac VR Go im Test
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Mit dem VR GO bringt Zotac einen weiteren Rucksack PC auf den Markt, der es euch ermöglicht kabellos in virtuelle Welten einzutauchen. Über Stärken und Schwächen und ob Zotacs Konzept im Vergleich zum ebenfalls von uns getestetem XMG Walker überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Review.

Zotac VR GO im Test

Zotac VR Rucksack GO

Der Zotac VR GO ist hardwareseitig ausreichend konzipiert, um euch ein flüssiges VR-Erlebnis zu garantieren. Angetrieben wird der Rucksack PC von einem Intel Core i7-6700T mit einem maximalen Turbotakt von 3,6 GHz. Unterstützt wird die CPU durch eine GeForce GTX 1070 dem 8 GB GDDR5 Grafikspeicher zur Verfügung stehen. Mit 16 GB DDR4 Speicher und 250 GB SSD stehen dem VR GO ebenfalls genügend Speicherreserven zur Verfügung. Erweiterbar sind diese durch einen vorhanden freien 2,5 Zoll Slot.

Bei der Gestaltung der Stromversorgung setzt Zotac auf ein Dual-Akkupack mit Hot-Swap-Funktion. Folglich braucht ihr euer VR-Erlebnis bei drohendem Energieversagen nur kurz pausieren, um den leeren Akku durch einen frisch geladenen auszutauschen. Ein komplettes Herunterfahren ist nicht notwendig. Auf knapp 120 Minuten Spieldauer bringt es das Doppelgespann bei einem moderaten CPU-Stromverbrauch von 34 Watt. Die mitgelieferte Ladestation bietet Platz für zwei Akkupacks. Wollt ihr den VR GO im Dauerbetrieb halten, dann empfiehlt sich die Investitionen in ein zweites bzw. drittes Akkupaar.

Anschlüsse und Gehäuse

Zotac VR Rucksack GO

Zotac stattet den VR GO, entgegen seiner Ausrichtung es als Rucksack zu verwenden, mit einer Vielzahl von Anschlüssen aus. Daraus wird ersichtlich, dass das Produkt auch darauf ausgelegt ist, als heimischer Desktop-Rechenknecht genutzt zu werden und nicht nur dem Zuspielen einer VR-Brille dienen soll. Dies ist auch sinnig, da die Anschaffungskosten und die potente Hardware somit außerhalb des VR-Szenarios genutzt werden können. Die Vielzahl an HDMI- und Displayports ermöglicht somit den Aufbau eines 4-Monitor-Setups.

An der Seite befinden sich folgende Anschlüsse:

  • 4x USB 3.0 Type-A
  • 2x HDMI 2.0
  • 2x DisplayPort 1.3
  • 2x RJ-45 Gigabit LAN
  • 1x 3-in-1 SD Kartenleser
  • 1x Kopfhörerausgang
  • 1x Mikrofoneingang
  • 1x 12V DC-out Stromversorgung von VR-Brille oder Zubehör
  • 1x Netzteil-Eingang

Auf der Oberseite findet ihr ergänzend Anschlüsse für den Betrieb einer VR-Brille:

  • 4x USB 3.0 Type-A
  • 2x HDMI 2.0
  • 1x 12V DC-out Stromversorgung von VR-Brille oder Zubehör

 

Für die kabellose Anbindungen steht WLAN nach 802.11ac/b/g/n und Bluetooth 4.2 zur Verfügung. Das Gehäuse macht einen soliden Eindruck und bietet kein Grund zur Beanstandung. Lüftungsschlitze auf der Rückseite saugen die Frischluft an, transportieren diese durch das System, um sie dann im erwärmten Zustand an den Seiten wieder abzuführen. Die Wärmeentwicklung hielt sich bei uns in Grenzen, obwohl wir die Geräuschentwicklung erwähnen müssen. Während des VR-Erlebnisses mit Kopfhörern ausgerüstet mag diese keine Rolle spielen, aber spätestens wenn ihr den PC im Desktopeinsatz mit Lautsprechern nutzen wollt, könnte diese störend auffallen.

