Immer wieder schlage ich mich mit dem Gedanken umher meinen Gaming PC, oder neudeutsch Gaming Rig endlich aufzurüsten, damit er die nötige Power hat, um beim Oculus Rift Release (CV1) die VR Games auch wirklich flüssig bei einer ordentlichen Framerate (je höher desto besser) genießen können. Wenn auch du die beste Performance und die größte Immersion aus den kommenden Virtual Reality Games herauszuholen möchtest und wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legst, kommst du um den Kauf eines neuen Gaming PCs nicht herum.
Kann man seine Kiste also jetzt schon aufrüsten, oder sollte man warten, wenn man sich ein Oculus Rift kaufen will? Wenn man an den bisher noch unbekannten Oculus Rift Preis denkt, der die Rechnung (trotz Erschwinglichkeit des CV1) des VR-Setups noch weiter in die Höhe treibt, so sprechen einige Gründe sprechen dafür, noch ein wenig zu warten, bis die CV1 vom Oculus Rift auf den Markt kommt.
Hier haben wir dennoch das von Oculus VR verwendete offizielle Gaming Rig nachgebaut: Systemanforderungen für die Oculus Rift CV1
VR-spezifische Optimierungen von Intel, AMD Nvidia und Co.
Wenn Virtual Reality dank Oculus Rift nicht schon längst auf dem Radar der führenden PC-Komponenten Hersteller wäre, dann hat VR die Aufmerksamkeit der großen PC-Komponentenhersteller spätestens seit der Oculus VR Übernahme von Facebook. Wer sich heute ein neues High-End Gaming PC zulegt, könnte enttäuscht merken, dass je näher das Veröffentlichungsdatum der Konsumentenversion vom Oculus Rift Headset kommt, es eine Menge an neu optimierter Hardware geben wird, die sich darauf spezialisiert High-End VR Erlebnisse zu ermöglichen. Gegenüber RoadtoVR sagte Oculus VR Gründer Palmer Luckey, dass man direkt mit Hardware Herstellern an verschiedensten Optimierungen zusammenarbeite. Verständlicherweise konnte er jedoch keine genauen Namen oder Spezifikationen nennen.
Von Intel beispielsweise weiß man aber genau, dass sie den VR-Trend rund um Oculus sehr genau verfolgen. Genauer als man denken mag. “Wir haben eine sehr große Anzahl an DK1s, einige HD Prototypen und wir warten wie jeder andere auch gespannt auf die Lieferung des Developement Kit 2,” ließ Randy Stude mitteilen, der einen Überblick über die Welt der High-End Gaming PCs hat und Manager von Intel’s Enthusiast PC Segment ist. Weiter sagt er: “Die VR Welt kann sich darauf einstellen, dass die Auseinandersetzung mit Intel von oben nach unten sehr tiefgründig sein wird.” Stude, der sagt er arbeite mit Oculus “seit geraumer Zeit” war auch für die Präsentation von EVE Valkyrie auf der CES 2014 verantwortlich. Gegenüber RoadtoVR ergänzte er, “dass Intel genau versteht warum Virtual Reality Prozessoren und Grafikkarten viel abverlangt” und dass “… diejenigen, die unsere Prozessoren kaufen, sich auf VR-optimierte Erfahrungen verlassen können.”
Gaming PCs profitieren von den zukünftigen Optimierungen
“Definitiv arbeiten wir mit Hochdruck an der magischen Arbeit hinter den Kulissen, um sicher zu gehen, dass alle Treiber und Software VR unterstützen werden. Wir hoffen das Valve, wenn sie die Steam Machines veröffentlichen, die VR Peripheriegeräte zu schätzen wissen,” sagte Stude. Weiter macht er auf Probleme mit dem optischen Tracking Verfahren aufmerksam. “[Die IR-Kamera des Oculus Rift DK2] ist ein analoges Videoverfahren, das die Infrarot-Marker analysiert. Irgendwann muss dies digitalisiert und optimiert werden.”
