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Tower Tag auf Steam

Das Feld der VR-Brillen wird aktuell vor allem in stationäre und mobile Brillen aufgeteilt. In welcher Sparte siehst du eure Brille?
Unsere Brille ist All-in-One. Durch das Betriebssystem und die Hardware ist es aber so gesehen eine mobile VR Brille. Man braucht also keinen stationären PC, der die Arbeit übernimmt. Man hat das ganze System mit dabei, in der Hand quasi.

 

Was unterscheidet eure Brille von den bisherigen Marktführern?
Nun, unser Sellingpoint ist unter anderem das hochwertige Display, das wir verbaut haben. Dieses hat eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln. Es ist teilweise deutlich besser als 1920er-Displays – selbst wenn man es mit einem Samsung Gear VR vergleicht ist  ein deutlicher Unterschied sichtbar. Dadurch, dass bei der Gear VR ein Touchdisplay eingebaut ist, sieht man einfach den Unterschied. Außerdem ist unser HMD  30 Prozent leichter als die HTC Vice. Und diese Leichtigkeit ist aus unserer Sicht ein wichtiges Asset und mit einer Laufzeit von sieben Stunden übersteigt es auch den Akku der Gear VR deutlich.

 

Thema Akku: Wie lange dauert es bis der Akku wieder aufgeladen ist und wie lädt man ihn wieder auf?
Gute Frage. Natürlich kann man es mit dem Sunnybag aufladen! (lacht)

Ansonsten kann das Gerät mit zwei Amperestunden geladen werden, mit einem normalen USB-Kabel. Wir legen auch ein Kabel dabei. Komplett aufgeladen ist unser HMD nach etwa eineinhalb Stunden – wenn es komplett leer ist in etwa zwei Stunden.

 

Und wie viel wird die Brille dann für den Endkunden kosten?
Unsere unverbindliche Preisempfehlung wird bei 399 Euro liegen.

(Anm.d.Red.: In der bis zum 18. Juni 2017 laufenden Kickstarter-Aktion kostet die Brille noch 229 Euro)

 

Die Brille arbeitet auf Android-Basis und hat damit keinen Zugang zu exklusiven Shops wie dem Oculus- oder dem Steam-Store. Damit reiht sich euer Produkt neben günstigere Cardboard-Systeme ein.
Also es stimmt, dass wir keinen Zugriff auf diese Stores haben. Wir glauben aber, dass VR auch durch den Google Store dazugewinnen wird. Es wird auch interessant sein zu sehen, ob und was Apple im Bereich VR machen wird.

Aber wir glauben, dass Google Daydream mit dem Play Store im Hintergrund kriegsentscheidend wird. Dort wird in Zukunft sehr viel Content herauskommen, auch wenn er am Anfang noch nicht die Qualität wie der Oculus Store hat. Wir glauben aber, dass der Massenmarkt deutlich mehr über Google Daydream als über PC-VR angesprochen wird. Deswegen haben wir auf dieses Feld gesetzt. Bereits jetzt sind 3600 Games für VR im Play Store verfügbar.

 

Neben dem Inhalt ist auch die Latenz ein wichtiges Thema in VR. Wie hoch ist die Latenz bei eurem Produkt?
Jetzt sind wir grade bei 24 Millisekunden, aber das ist noch ein Prototyp. Wir schauen, dass wir auf 20 runterkommen. Man merkt es noch ganz leicht, aber wir kommen noch drunter.

“Aber wir glauben, dass Google Daydream mit dem Play Store im Hintergrund kriegsentscheidend wird.”

Ihr habt ein Kickstarter-Projekt für die Brille gestartet. Wie viel Geld muss zusammenkommen, damit es realisiert werden kann?
37.500 Dollar haben wir zusammenbekommen müssen und dieses Ziel haben wir mittlerweile auch erreicht. Das Projekt wird also auf jeden Fall realisiert.

 

Ihr habt auch einen Controller bei eurer Brille dabei. Kann man ihn sich ähnlich vorstellen wie den Oculus Touch-Controller, oder hat er keine Möglichkeit zum Tracking?
Tracking ist ein super Stichwort. Wir sind gerade am überlegen, ob wir es noch schaffen das Tracking einzubauen. Denn noch ist es nicht implementiert. Denn die meiste Software wird momentan sowieso mit dem Kopf gesteuert. Aber was jetzt in Zukunft kommt sind Controller, die ein eigenes Tracking haben. Aber wir klären noch ob es möglich ist, dies bei uns einzubauen.

Wenn das möglich ist, werden wir das kommunizieren. Aber das allerwichtigste bei Kickstarter ist es rechtzeitig auszuliefern. Das haben wir bereits bei Sunnybag damals getan und wir werden auch dieses Mal am versprochenen Datum (Anm.d.Red.: Im August) ausliefern.

 

Euer Produkt ist die erste Brille aus Österreich – auf welche Erfahrungswerte konntet ihr bei der Produktion zurückgreifen?
Wir haben letztes Jahr 52.000 Elektronikprodukte ausgeliefert. Und auch in den Jahren zuvor haben wir einen ähnlich hohen Absatz gehabt. Wir blicken also in Bezug auf Produktproduktion auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Wir haben Partner wie die Aldi-Gruppe und waren auch schon in der Höhle der Löwen. Die haben ebenfalls gesehen, dass wir sehr effizient arbeiten.

Genau diese Stärken kommen nun bei diesem Produkt hervor, auch wenn es das erste VR Produkt ist das wir liefern. Aber eines muss ja immer das erste sein! (lacht)

Und unsere siebenjährige Erfahrung wird in das Projekt einfließen und dafür sorgen, dass nichts schiefgeht.


Stefan Ponsold hat dazu aufgerufen, dass sich alle Programmierer, die eine fertige VR-Erfahrung haben die sich für Mobile VR anbietet, sich bei ihm und seinem Team von ExChimp zu melden.

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