Handhabung

Zotac VR Rucksack GO

Im Lieferumfang inbegriffen ist neben den Akkus und den benötigten Kabeln ebenfalls das Gurttragesystem, um das Gerät letztlich als Rucksack verwenden zu können. Durch einfaches einhaken und verriegeln wird das Tragesystem mit dem Gehäuse verbunden und vor dem Verrutschen gesichert. Die Gurte lassen sich in der Länge variieren und vor dem Oberkörper und oberhalb der Taille fixieren. Lediglich die langen Kabel der VR-Brille müssen an dem dafür vorgesehenem Haltesystem untergebracht werden. Mit einem Gewicht von fast 5 kg ist der Zotac Pendant deutlich schwerer als die angebotene Konkurrenz von XMG. Die Verteilung des Gewichts ist aber so gelungen, dass wir dieses nicht als störend empfanden. Das Konzept eines Rucksacks wird einfach nicht alt.

Zur Bedienung und Einrichtung des VR GO kommt man nicht um das Anbinden eines externen Monitors herum. Dies bedeutet in der Praxis, ein wiederholtes an- und abstecken der Kabel. Natürlich kann der zur Verfügung stehende Bluetooth-Standard für Peripherie wie Maus und Tastatur genutzt werden, aber nur wenige Personen werden sich zusätzlich einen  kabellosen Transmitter wie PureLink leisten, um sich das Anschließen des Monitorkabels sparen zu können.

Erfahrung

Generell haben wir mit dem Zotac VR GO genauso positive Erfahrungen gemacht wie mit dem XMG Walker. Schnell haben wir vergessen, den VR GO auf dem Rücken zu tragen. An die erhöhte Bewegungsfreiheit gewöhnten wir uns sofort. Die Immersion durch die Kabelfreiheit ist wesentlich intensiver und lässt euch tiefer in die jeweilige Spielwelt eintauchen.

Fazit

Zotac VR Rucksack GO

Performancetechnisch liegen der Zotac VR GO und der XMG Walker fast gleichauf. Lediglich in der maximalen Spielzeit könnte der VR GO, je nach Anwendungsfall, ein paar Minuten mehr rausholen. Im Tragekomfort unterscheiden sich die beiden System trotz des höheren Gewichts des Zotac Produktes nicht wesentlich. Als nützliches Gimmick empfinden wir die Gummiabdeckungen für die oberen Anschlüsse sowie eine integrierte Spritzwasserfolie, welche über den Rucksack gezogen werden kann, damit das Gerät zu jeder Zeit geschützt ist. Die Möglichkeit des Zurücksetzens des vorinstallierten Windows 10 Systems mit einem USB Stick vermissen wir bei Zotac schmerzlich. Die beigelegte Recovery-DVD hilft im Ernstfall wenig, da der VR GO über kein eingebautes optisches Laufwerk verfügt. Hier hat XMG besser mitgedacht. Außerdem bietet XMG als deutscher Hersteller einen ortsnahen Service. Im Gegenzug ist der Zotac VR GO wesentlich günstiger.

Unseres Erachtens nach sollte eine Investitionen in einen Rucksack-PC gut überlegt sein. Mit einem VR-Ready-Laptop fahrt ihr in der Summe günstiger, da ein Display bereits Bestandteil des Pakets ist. Rucksack PCs werden sicherlich eine Nische im VR-Bereich bleiben, diese verorten wir allerdings eher im Bereich der VR Arcades und nicht im privaten Sektor. Durch Systeme wie den TPCast werden hinderliche Kabel in Wohnzimmer bald der Vergangenheit angehören.

Stark
  • Akku Hot-Swap-Funktion
  • sitzt bequem
  • Anschlüsse für die HTC Vive clever positioniert
Schwach
  • kein Display integriert
3.5 / 5
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