Im Rahmen der CES 2018 konnte Ben Lang einen frischen Prototypen des Pimax 8K Headsets aufsetzen und testen. Interessant sind dabei vor allem die neuen Linsen, die weniger Verzerrungen zeigen. Trotzdem bleibt für den chinesischen Hersteller noch einiges zu tun, bis aus der Pimax 8K ein überzeugendes Produkt für Endkunden wird.
Pimax 8K im Hands-on auf der CES 2018
Ben Lang von Road To VR hatte auf der CES 2018 die Gelegenheit, einen weiteren Protoytpen des Pimax 8K VR Headsets zu testen. In einem kurzen Abschnitt erklärt Lang, warum die Bezeichnung 8K irreführend ist (siehe auch unseren Beitrag hier), und geht dann auf das Field of View ein. Mit 200 Grad soll es laut Pimax rund doppelt so groß sein wie bei herkömmlichen VR-Brillen wie die PSVR, Oculus Rift oder HTC Vive. Der jüngste Prototyp der Pimax besitzt laut Tester neue Linsen, die er als Hybrid aus herkömmlichen Linsen und Fresnel-Linsen beschreibt. Mit ihnen konnte der Hersteller das Problem der Verzerrungen recht gut lösen, die bei Kopfbewegungen zu sehen waren. Diese treten zwar kaum noch auf, dafür gibt es jetzt Artefakte.
Am unteren und oberen Rand erscheint es so, als ob in einem kleinen Teil das Bild reflektiert wird. Bei Kopfbewegungen bewegt sich das reflektierte Bild zwar mit, aber nicht so, wie die restliche Ansicht. Das gelte auch für die Ränder auf der linken und rechten Seite, die allerdings keine Artefakte zeigen, sondern laut Lang lediglich extrem verwaschen aussehen. Das Ergebnis: In der Peripherie des Sichtfeldes bewegen sich Inhalte inkostint zu den extremen Rändern, was die Immersion maßgeblich störe. Lang wäre es lieber, wenn Pimax das FOV etwas einschränkt, um diesen Effekt zu vermeiden und ein konsistentes Bild zu liefern.
Gegenüber der Rift und Vive sieht der Tester zwar ein klar schärferes Bild, allerdings sieht Lang trotzdem einen Screen-Door-Effekt. Zwar erkennt man keine individuellen Pixel mehr, allerdings werden mehrere gleichfarbige Pixel durch die interne Hochskalierung zu Clustern zusammengesetzt. Der Effekt offenbare laut Lang eine Art diagonales Gitter. Ein weiterer Wermutstropfen ist der Mura-Effekt, der durch die Inkosistenz von Farbe und Helligkeit der Pixel untereinander entsteht. Das führt zu einem etwas wolkigen Aussehen des Bildes und ist bei LC-Displays eher unüblich. Bei der Pimax 8K sei aber trotz LCD der Mura-Effekt sichtbar.
Bildwiederholfrequenz und Tragekomfort
Fortschritte gibt es hingegen bei der Bildwiederholfrequenz. Zwar hat Pimax nach wie vor das beworbene Ziel von 90 hz nicht erreicht, die Brille liefert aber wohl ein stabiles Bild bei 80 hz. Problematisch beziehungsweise „noch katastrophal“ soll das Tracking sein, das wie bei der HTC Vive über Valves SteamVR läuft. Vor allem die Latenz wäre absolut ungenügend, das Positions-Tracking ruckelig. Auch beim Tragekomfort sieht Ben Lang noch Verbesserungspotential. Die Brille sei zwar leichter als sie aussähe, die Gewichtsverteilung aber noch nicht optimal. Im Moment sieht der Tester viel Potential in der Brille, wenn Pimax die Probleme lösen kann – wirklich unüberwindbare Hürden stellten sich dem Hersteller seiner Ansicht nach aber nicht in den Weg.
Die flächendeckende Auslieferung der Pimax 8K ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Im ersten Quartal 2018 sollen erste Unterstützer der Kickstarter-Kampagne einen Prototypen anfordern können, bevor die VR-Brille in größeren Mengen produziert wird. Bis März will der Hersteller testen, ob eine neue Lösung für eine höhere Bildwiederholfrequenz erfolgreich ist.
(Quelle: Road To VR / Bilder (1 + 2): VR-Nerds, Hands-on in Amsterdam)