Seit den ersten Tagen der Kickstarter Kampagne von Oculus, wurde The Rift, wie die Datenbrille heute heißt von den Spielern, Backern, Entwicklern und Enthusiasten dieser Welt geformt.
Nun wird die VR-Brille aus dem Hause Oculus im ersten Quartal 2016 in den Handel kommen. Vorbestellungen sind dann später dieses Jahr auf der offiziellen Homepage von Oculus möglich.
Fassen wir also die Ereignisse des Events „Step into the Rift“ zusammen:
The Rift – Next Generation Virtual Reality
Brendan Iribe betrat als erstes die Bühne und zeigte der doch noch etwas schläfrigen Menge (schließlich war es in San Franciso erst 10 Uhr morgens) die finale Version des HMDs.
Dank einem extrem robusten aber dennoch leichten Stoffüberzug kommt die VR-Brille von Oculus überaus leicht und ergonomisch optimiert daher. Es sei die erste VR-Brille für Konsumenten, die in der Lage ist echte Presence zu erzeugen. Man fühlt sich wirklich an einen anderen Ort transportiert.
Iribe lobt in diesem Zuge nochmals das gesamte Oculus Team, und bestätigte, dass das Headset sehr angenehm auch über einen längeren Zeitraum getragen werden kann. Man setzt es sich wie eine Baseballkappe auf und die beiden Custom OLED Panels sitzen angenehm hinter den ebenfalls eigens für das Headset angefertigten Linsen. „Die visuelle Klarheit ist dabei unübertroffen“, so Irbe.
Das Headset soll zudem jedem passen. Die justierbaren Gurte helfen einem die perfekte Passform zu finden und die schiebbaren Regler an den Seiten verlagern das Gewicht, sodass der Druck minimiert wird. Iribe weiter: „The Rift liegt dann angenehm auf den Augenbrauen.“
Leider sagte man nicht mehr zum Sichtfeld (Field-of-view). Diese sei aber sehr groß. Der Regler am unteren Teil der Datenbrille ist aber wie schon vermutet ein komfortabler Regler zur Einstellung des Pupillenabstandes (IPD). So kann jeder Spieler schnell und einfach die Linsen genau vor die Mitte seiner Augen positionieren um ein optimales Bild zu erreichen.
Constellation Tracking System
Neu ist das Constellation Tracking System. Das System ist extrem präzise und hat eine sehr geringe Latenz und kann auch andere Objekte mit IR LEDs tracken. Idealerweise stellt man den Sensor auf seinen Schreibtisch, schließt ihn an den Computer an und kann ihn auch schon wieder vergessen, so simple soll das Constellation Tracking System funktionieren. Außerdem kann man den Sensor auch auf übliche Stative schrauben. Der Tracker kann den Spieler dann sowohl im Sitzen als auch im Stehen tracken.
Integrierter VR Audio
Auch auf den VR-Raumklang ist man bei Oculus sehr stolz. Das System ist mehr als nur ein Surroundklang und soll einem das Gefühl geben wirklich woanders zu sein indem man eine Ahnung für Raum und Tiefe bekommt. Wie schon öfter berichtet, sind die Kopfhörerarme komplett abnehmbar. So kann jeder selber entscheiden, ob man nicht doch lieber die eigenen Kopfhörer benutzen möchte.
VR Input I: Microsoft und der Xbox Controller
Im Rift Bundle kommt die VR-Brille nicht nur mit dem Constellation Tracking System, sondern auch mit einem Eingabegerät. Ein kabelloser Xbox Controller soll dabei die Möglichkeit eröffnen klassische Spiele auch mit Oculus Rift zu spielen. Der Controller ist sowohl unter Entwicklern als auch bei Spielern weit verbreitet, robust einfach und gut gemacht. „Ein Gamepad ist derzeit die Erweiterung des Spielers“, so Iribe.
Microsoft Windows 10 und Oculus Rift
Phil Spencer von Microsoft betrat als nächster die Bühne und freute sich, dass man mit dem Xbox Controller dem Oculus Nutzer ein Multifunktionstool bereitstellt.
Was jedoch noch besser sei, so Spencer, sei der native Oculus Support von Windows 10. Wer Windows 10 nutzt, kann das Rift Headset in gewohnt einfacher Plug and Play Manier nutzen. So wird aus der aktuell doch oft umständlichen Prozedur ein VR-Spiel zu starten ein angenehmes und intuitives Erlebnis.
Zusätzlich bietet man einen Kinomodus an, mit dem man alle seine alten Games – ja auch die ohne VR-Support – in einem virtuellen Kino spielen kann. Und das ist sogar im Stream von der Xbox One möglich.
Alte und neue VR-Games zum Rift Launch
Neben dem schon bekannten EVE: Valkyrie wurden auch andere VR-Games vorgestellt, die dann zum Verkaufsstart des Headsets verfügbar sein sollen.
Darunter das VR Adventure RPG Cronos. Hier erkundet man mit dem Helden ein Labyrinth in einer Fantasy-Welt, das sich nur einmal im Jahr öffnet. Man wird also Zeuge des alternden Helden und kann so von den unterschiedlichen Fähigkeiten in den verschiedenen Zeiten Gebrauch machen.