Intel ist aber nicht die einzige Computerfirma, die ihre Augen auf dem Oculus Rift und Virtual Reality geworfen hat. Robert Hallock, Technical Communications Lead für PC Grafiken bei AMDs Komponenten Vertriebsorganisation sagt, “Virtual Reality und Surround Computing sind Bereiche, die selbstverständlich die Aufmerksamkeit von AMD gewonnen haben.”Man wolle bei AMD sicher gehen, dass die Grafikprozessoren (GPUs) diesen Bereichen gewachsen sind. “Mit Demonstrationen wie ‘Surround House 2‘ haben wir schon Ausflüge in diese Regionen gemacht. Unser ultimatives Ziel mit diesen Bemühungen ist es die berühmte ‘Holodeck’ Erfahrung nachzubilden. In Hinsicht auf Verbraucherprodukte wie dem Oculus Rift ist unsere Hauptstrategie die Befähigung: wir werden sicherstellen, dass AMD Radeon™ GPUs komplett kompatibel und wahre High-Performance Optionen für VR Gamer sind.” AMD Vizepräsident Roy Taylor ergänzt hierzu, dass man in Erwartung der ersten konsumententauglichen VR-HMDs Ende 2015 gerüstet sein wird für 4K, 90fps bei einer Latenz von unter 10ms.
“Ein zwischen Kontinenten versendeter Ping ist schneller als ein Frame vom GPU zum Monitor”
Daneben darf man sich wohl sicher sein, dass sich auch Nvidia mit der Optimierung von Virtual Reality auseinandersetzt. John Carmack äußerte sich in der Vergangenheit bereits über die Latenzen von modernen Grafikchips. So verdeutlicht er die Problematik mit dem einfachen Bild, dass er einen Ping schneller von Amerika nach Europa und zurück schicken kann, als ein Einzelbild vom GPU zum Monitor. Carmack, der auch bei Nvidias G-Sync Project mitarbeitete, wird der Grafikkarten Firma wohl auch in Zukunft weiter beratend zur Seite stehen, wenn es um VR-spezifische Optimierungsmöglichkeiten der Grafikkarten geht. Es scheint also ziemlich naheliegend, dass bei der Oculus Rift Veröffentlichung der ersten Konsumentenversion auch die PC Hardware Fabrikanten ihre neuen CPUs, GPUs und andere Hardware vermarkten werden, die speziell für VR “geschmiedet” wurden.
Kosten-Nutzen-Analyse
Zum Schluss gibt es natürlich neben dem DDR4 Arbeitsspeicher-Argument einen weiteren offensichtlichen Grund sein System so spät wie möglich upzugraden: Je länger man wartet, desto mehr Wums bekommt man für sein Geld. Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise – was der Rechenleistung entspricht – mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig (ca. alle zwei Jahre) verdoppelt. Seit Veröffentlichung der Theorie im Jahre 1965 hat sich die These immer bewahrheitet. Wenn man also etwa ein Jahr wartet, bis man sich einen neuen Gaming PC zulegt, bekommt man deutlich mehr Rechenleistung für sein Geld. Oder man könnte die Spezifikationen von heutigen High-End Power PCs dann um einiges günstiger bekommen. Überlegt euch also, wann ihr euch VR-ready machen wollt. Der Oculus Rift Preis muss schließlich auch noch aufgebracht werden. Wer sich also ein Oculus Rift kaufen will, sollte bis zum Release warten, um die Vorteile der Hardwareschmieden nutzen zu können. Man muss aber auch wissen, dass der neuste PC dank der fortschreitenden Innovation relativ schnell wieder “alt” ist.EDIT: Die ersten VR-Grafikkarten sind am Markt
Nvidia und AMD sind fleißg dabei Grafikkarten zu konstruieren, deren GPUs keine Probleme mit den erhöhten Anforderungen von VR-Anwendungen haben. Lest mehr dazu unserem Artikel über die neusten Grafikkarten: Neue Nvidia und AMD Grafikkarten für Virtual Reality, 4K, Oculus Rift und Co.