Alles was du je über die Oculus Rift gehört hast ist falsch. Nun, nicht alles. Es ist definitiv ein revolutionäres Virtual Reality Headset und Facebook hat tatsächlich gerade 2 Mrd. USD in die Oculus-Übernahme gesteckt. Aber über diese Tatsachen hinaus geistern immer noch ein paar fiese Mythen herum, die sich nicht ausmerzen lassen wollen. Wer das Review der von uns getesteten Oculus Rift noch nicht kennt, den verweisen wir gerne hier hin. REVIEW
Für den Rest:
1. Oculus Rift ist nur für Spiele gemacht
Ja, primär fokussiert sich die Anwendung der Oculus Rift auf den Konsum von Spielen. Die meisten heute zur Verfügung stehenden Spiele, Demos und Experimente sind kleine und innovative Erfahrungen, die einen in die verschiedensten Welten eintauchen lassen. Aber die Rift hat weit größeres Potential. Ein Grund, warum Mark Zuckerberg Oculus VR aufkaufte, ist sein Blick in die Zukunft. “Stell dir vor, nicht nur Momente mit deinen Freunden online auszutauschen, stell dir vor gesamte Erfahrungen und Abenteuer gemeinsam zu erleben“, sagte er in einem Telefonat nach Abschluss des Deals mit den Facebook Investoren. “Oculus hat das Potential die sozialste Plattform der Welt zu werden.” Und dieses Potential scheint sich bereits zu entwickeln. Auf dem Tech-Festival South by Southwest dieses Jahr, hat HBO Besuchern die Chance gegeben die Kulisse von Game of Thrones in virtueller Realität zu erleben. Und schon lange bevor Herr Zuckerberg sein Portemonnaie öffnete, warf das PC Magazin PCWorld einen Blick auf Nicht-Gaming-Anwendungsbereiche der Oculus Rift. Darunter, medizinische Heilung von Kranken, Schüler um die ganze Welt schicken oder einfach nur eine tiefere Verbindungen zwischen zwei Individuen pflegen, egal an welchem Ort man sich befindet. “In den ersten 30 Tagen unserer Kickstarter Kampagne, wurden wir überflutet mit Emails von Leuten aus Nicht-Gaming-Märkten“, sagte Oculus VR CEO Brendan Iribe letzten Juli. “Viele von ihnen kamen aus dem Bereich der Medizin, dem Militär, der Architektur und sogar dem Fitnesssektor. Es waren so viele Leute die sich an uns gewandt haben.”
2. Wenn man die Oculus Rift benutzt, muss man kotzen
Virtual Reality ist von einer besonderen Krankheit geplagt. Motion Sickness – auch bekannt als Reisekrankheit. Die hirnstimulierenden VR-Headsets führen doch allzu oft zu Unwohlsein und Reue diese Technik ausprobiert zu haben. Dieses Schwindelgefühl wurde jedoch extrem gemindert. Klar gibt es immer Menschen (z.B. lesende Beifahrer), denen schlecht werden kann, gerade bei der Benutzung des Oculus Dev Kit 1. Der Nachfolger macht diesen Symptomen aber bei den meisten Menschen, dank sehr geringer Verzögerung, einem HD OLED Display und grundlegend verbesserten Komponenten den Garaus. Und man muss auch dazu sagen, dass die derzeitigen Spiele nicht für VR gemacht sind. Es ist nicht normal in Battlefield 4 mit 50 km/h die Gassen entlang zu sprinten. Oculus’ CEO Brendan Iribe verspricht zudem, dass die finale Verkaufsversion beim Release absolut kein Rumoren im Bauch verursacht.
Was mich mich zum nächsten Mythos kommen lässt…
3. Oculus Rift ist ein fertiges Produkt
Die zweite Generation des Developement Kits ist ein weiterentwickeltes Set, das nun auch eine Kamera mitliefert, die ein Positionstracking des Kopfes ermöglicht. Wie oben verlinkt, kann man das Headset auf der Homepage von Oculus VR bereits jetzt vorbestellen und es werden bereits abertausende VR Headsets auf der ganzen Welt verwendet. Es ist aber zu beachten, dass diese Version nicht für die Konsumenten bestimmt ist. Wie die erste Version, ist auch die neuste Rift nur für Entwickler geeignet, um jetzt schon an coolem inovativen Content zu arbeiten. Sowohl ein Preis als auch ein Release-Datum ist von Oculus VR noch nicht verkündet, man verspricht aber die Konsumentenversion sehr zu verbessern, sodass sich der Kauf jetzt für die breite Masse nicht lohnen soll.
4. Oculus Rift ist das einzige VR-Headset
Oculus Rift ist ein Synonym für “hausgebräuchliche VR-Brillen” und das aus gutem Grund. Es ist bei weitem die am weitesten Entwickelte und solide Lösung. Aber das macht es nicht die einzige Lösung, die zur Verfügung steht. Eine Bandbreite an Firmen arbeiten an ihren eigenen Virtual Reality Headsets, eingeschlossen Sony (berühmt durch die Playstation Marke) und Valve (Erfinder der Steam PC Gaming-Plattform). Die Leute von Valve halten sich sehr bedeckt, die Entwickler, denen aber ein Prototyp aus dem Hause Valve vorgestellt wurde, reagierten enthusiastisch. Darunter auch Oculus Gründer Palmer Luckey. Verschweigen darf man jedoch auch nicht, dass auch bisher dem Massenmarkt eher unbekannte Größen sich der VR-Headset Technologie widmen.
5. Kickstarter Backer wurden aufs Kreuz gelegt durch Oculus’ 2 Mrd. US$ Deal mit Facebook
Nein. Einfach…nein. Die Geschichte der Oculus Rift ist eine Erfolgsgeschichte wie sie im Buche steht und das Vorzeigekind dafür, dass man mit Kickstarter Hoffnungen, Träume und Potential fördert. Kickstarter ist kein Spielzeugladen oder ein Ort an dem man nach Rendite für junge Start-Ups sucht.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema finde ich wichtig, auch darf man sich gerne ärgern, dass Oculus sich an Facebook hat verkaufen lassen, aber zu behaupten, dass dieser Verkauf die Kickstarter Ideale verraten hat, ist schlichtweg falsch.