Wenn die Macher von Metro ein Spiel für die Oculus Rift auf den Markt bringen, dann erzeugt dies natürlich viel Aufmerksamkeit und eventuell auch einen kleinen Hype. Die Erwartungen an Arktika.1 sind hoch, das Gameplay scheint unspektakulär – auf in den Test.
Arktika.1 für die Oculus Rift
Arktika.1 sieht mit der Oculus Rift hervorragend aus. Das Spiel versucht sich an einer realistischen Grafik und scheint sich dabei nicht zu überheben. Es kann erreicht zwar nicht ganz die Grafikqualität von CoD und Konsorten, aber für ein VR-Spiel der aktuellen Generation hat Arktika.1 eine beeindruckende Grafik. Unser Test-PC konnte mit einer GTX 1070 und einem aktuellen i7-Prozessor das Spiel auf extremen Einstellungen ohne Probleme stemmen. Dennoch kann auch Arktika.1 nicht darüber hinwegtäuschen, dass Objekte in der Entfernung nicht gut in einer VR-Brille sichtbar sind. Dementsprechend sind weit entfernte Gegner auch schwer auszumachen, doch in der Regel wird keine große Distanz zwischen euch und den Widersachern aufgebaut.
Beim Aufbau der Story hält sich das Spiel etwas zurück und es gibt nur wenige Details dazu, was gerade passiert und warum dies alles passiert. Dafür schickt euch das Spiel schnell durch das Tutorial und direkt in die ersten Missionen.
An die Waffen …
Bevor ihr jedoch in das Gefecht geht, müsst ihr euch für eine Ausrüstung entscheiden. Verschiedene Waffen und Zubehörteile lassen sich mit Credits kaufen. Eine Bewegung mit der Waffe über die Schulter genügt, um sie für die Mission zu speichern. Doch bei den Waffen steckt der Teufel im Detail. Zwar ist es schön, dass es viele unterschiedliche Waffen und Zielvisiere gibt, aber einige Gegenstände sind so stark overpowered, dass der Spielspaß komplett flöten geht. So fühlte sich die Kombination aus einer Laser-Pistole und einem Zielvisier, welches Gegner hinter Wänden anzeigt, nur noch wie cheaten an.
Wenn ihr jedoch eine Waffe gewählt habt, die nicht jeden Gegner allein durch ihre Anwesenheit in Stücke reißt, dann machen die Runden viel Spaß und bieten jede Menge Action. Das Spiel ist in gewisser Weise zwar ein Wave-Shooter, doch dieser Umstand fällt hier nicht so negativ ins Gewicht, da ihr euch durch schlauchartige Level relativ schnell teleportiert. Es kommt nur sehr selten vor, dass ihr an einer Stelle für etliche Wellen gefangen seid.
Bei den Waffen setzten die Entwickler generell auf weniger Realismus und mehr auf ein starkes Arcade-Feeling. So reichen einfachste Bewegungen zum Nachladen aus und Munition habt ihr eh unbegrenzt dabei. Doch bei aller Liebe zu Arcade-Spielen, den Gegnern wurde teilweise „Idiot“ auf die Stirn tätowiert. Diese laufen gerne an euch vorbei, verschanzen sich mit Blick in die falsche Richtung und freuen sich, eure Kugeln in den Rücken gejagt zu bekommen. Zum Glück trifft dies jedoch nicht auf alle Gegner zu und nur manchmal tritt die einfache Gestricktheit der Gegner so stark in der Vordergrund wie im genannten Beispiel.
Taktisches Teleportieren
Beim Teleportieren setzen die Entwickler nicht auf eine freie Teleportation, sondern ihr seht durchsichtige Abbildungen von euch auf dem Spielfeld, welche die möglichen Teleportationsorte anzeigen. Das klingt vielleicht etwas weniger dynamisch, aber spielt sich erstaunlich gut. Zusätzlich zeigt die Farbe eurer Abbildungen an, wie gut ihr an dieser Stelle vor Schüssen geschützt seid. Jedoch bleibt durch die festen Punkte das eigene Erkunden der Welt auf der Streck. Zusätzlich führen die festen Blickrichtungen der Teleportationsorte dazu, dass ihr schnell die Orientierung im Kampf verlieren könnt.
Dennoch nutzt das Spiel die wenigen Orte gut aus und bietet euch an gewissen Punkten auch kleinere Rätsel an, welche euch etwas Zeit zum Durchpusten geben. Die Rätsel sind nicht besonders schwierig, doch eine willkommene Abwechslung und definitiv eine Bereicherung für das Spiel. Selbst das simple Umstecken von Steckern lockert die Arme vor der nächsten Gegner-Wellen.
Was uns jedoch ganz sauer aufgestoßen ist: Wenn wir schneller waren als das Spiel uns zugetraut hätte, dann gab es teilweise heftige Fehler, die uns zum Neustart zwangen. Beispielsweise könnt ihr in unserem Gameplay-Video sehen, wie wir mehrere Anläufe für den ersten Zwischengegner brauchten, weil er keine Energie mehr verlieren wollte. Solche Fehler dürfen nicht passieren und hoffentlich werden sie noch ausgebessert.
Fazit
Arktika.1 ist ein solider, optisch beeindruckender Shooter mit wenig Tiefgang. Die Fortbewegung per Teleportation fühlt sich gut an, doch sie kann auch manchmal für Verwirrung sorgen. Die Waffenauswahl macht Spaß, aber die Entwickler hätten diese auch so gestalten sollen, dass sie nicht die Herausforderung schmälern. Zum Durchspielen werdet ihr rund 5 Stunden brauchen, was für den aufgerufen Preis durchaus in Ordnung ist. Arktika.1 ist für knapp 30 Euro im Oculus Store erhältlich.
- Beeindruckende Optik
- Gutes Arcade-Feeling mit kleinen Rätseln
- Halbherzige Story
- Zu starke Upgrades und Waffen
- Kleinere Bugs im Spielverlauf