Nach einem Jahr hat Oculus auf seiner Keynote zur Oculus Connect 4 einen neuen Prototypen des VR-Headsets Project Santa Cruz vorgestellt, das vor allem durch sein Tracking-Verfahren neugierig macht. Bei der All-in-One-Lösung übernehmen gleich vier Kameras das Inside-Out-Tracking, während beispielsweise die Windows-Mixed-Reality-Brillen nur zwei besitzen. In ersten Hands-on konnten Kollegen in Amerika den neuen Oculus-Prototypen bereits in die Hand nehmen.
Project Santa Cruz: Tracking der nächsten Generation
Bis aus dem Project Santa Cruz ein fertiges Produkt wird, wird es wohl noch etwas länger dauern. Entwickler-Kits will Oculus erst im nächsten Jahr verschicken. Chris rechnet in seinem Kommentar eher nicht damit, dass die Stand-alone-Brille bis Ende 2018 für Endkunden erhältlich ist. Was schade wäre, denn die ersten Hands-on sind vielversprechend.
Peter Graham von VRFocus beschreibt das Stand-alone Santa Cruz Headset als überraschend klein und trotz des mehr an Technik im Inneren sogar leichter als die Oculus Rift. Der Tracking-Bereich sei beeindruckend. Auch die Controller seien leichter als beim PC-Bruder. Allerdings sollen die Arbeiten an ihnen laut Oculus noch nicht so weit fortgeschritten wie beim Headset. Ian Hamilton von UploadVR versuchte, das Tracking zu überlisten. Das funktionierte nur, indem er den Kopf ganz nach rechts drehte und einen Arm ganz nach links streckte. Beim Drehen des Kopfes konnte er dann sehen, wie das Tracking die linke Hand wieder „einfing“. Außer dieser provozierten Situation konnte er keinen Verlust des Trackings feststellen und war begeistert, sich in einem Spiel um die eigene Achse drehen zu können ohne befürchten zu müssen, über Kabel zu stolpern.
Hamilton lobte zudem die Display-Qualität, im Gegensatz zur Rift sei kaum noch ein Fliegengitter-Effekt zu beobachten. Auf Nachfrage bestätigte John Carmack von Oculus lediglich, dass es sich um ein anderes Display als bei der Rift handele. Beim Field of View sah der Tester keine Unterschiede zu Rift und Gear.
Als Spiel stand beispielsweise Dead and Buried bereit. Laut Oculus soll die Grafikqualität zwischen der mobilen und der PC-Version liegen, aber näher an der mobilen Fassung sein. Das ist auch eine der großen Fragen, die sich beim Project Santa Cruz stellt, wie Graham schreibt: Das neue Headset soll neben der Oculus Go und Oculus Rift als drittes Standbein fungieren und benötigt den Support der Entwickler. Zudem stellt sich die Frage nach dem Preis und ob am Ende Santa Cruz nicht vielleicht Ende Hardwareverkäufe der Oculus Rift kannibalisiert. Aber bis dahin werden noch etliche Pixel über die VR-Displays flimmern.