In unserem kurzen visuellen Vergleich, lassen wir das Samsung Gear VR HMD gegen das Oculus Rift DK2 antreten. Wir hoffen dieser Battle kann euch vielleicht die Entscheidung für eines der Geräte erleichtert und wünschen viel Spaß bei der folgenden Bildergalerie.
Ihr sollte aber beachten, dass das Oculus Rift DK2 im Gegensatz zum Samsung Gear VR kein fertiges Produkt ist, es heißt schließlich nicht umsonst Entwicklerkit. Dennoch kann der Vergleich mit dem Gear VR, einem fertigen Produkt für den Endverbraucher, einem zeigen, wie sich die beiden derzeit größten VR-Brillen mit Oculus Technik im Inneren gegeneinander schlagen.
Software
Die junge Firma Oculus VR stellt sowohl die Software für Samsungs Gear VR, als auch für das Software Entwicklerkit für das Rift.Eingebaute Bedienung
Das Gear VR verfügt an der rechten Seite über ein Trackpad, einen Zurück-Knopf sowie einen Lautstärkeregler. Bedienhilfen, die der Oculus Rift DK2 Benutzer vergeblich sucht, zumindest am Headset selber. Hier muss ansonsten der PC zum Bedienen genutzt werden. Dennoch ist es für beide Geräte empfehlenswert, wenn man einen Controller zum Spielen benutzt. Jeder Controller, der am PC läuft, sollte auch mit der Rift Datenbrille funktionieren. Das Gear VR unterstützt die gängigen Android-kompatiblen Bluetooth Controller.Rechenpower
Auch wenn das Gear VR wie eines aussieht, keines der HMDs (Head Mounted Displays) ist ein eigenständiges Gerät. Um aus dem Gear VR ein vollwertiges VR-Headset zu machen, benötigt man ein Samsung Galaxy Note 4 Smartphone, das den Bildschirm, die Rechenpower und zusätzliche Sensoren bereitstellt. Das Oculus Rift DK2 und auch die kommende Konsumentenversion CV1 muss mit dem PC verbunden werden. Dank der Gaming-PC-Power sind so noch fortschrittlichere Erfahrungen möglich.Kabel oder Kabellos
Andererseits muss man dem Gear VR Headset zugutehalten, dass es aufgrund der Smartphonekompatibilität komplett mobil einsetzbar ist. Die Rift-Brille von Oculus VR ist hingegen kabelgebunden.Verbindung
Wer etwas über die Verbindungsart der beiden Geräte wissen will, kann sich notieren: Das Note 4 wird via micro-USB an das Gear-VR gesteckt, während das Rift-HMD mit USB- und HDMI- (oder DVI-D) Kabel verbunden wird.Überhitzung
Wer nicht aufpasst, dem könnte die Hitzeentwicklung zum Verhängnis werden. Während die Oculus Rift Brille stundenlang bei fast jedem Klima einsatzbereit ist, kann die VR-Brille von Samsung bei Nutzung in einer sehr warmen Umgebung überhitzen. Dies kann dazu führen, dass nach ca. 20 Minuten das Smartphone den Hitzeschutz aktiviert und die Performance minimiert. Tipps, wie man das Überhitzen des Gear VR Headsets verhindern oder verzögern kann, findet ihr in unserem Samsung Gear VR Tips & Tricks Artikel.Spiele, Erfahrungen und Apps
Wie man an Apps oder Spiele für die beiden Geräte herankommt, liegt in der Natur der Sache. Wie bei Smartphones gewohnt ist dies über einen Appstore möglich. Beim Gear VR heißt dieser Oculus Store. Genauso wie PC Benutzer es gewohnt sind ihre Programme und Spiele zu erhalten, verhält es sich auch mit dem Rift Headset. Das Entwicklerkit kann jede kompatible App starten, die man auf dem PC installiert.Sichtfeld
Das Sichtfeld ist keineswegs natürlich. Mit Augenrotation würde dies ca. 270° betragen. Beide VR-Brillen vermitteln eher das Gefühl durch eine Art Ski- oder Taucher-Brille zu schauen. Dies ändert nichts daran, dass die Diagonalwerte 96° beim Gear VR und 100° beim DK2, trotzdem eine enorme Immersion möglich machen.Displaygröße
Beide Headsets nutzen ein 5,7 Inch Display. Gear VR, das vom Note 4, Oculus Rift eins vom Vorgänger, dem Samsung Note 3.Auflösung pro Auge
