Cinera
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Um Videobrillen ist es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, besonders seitdem Sony seine HMZ-Serie vor rund zweieinhalb Jahren einstellte. Einen neuen Anlauf wagt nun ein von Foxconn gefördertes Unternehmen. Die Cinera besitzt zwei Displays mit je 2560 x 1440 Bildpunkten und erreicht damit fast die vierfache Abbildungsschärfe pro Grad als die Oculus Rift und HTC Vive. Das Sichtfeld der Videobrille soll dem Erlebnis in einem IMAX-Kino gleichen und liegt bei 66 Grad. Wer sich die Android-basierte Brille nicht um den Kopf schnallen will, findet im Lieferumfang des Kickstarter-Projektes eine Halterung.

Cinera: Hochauflösende Videobrille als Heimkino

Videobrillen versprechen seit jeher ein Heimkino-Erlebnis ohne Projektor oder riesigem TV. Kein Wunder, dass vor allem Sony etliche Jahre dem Konzept die Treue hielt: In Japan ist Wohnraum selten Heimkinotauglich. Zudem bieten sich solche Brillen theoretisch auch für Reisende an. Was in der Theorie gut klingt, hat in der Praxis aber oft mehrere Haken. Sei es bei der Tragbarkeit, niedrigen Auflösungen oder klobigen Zusatzgeräten, die gegen eine Mitnahme sprechen.

Diese Punkte löst die Cinera auf den ersten Blick: Die Brille besitzt einen eingebauten Akku, der für vier Stunden Laufzeit sorgen soll. Für Filmmaterial benötigt man nicht unbedingt einen externen Zuspieler, sondern kann auf Videos auf microSD-Karten zugreifen. Beim Bild versprechen zwei hochauflösenden Displays mit je 2560 x 1440 Bildpunkten eine hohe Qualität. Das dargestellte Bild soll deutlich größer sein als im normalen Kino und laut Entwicklern IMAX-Qualität erreichen. Das Vield of View liest sich mit 66 Grad etwas eng. Normale VR-Headsets kommen auf 100 Grad oder mehr. Durch das engere Blickfeld der Cinera sammeln sich aber mehr Bildpunkt auf dem gleichen Platz. Die Entwickler nennen die Einheit PPD, Pixel Per Degree (Pixel pro Grad). Da liegt die Kinobrille mit 39 deutlich über der Oculus Rift mit 11,5 und HTC Vive mit 9,8 PPD.

Ein Problem der 3D-Darstellung am TV oder über Beamer dürfte die Cimera ebenfalls Fall lösen: Durch den Wegfall der 3D-Shutter-Brille verringert sich die Helligkeit des Bildes bei der Kinobrille nicht. Die 3D-Darstellung bei Sonys Lösungen war schon ein riesiges Plus.

Android für SmarTV, Halterung für freie Hände

An Schnittstellen bietet die Brille Audio, Micro USB, HDMI 1.4a und USB 2.0. Bluetooth und WLAN ac sind ebenfalls an Bord, außerdem diverse Sensoren, die Lage und Bewegung erkennen. Dadurch soll sich die Cimera dazu eignen, die Kamera einer Drohne per Kopfbewegung zu steuern. Als Betriebssystem kommt Android 6.0 zum Einsatz, womit es möglich ist, auf diverse Streaming-Apps zuzugreifen. Etwas stutzig macht das mitgelieferte Zubehör. Eine Halterung ermöglich die Benutzung der Brille ohne Hände. Die soll man beispielsweise frei haben, um ein Glas Wein zwischendurch mal zu trinken und ein entspanntes Heimkinoerlebnis ermöglichen. Wenn man sich noch den Formfaktor der klobigen Brille betrachtet, entsteht der Verdacht, dass der Tragekomfort des Headsets nicht allzu komfortabel sein könnte.

Cinera Halterung

Die Kickstarter-Kampagne läuft noch bis zum 18. September, hat das Finanzierungs-Ziel aber bereits deutlich übertroffen. Der offizielle Launch soll noch in diesem Monat stattfinden, die Unterstützer müssen noch bis Dezember ausharren. Frühe Vögel zahlen teilweise bis zu 50 Prozent weniger als den angepeilten Verkaufspreis von 800 US-Dollar.

(Quelle: The Verge)

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