Anthem
Tower Tag auf Steam

Neill Blomkamp, Regisseur und Autor von düsteren Sci-Fi-Filmen wie Disctrict 9 (2009), Elysium (2013) und Chappie (2015) äußerte sich kürzlich in einem Interview mit BBC über sein Zukunftsbild der Unterhaltungsbranche. Seiner Meinung nach wird sich das Unterhaltungsangebot durch die neue AR- und VR-Technologie massiv verändern. Das Medium Film wird zwar weiterhin Bestand haben, allerdings sollen interaktive Spiele einen völlig neuen Stellenwert in der Gesellschaft erhalten.

Neill Blomkamp über die Zukunft des Entertainments: “Filme und Spiele werden zu interaktiven virtuellen Welten”

Der District-9-Regisseur Neill Blomkamp veröffentlichte vor Release des Online-Action-Rollenspiels Anthem von BioWare und Publisher EA seinen dazugehörigen Live-Action-Trailer Anthem: Conviction. Die knapp 3-minütige Geschichte handelt von einer jungen Frau, die als Freelancer im Anthem-Universum startet.

Bereits mit Halo: Landfall (2007) wagte sich Blomkamp an die Umsetzung eines Kurzfilms mit Gaming-Hintergrund, ein Genre, das bei Regisseuren und Zuschauern eher negativ konnotiert ist. Schließlich weisen Videospieladaptionen in Filmen häufig gute Verkaufszahlen auf, werden von Fans und Kritikern allerdings unterdurchschnittlich bewertet. Den Grund dafür sieht Blomberg in der Haltung der Filmschaffenden gegenüber dem Medium Videospiel:

In Hollywood herrscht eine Art von Elitismus gegenüber Games vor. Für mich ist es dagegen eine hochkreative neue Grenze, die in Zukunft unbestreitbar wichtig wird. Ich verstehe nicht, wie man da dagegen argumentieren kann.”

Anthem-Conviction-Neill-Blomkamp

Image courtesy: EA / Neill Blomkamp

Denn das Medium wird seiner Ansicht nach eine tragende Rolle in der Entwicklung der Unterhaltungsbranche spielen. Grund dafür ist die AR- und VR-Technologie, die für eine starke Veränderung in der Wahrnehmung von Entertainment-Angeboten spielen wird. Entsprechend werden sich sowohl Filme wie auch Spiele durch den Einfluss und Möglichkeiten der XR massiv verändern und zu einem Medium fusionieren.

Ich denke, dass Filme auch in Zukunft einen Platz haben werden. Aber Games – ich denke der Begriff Games wird verschwinden – stattdessen werden es interaktive Welten, in die man eintritt. Für mich ist das ein unglaublich kreativer Freiraum, den es zu erkunden gilt. Das Publikum wird in eine Welt eintauchen, in der man drei Dimensionen erfährt und sich zudem darin bewegen kann.”

Mit Black Mirror: Bandersnatch wurden zwar erste Schritte in Richtung interaktiven Film gemacht. Doch dies ist kein Vergleich mit den Möglichkeiten der AR und VR, wie er schildert:

VR und AR unterscheiden sich vom Weg der Wahlmöglichkeiten, die dem Publikum innerhalb des zweidimensionalen narrativen Setting von Bandersnatch gegeben werden.”

Neill Blomkamp als VR-Spieleentwickler?

Auf die Frage hin, ob er eines Tages selbst ein Spiel entwickeln möchte, antwortete er zurückhaltend. Allerdings schließt er es zukünftig nicht vollständig aus:

Ich denke, dass ich als Filmregisseur nicht das nötige Fachwissen zur Entwicklung eines Spieles besitze. Aber wenn ich auf filmischer Regieebene einsteigen könnte, um die Richtung und Design-Elemente vorgeben zu können, und dabei mit Schauspielern arbeiten sowie ein größeres Bild verfolgen dürfte, wäre das für mich wirklich interessant.”

Das gesamte Interview findet ihr hier.

(Quelle: BBC | Video: Oats Studios YouTube)

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