VR∙Nerds

Budget Cuts im Test

Viel Spaß!

Wir berichteten erstmals im Jahr 2016 über das VR-Stealth-Game Budget Cuts, das bereits damals große Erwartungen bei uns erweckte. Obwohl das Spiel eigentlich noch im gleichen Jahr erscheinen sollte, zog sich der Release aufgrund von diversen Komplikationen bis zum 14. Juni 2018. Seit gestern ist der VR-Titel für Oculus Rift und HTC Vive auf Steam und im Oculus Store erhältlich, was wir als Anlass nahmen, den spannenden Sci-Fi-Titel einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Budget Cuts – Rationalisierung im Zeitalter der Roboter

In der dystopischen Zukunft von Budget Cuts werden menschliche Arbeitskräfte zunehmend durch Roboter ersetzt. Der Name des Titels ist also Programm: Geld muss eingespart werden, was euren Job bei TransCorp deutlich gefährdet. Obwohl ihr als fleißiger Mitarbeiter beim Abstempeln von Dokumenten absolut keinen schlechten Eindruck hinterlassen habt, verunsichert euch ein verhängnisvoller Anruf. Demnach könntet ihr als das nächste Opfer der Abteilung für Human Resource gemeldet werden, weshalb ihr euch auf eine gefährliche Mission durch die Bürokomplexe des Multikonzerns begebt. Dabei gilt es den Sicheitsrobotern aus dem Weg zu gehen, um unbeschadet davon zu kommen.

Zum Glück müsst ihr euch nicht alleine auf die halsbrecherische Reise begeben. Praktischerweise unterstützt euch Winta stets telefonisch mit hilfreichen Tipps über euer nächstes Ziel. Die Verwendung der Telefonhörer alter Faxmaschinen versetzt euch zusätzlich direkt in das passende Agenten-Feeling. Gute Englischkenntnisse sind dabei allerdings Pflicht, um die sonst recht klaren und kurzen Anweisungen auch zu verstehen und nicht orientierungslos durch die Gegend zu teleportieren. Kleine Erkundungstouren durch die weitläufigen Bürokomplexe wären eigentlich gar nicht so schlimm, wenn es in den Schubladen und Schränken abseits des vorgegebenen Storywegs nicht so wenig zu entdecken gäbe.

Fortbewegungsmethode, Inventar und Stealth-Gameplay

Zur Fortbewegung setzt Budget Cuts auf Teleportation durch Portale, die man mithilfe einer Pistole erschaffen kann. Dafür feuert man mit der Waffe auf das gewünschte Ziel und springt an die Stelle, an der die Kugel liegen bleibt. Als die erste Demo-Version des Spiels im Jahr 2016 erschien, war diese Idee noch nahezu einmalig. Heutzutage funktioniert die Fortbewegungsmethode zwar immer noch gut, setzt sich jedoch nicht mehr sonderlich von anderen Spielen ab. Besonders an manchen Stellen hätten wir uns lieber eine Mischung auf Teleportation und freier Fortbewegung gewünscht, um kleinere Distanzen unkomplizierter zu überwinden. Die Bewegungsmethode passt jedoch generell gut in das Setting des Spiels.

Das Inventar-System sowie das Wechseln der Waffe benötigt dagegen etwas mehr Zeit und Übung, bis die Funktionsweise in Fleisch und Blut übergegangen ist. Zwar ist das Inventar übersichtlich gestaltet und auch der Waffenwechsel fühlt sich gut an, dennoch haben wir uns innerhalb der ersten Stunde häufiger verklickt, was in brenzlichen Situationen durchaus problematisch werden konnte. Allerdings verinnerlicht man die Anordnung und Prozesse mit der Zeit und das Spiel geht generell eher verzeihlich mit Fehlklicks um.

Insgesamt ist der Stealth-Titel nur wenig auf Action ausgelegt. So seid ihr stets mit nur wenig Equipment ausgerüstet, weshalb ihr euch nicht einfach durch die Roboterscharren durchballern könnt. Zwar ist es uns selten gelungen, auch mit der “Kopf durch die Wand”-Strategie zu überleben, dennoch seid ihr besser beraten, an den Sicherheitsrobotern vorbeizuschleichen. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn bereits ein Treffer reicht aus, um euch zum letzten automatischen Speicherpunkt zurückzuschicken.

Hardware-Voraussetzungen

Wenn ihr euch Budget Cuts zulegen wollt, solltet ihr vorher unbedingt überprüfen, ob eure Hardware das Spiel auch zufriedenstellend stemmen kann. Insbesondere die Version von Oculus Home leidet derzeit noch unter starken Performance-Problemen. Die SteamVR-Version soll dagegen bereits mit einer GTX 1060 flüssig laufen. Ein Hotfix für die Oculus-Version könnte allerdings bereits in den nächsten Tagen erscheinen. Entsprechende News findet ihr natürlich direkt auf unserer Webseite.

Fazit

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Budget Cuts ein tolles Stealth-Game ist. Zwar mag die grafische Gestaltung recht simpel sein, dafür darf man im Gegenzug mit zahlreichen Objekten interagieren, was die virtuelle Welt deutlich realistischer macht. Wem Stealth-Gameplay mit reichlich Schleichaktionen durch Büros und enge Luftschächte zusagt und gelegentliche humoristische Einlagen ein Lächeln auf die Lippen zaubert, der kann bedenkenlos bei der Steam-Version zugreifen. Solltet ihr jedoch mehr Action suchen und es bevorzugen euch mit gezogener Waffe durch Gegnerhorden zu feuern, dann solltet ihr lieber ein anderes Spiel suchen.

Stark
  • Tolle Immersion
  • Agenten-Feeling mit einer Prise Humor
  • Mehrere Stunden spannender Content
  • Portal-Teleportation
Schwach
  • Stealth-Zwang
  • Technische Probleme und Ladezeiten
  • Mechaniken nicht immer intuitiv
4 / 5