Weil das DK2 das Display vom Note 3 benutzt ist die Auflösung deutlich weniger scharf. Das Diplay kommt auf eine 1080p Gesamtauflösung, was einer Auflösung von 960×1080 pro Auge bedeutet. Das Gear VR kommt dank seines Quad HD Screens auf eine Auflösung von 1280×1440 pro Auge.Displaytyp
Beide Geräte nutzen die AMOLED Technologie, mit einem extrem dunklen Schwarz und reichhaltigen Farben. Dank des Displaytyps, ist auch die von Oculus VR entwickelte „low persistence“ Technik möglich, die eine Schlierenbildung und ein Verwischen beim Bewegen des Kopfes minimiert.Verzögerung (Latenz)
Verzögung beschreibt wie schnell das Headset auf die jeweiligen Kopfbewegungen reagieren kann. Dies wird auch den Begrff „Motion-to-Photons“ ausgedrückt. Laut Herstellerangaben dauert es bei beiden Geräten unter 20ms bis die Bewegungen umgerechnet sind und in Phontonen (umgangssprachlich Lichtteilchen) am Display sichtbar werden.Brille unter dem HMD tragen
Einige Nutzer können eine Brille ohne Probleme unter dem Oculus Rift Headset tragen. Dies hängt hauptsächlich vom Brillendesign ab. Dies ist jedoch beim Gear VR HMD nicht möglich, der Abstand zwischen Linsen und Augapfel ist schlichtweg zu gering. Dennoch sollten die meisten Brillenträger dank der justierbaren Schärfeeinstellung das Bild scharf und deutlich auch ohne Nasenfahrrad erkennen.Lautsprecher
Keine der VR-Brillen verfügt über ein eigenes Lautsprechersystem. Das Gear VR kann den Ton aber auch dann, wenn man keine Kopfhörer trägt, über den im Note 4 eingebauten Lautsprecher wiedergeben. Um die beste und immersivste Erfahrung zu erhalte, empfehlen wir jedoch dringend, Kopfhörer auf- oder einzusetzen.Einstellung der Sehschärfe
Beide HMDs verfügen über die Möglichkeit die Schäfe der Bilder einzustellen. So haben auch Brillenträger die Möglichkeit eine vorhandene Sehschwäche auszugleichen um die Bilder gestochen scharf zu betrachten. Dies geschieht beim Gear VR jedoch leztlich komfortabler durch ein Rädchen an der oberen Seite des HMDs. Das DK2 verfügt außerdem über zwei Paar austauschbare Linsen. Eines für leicht Kurzsichtige, das andere für Nutzer mit stärkerer Kurzsichtigkeit.Positional Tracking
Um Verwirrung vorzubeugen. Beide Headsets erkennen die Kopfbewegungen (Headtracking oder Rotational-Tracking). Das Gear VR Headset erkennt die drei Achsen der Kopfbewegung: Neigung nach Oben und Unten, Drehung nach Links und Rechts sowie seitliche Neigung nach Links und Rechts. Dank einer Kamera, die neben oder auf dem Monitor aufgebaut wird und LED-Markierungen am Headset erkennt, verfügt das Oculus Rift DK2 zusätzlich über drei weitere Achsen: Vor-Zurück, Hoch-Runter und Links-Rechts. Nun wird auch die Position des Kopfes im Raum erkannt, sog. Positional Tracking.Veröffentlichungsdatum
Warum das Oculus Rift DK2 in Sachen Displayauflösung zurückstecken muss, ist der Tatsache geschuldet, dass es schlichtweg ein älteres Produkt ist. Auch wenn Oculus VR noch kein Releasedatum für die Rift Konsumentenversion bekanntgegeben hat, glauben viele an ein Release noch dieses Jahr.Preis
In Deutschland kostet das Gear VR Peripheriegerät von Samsung ca. 200 €. Natürlich muss man beachten, dass man dazu noch ein Galaxy Note 4 Smartphone (derzeit ca. 600 €) besitzen muss, um in den Genuss von mobiler VR zu kommen. Auf der anderen Seite benötigt man für das DK2 einen recht leistungsstarken PC, der auch einige hundert Euro verschlingen kann. Diejenigen, die diesen bereits haben, müssen dann ca. 430 € für das Oculus Rift HMD berappen. Der Kauf eines der Geräte bietet sich also nur an, wenn man auch den jeweiligen Counterpart - PC oder Note 4 - sein Eigen nennt. Für weitere Informationen verweisen wir euch gerne an unser Oculus Rift DK2 und unser in Kürze erscheinendes Gear VR Review.
[Bilder: Oculus; Samsung]