Den Auftakt unserer Fachberichte rund um die Gamescom 2015 macht diesmal, in chronologischer Reihenfolge Crytek. Wer mehr über unseren Trip nach Köln und alles VR Technische erfahren möchte, nutzt unseren Reisebericht.
Wir konnten während unserer Demosession nicht nur einen Rift-Prototypen ausprobieren, sondern uns auch den neusten Streich von Crytek ansehen: Mit “Back to Dinosaur Island 2” möchte die deutsche Firma mit Sitz in Frankfurt offensichtlich noch einmal beweisen, dass sie die Koryphäen im Bereich Computerspielgrafik sind. Da wir uns anfangs entscheiden durften, ob wir die Demonstration lieber im Stehen oder im Sitzen erleben möchten entschieden wir uns für die Stehende Variante um die Immersion zu erhöhen.
Wir stehen auf einem kleinen, von Kletterpflanzen umschlungenen Gebirgsvorsprung. Unsere in dicke Handschuhe gekleidete Hände schweben vor uns in der Luft. Dort, direkt über uns befinden sich zwei Seilbahnen. Die eine geht nach links, die andere nach rechts oben ab – die steile Felswand hinauf. Wir entscheiden uns für die rechte Variante und halten uns gut fest. Langsam tuckert die Seilbahn nach oben, schwankt leicht während über uns riesige Flugdinosaurier kreischend ihre Runde drehen. Einige kommen uns dabei erschreckend nahe, dulden keinen Eindringling. Doch ein kurzer Blick in den tosenden Abgrund unter uns verrät: Sollten wir loslassen stürzen wir unweigerlich in den Tod.
Unsere Hände steuerten wir dabei mit der Blickrichtung – je nachdem wohin wir unser Augenmerk wandern ließen folgten uns auch die Handschuhe. Leider stellte Crytek keine Touch-Controller zur Verfügung und wir mussten mit einem Xbox-Controller vorlieb nehmen. Mit der linken Schultertaste schlossen wir den Griff der linken, mit der rechten Schultertaste den der rechten Hand. Ließen wir beide Hände zeitgleich los stürzten wir in die Tiefe. Was als Spielprinzip funktioniert störte jedoch die Immersion – was vor allem Angesichts des kaum spürbaren Screendooreffects besonders schade ist. Mit Oculus Touch Controllern, mit welchen wir die Hände tatsächlich bewegen können statt diese nur mit Blicken zu steuern wäre dies wesentlich angenehmer gewesen. Allerdings, so teilte uns einer der Entwickler mit, gibt es ein Problem mit den Touch-Controllern. So arbeite man noch an einer Lösung, damit die von Touch gesteuerten Hände nicht durch Gegenstände durchclippen oder durch die Felswand gleiten können. Hier muss Crytek noch nachliefern, da sie sonst viel von ihrer ansonsten hervorragend aufgebauten Immersion zerstören.
Und das wäre ärgerlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Crytek in Zukunft ihr Augenmerk voll und ganz auf VR konzentrieren möchte, dies gab Crytek während der Gamescom bekannt und es wurde uns im Interview auch bestätigt – ganz offensichtlich ist VR der nächste Markt, welchen Crytek erobern möchte. Da sie ihre CryEngine auch lizensieren könnte somit bald eine zweite Engine gegeben sein, welche ohne viel Aufwand von Haus aus auf VR eingestellt werden kann. So bekommt Unity ernsthafte, gut aussehende Konkurrenz.
Bild: Crytek