Thomas Poersch ist bekannt für seinen YouTube-Kanal VoodooDE VR, auf welchem er regelmäßig neuen Content über die VR-Szene bereitstellt. Als einer der drei weltweiten Pimax-Tester durfte der YouTuber Hand anlegen an die Pimax 5K+ und Pimax 8K M2 und berichtet ausgiebig über seine Erfahrungen mit den neuen VR-Brillen.
Pimax Review – Pimax 5K+ und Pimax 8K im Test von VoodooDE VR
VoodooDE erhielt als Backer der Kickstarter-Kampagne die Möglichkeit, die beiden VR-Brillen Pimax 5K+ und Pimax 8K M2 näher unter die Lupe zu nehmen. Entsprechend berichtet er in einem ausführlichen Review über die Vor- und Nachteile der Modelle und kommt zu einem interessanten Ergebnis: Die Brillen setzen sich dank des Sichtfelds deutlich von den bisherigen Generationen von VR-Brillen ab. Allerdings ist dafür ein ausreichend starker High-End-PC nötig.
Der größte Unterschied der neuen Brillen im Vergleich zu den gängigen Varianten wie Rift, Vive und Windows-Brillen zeigt sich im Sichtfeld. Mit einem Field of View von 180 Grad offenbaren die Brillen eine einzigartige Immersion, die dank der deutlich größeren Linsen entsteht. Dieser Effekt ist sogar so groß, dass man sich “wie in einem falschen Film vorkommt, wenn man wieder zur Vive oder Rift greift!“, berichtet Thomas.
Durch das große Sichtfeld entsteht allerdings ein Distortion-Effekt, welcher sich individuell mehr oder weniger störend auf die Nutzer/innen auswirkt. Thomas berichtet, dass er die Wölbung nach einiger Zeit jedoch gar nicht mehr wahrgenommen hat. Wer gegen die Distortion vorgehen möchte, kann sich mit einem speziellen Software-Tool Abhilfe schaffen. Damit sind die FOV-Einstellungen konfigurierbar. Durch die Reduktion des Sichtfeldes verschwindet auch die Distortion.
Zudem sagen die Brillen dem Fliegengittereffekt (SDE) ganz klar den Kampf an. Dieser ist zwar beim Betrachten von Filmen oder lesen von kleineren Textpassagen noch minimal vorhanden, jedoch deutlich weniger störend als bei einer Rift oder Vive Pro. Besonders bei der 8K-Brille muss man sich stark konzentrieren, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Doch dies kommt mit einem kostspieligen Preis, denn dafür sind eine Menge Performance und eine sehr hohe Auflösung nötig. Beides erreicht man nur mit einem teuren High-End-PC. Eine Nvidia GTX 1080 Ti soll zur Mindestausstattung gehören, um das Supersampling der 8K-Brille zu gewährleisten.
Generell scheinen die neuen Brillen ihre Vorteile erst mit der nächsten GPU-Generation richtig ausspielen zu können. Während die Pimax 5K noch eher an die heutigen Leistungen angepasst scheint, zeigt sich bei der Lesbarkeit von Texten mit der 8K nur noch Textmatsch bei niedriger Auflösung. Dies macht sich auch in der Performance bemerkbar. Insgesamt erhält man bei beiden Brillen-Modellen dieselben FPS bei gleicher Auflösung und Einstellungen. Jedoch benötigt die 8K-Brille nun einmal eine höhere Auflösung, um die gleiche Bildqualität wie der kleinere Bruder bei geringeren Einstellungen zu bieten. Entsprechend empfiehlt VoodooDE sogar derzeit auf die Pimax 5K+ zu wechseln, wenn man nicht gerade vorhat, sich die kommende RTX 2080 TI zuzulegen.
Ein deutlicher Nachteil zeigt sich in den Schwarzwerten. So werden eigentlich schwarze Flächen eher hellgräulich dargestellt, was bei spezifischen Anwendungen, wie sich bei VR-Horrorspielen durchaus negativ auf die Immersion auswirken kann. Pimax verspricht allerdings einen Regler in die Software einzubauen, womit die Helligkeit des Displays veränderbar wird.
In puncto Design und Hertz-Werte ähneln sich die Versionen kaum. Zwar bietet die 5K 90 Hz, während die 8K 80 Hz nutzt, dies macht sich scheinbar jedoch nicht wirklich bemerkbar. Für welche der beiden Brillen lohnt sich also die Anschaffung? Thomas bezieht hierbei ganz klar Stellung:
“Wenn man wirklich (!) absolut nicht mit einem auch nur gering sichtbaren SDE klarkommt und dies für einen das wichtigste überhaupt ist, sollte man bei der Pimax 8K bleiben, hier sieht man den SDE wie erwähnt kaum noch. Für alle anderen rate ich zum Wechsel auf die 5K+, denn hier gibt es keinen Unterschied was Farben, Distortion oder Schwarzwerte angeht, allerdings braucht man durchaus weniger Performance für die gleiche Bildqualität. Wer also bei der Pimax 8K bleiben will, sollte meiner Meinung nach direkt eine RTX 2080 Ti vorbestellen!”
Abschließend ist er also jedoch durch aus von den Pimax-Brillen begeistert und besonders das Field of View überschattet die Konkurrenz sowie die eigenen kleinen Fehler. Die Brillen bereiten die Virtual Reality auf die Zukunft vor und können mit kommenden GPU-Generationen erst ihre wahren Stärken entfalten. Besonderen Dank sei an die Tester gegeben, die während der Entwicklungsphase mit reichlichem Feedback an der Entstehung mitwirkten.
(Quelle: VoodooDE | YouTube: VoodooDE VR)