Operation Apex ist bereits im letzten Jahr für die HTC Vive erschienen, jetzt steht auch eine Version für die Rift im Oculus Home Store bereit. Das Unterwasser-Abenteuer kommt ohne Waffen, Gewalt oder den eigenen Tod aus und will euer ökologisches Bewusstsein wecken. Geht die Rechnung von Curiscope und den Vive Studios auf?
Operation Apex – Das tauchende Klassenzimmer
In Operation Apex begebt ihr euch virtuell in die Tiefe des Meeres und bewegt euch mit kleinen Antrieben an den Händen fort. Mit den Flossen an euren Händen könnt ihr euch auch drehen, was sich aber leider sehr unrealistisch anfühlt. Viel besser: Operation Apex mit einem 360 Grad Tracking verwenden, denn dafür war es ursprünglich ja auch gedacht. Wenn man auf das Drehen per Controller verzichtet, kann man sich auch schnell fallen lassen und beginnt mit den ersten Scans der Meeresbewohner, um mehr über sie zu lernen. Das Scannen bereitet viel Spaß, denn teilweise müssen Fische mit Hologrammen angelockt und mehrere Punkte innerhalb des Fisches oder Schwarms getroffen werden.
Wer jetzt aber auf eine Welt hofft, in der es jede Menge zu entdecken gibt, der wird enttäuscht. Mehr als ein bisschen Müll, eine Handvoll Arten an Meeresbewohnern und eine triste Flora erwartet den Forscher nicht. Hier verschenkt das Spiel großes Potential und kann mit der lebendigen Welt von Subnautica nicht mithalten. Spätestens wenn ihr diesen Umstand festgestellt habt, kommt euch selbst die viel zu kurze Spielzeit von knapp einer Stunde lang vor, denn ihr wiederholt stets die gleiche Aufgabe (scannen) und werdet mit dem Gesicht in die Umweltprobleme unseres Planeten gedrückt. Selbst die Fische sind so hölzern und einfach gestrickt, dass sie sich ineinander verhaken, hängen bleiben oder seltsam kollidieren. Bei drei unterschiedlichen Welten, wovon eines das Tutorial ist, hätten man mehr Liebe zum Detail erwarten dürfen.
Fazit
Der Ansatz von Operation Apex ist sicherlich lobenswert und auch die ersten Scans und das Anlocken der Fische und Krabben bereitet viel Freude. Dennoch kann das Spiel nicht mehr als diesen einen Trick und die Entwickler verschenken viel Potential. Eine triste Welt mit Meeresbewohnern, die direkt aus einer kostenlosen 3D-Asset-Sammlung stammen könnten, muss man wohl nur als echter Biologie-Fan besuchen. Wer lediglich auf das Gefühl des Tauchens steht, der sollte sich Subnautica genauer anschauen, auch wenn die VR-Erfahrung vom Konzept her in eine völlig andere Richtung geht.
Operation Apex findet ihr für 20 Euro auf Steam und im Oculus Home Store.
- Gewaltfreies und dennoch spannendes Konzept
- Zu kurze Spielzeit (rund 1 Stunde)
- Animationen, 3D-Modelle und Verhalten der Tiere nicht ausgereift
- Unspektakuläre Welt