Edge of Nowhere ist ein exklusives Horror- und Abenteuerspiel für die Oculus Rift aus dem Hause Insomniac Games. Im Spiel macht ihr euch mit Victor auf die Suche nach eurer Verlobten in der Antarktis, welche während einer Expedition verschwunden ist. Zumindest glaubt ihr das. Um Victor zu helfen steuert ihr ihn aus der Third-Person Perspektive durch die vereiste Welt.
Das Spiel mit der Wahrheit in Edge of Nowhere
Da wir in diesem Test nicht die Story spoilern wollen, werden wir genaue Story-Inhalte auslassen und eher auf die Art und Weise der Erzählung eingehen. In Edge of Nowhere ist die Story ein tragendes Element und das Spiel lässt die Grenzen zwischen Fantasie und Wahrheit verschwimmen, denn Victor leidet ständig an Halluzinationen. Oder auch nicht. So schön dieses Spiel mit der Wahrheit auch ist, so verwirrend und durchschaubar wird es auch mit der Zeit. Nichtsdestotrotz erzählt das Spiel seine Geschichte gut und hält die Spannung aufrecht, auch wenn es keine besonders tiefgründige Story erzählt. Dies ist aber beim Stil des Spiels absolut in Ordnung.
Klettern, Springen, Ducken, Klettern – Gameplay
Die ersten 45 Minunten in Edge of Nowhere sind etwas abwechslungsarm. Dies ändert sich aber schnell, sofern ihr die Basics der Steuerung erlernt habt und euch die Entwickler mehr zutrauen. Auch die Räume sind abwechslungsreich gestaltet, auch wenn sich bestimmte Gebiete häufiger ähneln. Eure Gegner sind lebende Pflanzen und Monster, welche Alien-artig aussehen. Die verschiedenen Gegnertypen machen das Umgehen dieser oder den Kampf mit diesen spannend und teilweise fordernd, da ihr immer nur sehr wenig Munition für eure Waffe dabei habt und immer im Blick haben müsst, mit welchen Gegnern ihr euch gerade anlegt. Die Monster und Pflanzen können unterschiedlich weit sehen bzw. hören. Wenn ihr in den Beobachtungsmodus wechselt, dann könnt ihr sehen, wo der Aufmerksamkeitsbereich der Wesen liegt. Dies gibt Edge of Nowhere einen gewissen Stealth-Game Faktor und machte uns viel Spaß. Ein Highlight ist aber auch der Kampf mit den Monstern und daher ist es schade, das man häufig wenig Munition hat. Wir könnten uns den ganzen Tag durch die Monster ballern, doch man muss stets auf seine Munition achten.
Das einzige was uns am Gameplay gestört hat, sind die ständigen Kletterpassagen. Zwar sind diese auch teilweise spannend, wenn das Eis unter euch wegbricht, doch im großen und ganzen ziehen sie das Spiel unnötig in die Länge, da ihr beim Klettern sehr langsam seid. Außerdem wird durch solche Abschnitte dem Spiel auch deutlich Geschwindigkeit entzogen.
Ich sehe deinen Atem – Grafik
Die Grafik von Edge of Nowhere ist für ein Virtual Reality Titel schön, wenn auch nicht perfekt. Während die Landschaft und die feindlichen Lebewesen sehr gelungen sind, so zeigen die Charakter der Menschen teils deutliche Schwächen. Als kleines Beispiel: Victor ist in der Antarktis und man sieht in den Zwischensequenzen seinen Atem. Leider bleibt sein Mund aber geschlossen, obwohl der Atem eindeutig aus diesem kommen soll. Sowas muss nicht sein. Dann sollte man lieber auf den sichtbaren Atem verzichtet. Auch sehen die anderen menschlichen Akteure im Spiel nicht besonders schick aus. Da das Spiel aber an eine relativ realistische Aufmachung angelegt ist, fällt dies auch schnell negativ ins Auge. Ein anderes Darstellungskonzept hätte aber vermutlich kaum zum Spiel und dem Setting gepasst. Prinzipiell ist dies aber meckern auf sehr hohem Niveau, da Edge of Nowhere eindeutig eine der politiersten Erfahrungen ist.
Mehrwert durch VR und Komfort
Edge of Nowhere ist mit ca. 4 Stunden Spielzeit ein recht kurzes Spiel, für das die Entwickler 40 Euro verlangen. Dafür bekommt man tolle Unterhaltung und ein actionreiches Spiel und somit liegt der Preis aber etwas über dem üblichen Rahmen, auch wenn man die ganze Zeit sehr gut unterhalten wird. Selten haben wir im virtuellen Raum so viel Spannung und Nervenkitzel erlebt. Gleichzeitig kann man sich die Frage stellen, ob das Spiel von VR profitiert. Die Antwort ist eindeutig: Nein. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, dass man hier einen speziellen Virtual Reality Titel spielt. Edge of Nowhere ist ein klasse Spiel und würde genauso auf einer herkömmlichen Konsole oder am PC funktionieren und ähnlich viel Spaß bringen. Natürlich ist man aber durch die Abschottung und der Blickfreiheit im VR-Headset stärker im Spiel drin und man kann die Welt um sich herum schneller vergessen.
Der VR-Komfort ist generell aber sehr hoch. Uns wurde zu keinem Zeitpunkt unwohl. Wenn man mit Victor aber “gegen” die Kamera läuft, dann fühlt es sich etwas seltsam an. In der Regel macht man dies aber auch nicht. Die Führung der Kamera ist sehr gut und ihr verliert nie den Überblick über das Spielgeschehen.
Wenn ihr einen Blick in das Spiel wagen wollt, haben wir bereits drei Let´s Play des Spiels auf Youtube. Diese findet ihr hier.