Es ist eine Crux: Immer mehr Lösungen bereichern den VR-Markt, doch von einem gemeinsamen Standard ist man weit entfernt. Zumindest bei den Anschlüssen soll sich dank der neuen Initiative ICVR, LLC etwas ändern. In einer Partnerschaft wollen Dell, LG Electronics und andere Unternehmen einen Standardport entwickeln, mit dem sich AR- und VR-Headsets mit Zubehör, PCs und Smartphones verbinden lassen.
ICVR, LLC: Lösung über USB-C und DisplayPort-Protokoll
Dell, Analogix Semiconductor, Tencent und LG Electronics haben zu diesem Zweck die ICVR, LLC ins Leben gerufen, die den Industriestandard entwickeln will. Das ICVR steht dabei für Interface for Connected VR. Der neue Anschluss erfindet das Rad nicht neu, sondern basiert auf USB-C und nutzt das DisplayPort-Videoprotokoll für die Übertragung von Daten, Audio, Video und Energie. Durch den Standard verspricht sich Liam Quinn, CTO von Dell, zudem eine einfachere Handhabung der AR- und VR-Brillen, da die Headsets nur noch ein dünnes und leichtes Kabel benötigen anstatt ganze Kabelstränge. Bereits im dritten Quartal 2017 soll der neue Standard für Hersteller, die der ICVR, LLC beitreten, verfügbar sein.
Das ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings bleibt abzuwarten, ob der Standard nicht teilweise vielleicht zu spät kommt: Bereits jetzt gibt es mit TPCast für die HTC Vive eine kabellose Lösung, und die für dieses Jahr angekündigten All-in-One-Daydream-Brillen von HTC und Lenovo benötigen naturgemäß kein Kabel, da sich die Recheneinheit im Headset befindet. Kritiker wenden zudem ein, dass die USB-Lösung Apple-Geräte ausschließe. Der iPhone– und iPad-Hersteller setzt im mobilen Bereich auf den proprietären Lightning-Anschluss.
Andererseits ist es wahrscheinlich, dass Dell den neuen Anschluss in seiner erst kürzlich vorgestellten Microsoft-Mixed-Reality-Brille verbaut, die bis Jahresende erscheinen soll. Ob ICVR dann auch in die Headsets von Acer, Asus und HP einziehen wird, bleibt abzuwarten.
Quelle: ICVR, LLC