In dem Action Adventure von Insomniac Edge of Nowhere, das auch extra für VR entwickelt wird, spielt man in einer Welt in der nichts so ist, wie es scheint. Man ist umzingelt von dem unerwarteten.
Zusätzlich sollen weitere Titel zum Launch erscheinen. Darunter: Damage Core, VR Sports Challenge, Esper, AirMech VR, und natürlich Luckys Tale.
Auch arbeitet man bei Oculus mit immer mehr Studios zusammen, die ausschließlich Spiele für das Rift Headset entwickeln.
10 Millionen US-Dollar für Indie-Entwickler
Anna Sweet, war die nächste Person auf der Bühne und gab bekannt, dass man sehr dankbar und erfreut über die VR-Entwickler Community ist. Um weiter großartige VR Erfahrungen zu fördern, wird Oculus VR insgesamt weitere 10 Millionen US-Dollar an ausgewählte Entwickler verteilen. Uns kann es nur freuen, denn VR-Content ist King.
Oculus Home – Das Portal in die virtuelle Welt
Home ist das Portal in das Oculus Universum. Wenn man das Rift Headset aufsetzt wird sofort und automatisch Oculus Home geladen. Von hier gelangt der Spieler in eine Art Store, in dem man seine Spiele starten und kaufen kann. Das Programm soll überaus sparsam mit den Ressourcen des PCs umgehen und extrem effizient sein. Auch eine Freundesliste ist hier optisch schön aufbereitet, die zeigt, welcher Freund gerade welches Spiel spielt.
Ein tolles Feature ist hier auch die Möglichkeit sich Spiele und Erfahrungen vorab in VR anzuschauen. Der klassische Screenshot, so wie wir ihn aus Valves Steam Store kennen, hat in Oculus Home nur eine untergeordnete Funktion. Bevor man sich ein Spiel kauft, kann man so die Welt des Spiels in der Virtuellen Realität betrachten und sich dann entscheiden, ob man den Titel kauft oder eben nicht. Alles ohne das Headset abzusetzen.
Dieser intuitive Store ist aber auch mit einem klassischen Browser in 2D benutzbar (ohne VR-Brille). Hier kann man den Store durchsuchen und Erfahrungen oder Apps schon vorab laden lassen und mit seinen Freunden kommunizieren.
VR Input II: Oculus Touch – Motion Controller mit Toucherkennung
Als deutliches Highlight gab es dann aber zum Schluss des Events, (die Besucher des Events ließen sich bisher selten zu Applaus hinreißen) als Palmer Luckey – Gründer von Oculus VR – die Bühne betrat und einen Motion Controller vorführte.
VR-Eingabegeräte sind schwer zu machen, aber man habe es geschafft, ist die Botschaft, die das Highlight des Events sein sollte.
Der Oculus Controller mit dem Namen Oculus Touch, liefert virtuelle Hände wie die Echten. Das Tracking ist perfekt und man vergisst schnell, dass die Hände in VR nicht die eignen (echten) Hände sind. Palmer nennt diesen Zustand Hand Presence.
Die zwei Oculus Touch Halbmond Controller (offensichtlich einer für jede Hand) sind leicht und ergonomisch, kabellos, besitzen komplettes Raumtracking und haben neben den traditionellen Tasten, Sticks und Triggern auch eine integrierte Toucherkennung. Diese erkennt Gesten wie Zeigen, Winken, oder beispielsweise ein Aufheben einer Waffen am Druck und der Position der Finger.
Oculus hat hierfür eine spezielle Multiplayer Demo namens Toybox entwickelt, in der man die Gesten und Interaktionen (Laserpistolen, Bälle, etc.) ausprobieren kann. Aber auch in sozialen Erfahrungen ist dies bestimmt eine tolle Sache und wir sind gespannt auf die ersten Berichte von der E3, auf der Besucher alle vorgestellten Neuheiten ausprobieren können.
Ein Tweet von Palmer Luckey kurz nach der Vorstellung sorgte für Gewissheit. Die Oculus Touch Motion Controller werden zur selben Zeit wie das Rift Headset vorbestellbar sein und dann in der ersten Hälte des Jahres 2016 auf den Markt kommen.
Oculus Touch will be shipping H1 2016 – Preorders will open alongside the Rift.
— Palmer Luckey (@PalmerLuckey) 11. Juni 2015
tl;dr
The Rift ist leicht und ergonomisch, kommt mit neuartigem Tracking System namens Constellation Tracking System daher. Zusätzlich im Bundle ist ein kabelloser Xbox Controller. Nicht im Bundle aber extra erhältlich ist der eigens von Oculus entwickelte Oculus Touch Controller, der nicht nur Knöpfe, Trigger und Sticks hat, sondern auch über eine Toucherkennung verfügt. Release ist das erste Quartal 2016 und vorbestellt werden kann sowohl das Bundle, als auch das Oculus Touch Controller Set noch in diesem Jahr. Preise verriet das Unternehmen weder für The Rift noch für Oculus Touch.
Das ganze Event unten im Video.
[Bilder: Oculus]