Google veröffentlichte im Juli 2017 Blocks für Oculus Rift und HTC Vive. Das 3D-Modeling Tool ermöglicht die Erstellung von 3D-VR-Inhalten ohne Vorkenntnisse in komplexer Modellingssoftware. Doch bisher lassen sich lediglich starre Objekte erstellen. Möchte man lebendige oder animierte Charaktere verwenden, so schaut man vorerst in die Röhre. Doch das könnte sich bald ändern, denn Google veröffentlichte in einem Blogpost, wie die 3D-Modelle in animierter Form aussehen könnten.
Bald animierte Kreationen mit Blocks erstellbar?
Innerhalb des Blogposts zeigen die Entwickler, wie es aussehen würde, wenn man die mit Blocks erstellten Objekte und Szenen animieren würde. Dabei teilten sie die Methoden in drei Schritte ein, um den starren Kreationen Leben einzuhauchen.
Im ersten Schritt findet die Vorbereitungsphase statt. Dafür sind zwei verschiedene Methoden anwendbar: Inverse Kinematics und Shape Matching. Die Inverse Kinematics ist eine weitverbreitete Technik, um menschliche oder tierische Charaktere in Videospiele zu animieren. Zudem wird die Methode auch in der Robotik genutzt. Hierbei werden die Bewegungen der entsprechenden Gliedmaßen in realistischer Form an die Hände und Füße angepasst. Bei einem Schritt vorwärts streckt sich also das Bein genauso mit, wie man es erwarten würde.
Das Shape Shifting findet dagegen bei Objekten statt, die keiner menschlichen Form entsprechen. Es beinhaltet das Bewegen von Körperpartien, um eine rüttelnde Bewegung zu erzeugen. Dadurch kann man beispielsweise Objekte zum Tanzen bringen.
Im zweiten Schritt geht es um die Kontrolle des Modells. Hierfür kann man drei unterschiedliche Techniken verwenden: Die Direct Control, Grab Points und Posing.
Bei der Direct Control verbindet man einfach die Hände und den Kopf des Charakters mit dem Headset und den jeweiligen Controllern. Dadurch werden die Bewegungen des Nutzers direkt auf das Modell übertragen.
Die Alternative dazu ist die Nutzung spezifischer Grab Points, um die Bewegungen des Modells zu manipulieren. Dies ist vergleichbar mit einem Stofftier, bei dem man die Arme bewegt. Bei menschlichen Charakteren ist der Einsatz des Posings allerdings sinnvoller. Denn hierbei positioniert man das Grundskelett des Modells in die gewünschten Posen, ähnlich wie bei einer Puppe.
Der letzte Schritt ist schließlich die Aufnahme der Bewegungen, wobei ebenfalls wieder zwei verschiedene Methoden zur Anwendung kommen können: Pose-to-Pose und Live-Looping.
Die Pose-to-Pose Animation ist vergleichbar mit ähnlichen 3D-Animationstechniken, bei der komplexe Bewegungsabläufe animiert werden. Man legt eine spezielle Pose fest und macht davon einen Snapshot. Diesen Vorgang wiederholt man, bis man eine Bewegungssequenz erhält. Durch das Abspielen der einzelnen Posen bewegt sich das Modell.
Das Live-Looping ist für einfachere Animationen nützlich, denn hier werden die Bewegungen in Echtzeit aufgenommen und als wiederholender Loop abgespielt.
Leider sind keine genauen Informationen darüber erhältlich, ob und wann diese Animationstechniken in Blocks zur Verfügung stehen. Sobald sich das ändert, erfahrt ihr es bei uns. Blocks ist für HTC Vive bei Steam und für die Oculus Rift im Oculus Store erhältlich.
(Quellen: UploadVR | Google Blog)