HTC Vive Pro Preis
Tower Tag auf Steam

Es hätte alles so schön sein können: Als HTC bekannt gab, noch in diesem Frühjahr die Vive Pro zu veröffentlichen, war die Hoffnung groß. Die Generation 1.5 der HTC Vive versprach einen Upgrade-Pfad für Käufer der ersten Generation. Erste Zweifel kamen auf, als der HTC-Präsident Alvin Wang Graylin Ende Januar verriet, dass man Prosumer ansprechen will und sich das auch im Preis ausdrücke. Der sickerte Ende Februar durch: 799 US-Dollar. Dann kam mit der offiziellen Ankündigung die Bestätigung. 799 Dollar, 879 Euro – allein für das Headset. Die Aufregung begann.

HTC, die Vive Pro und die Preisgestaltung

Inzwischen hat HTC einige Stellschrauben gezogen und den Preis der Brille zwar nicht verringert, aber doch einen gehbaren Upgrade-Pfad geebnet. Für das Komplettset mit Brille, Controllern und Sensor-Stationen zahlt man 1.100 US-Dollar und erhält, wenn man die HTC Vive besitzt, einen 100-Dollar-Gutschein für Software im Viveport. Das Wichtigste dabei ist, dass Besitzer der alten HTC Vive nun das alte Set verkaufen können und somit die neue Brille teilfinanzierten können. In Amerika kostet das HTC-Vive-Set neu 500 US-Dollar. Klar, die Vive Pro ist trotzdem kein Schnäppchen, allerdings ist der „Deluxe Audio Strap“ quasi gleich eingebaut. Insgesamt ist die Vive Pro zwar keine Revolution und nicht unbedingt „notwendig“, trotzdem werden Spieler mit dickem PC und Geldbeutel am Ende wohl doch zuschlagen wollen.

Einen Fehler darf man aber nicht machen: HTC ist nicht die Facebook-Tochter Oculus. Diese kann aggressiv den Preis gestalten, um in VR in den Markt zu drücken. Seit dem Summer of Rift im letzten Jahr legen die Marktanteile der VR-Brille gegenüber der HTC Vive mächtig zu, wie die Steam-Statistiken verraten. Das Problem ist: HTC ist gezwungen, anders zu rechnen, wenn das Unternehmen überleben will. Millionenschwere Investitionen in VR wie beim Kunstprogramm Vive Arts treiben letztlich den Preis der Hardware für alle in die Höhe, trotz des Google-Deals. Für Oculus mit Facebook im Rücken sind solche Investitionen nicht mehr als ein Wimpernschlag von Zuckerberg. Solange der CEO des sozialen Netzwerks an Virtual Reality glaubt, wird sich das auch nicht ändern. Das setzt HTC unter Druck. Trotzdem hinterlassen die letzten Aktionen keinen guten Eindruck, aber zumindest hat das Unternehmen reagiert und korrigiert. Der Upgrade-Pfad ist jetzt offen.

Ist die Vive Pro immer noch zu teuer? Das muss jeder für sich entscheiden. Zumindest erhält man für das liebe Geld die zur Zeit beste VR-Brille im Consumer-Bereich und da es wohl zunächst keine exklusiven Vive-Pro-Titel geben wird, ist das Upgrade tatsächlich völlig optional.

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