Der Einsatz von VR-Technologie zu therapeutischen Behandlungszwecken bei psychischen Krankheiten wie Angststörungen oder Depression ist ein spannendes Themenfeld mit jeder Menge Potenzial für die Zukunft. Das Unternehmen Limbix entwickelt nun in Kooperation mit akademischen Forschungseinrichtungen eine VR-Plattform für Therapeuten zum Einsatz in der Praxis. Dafür konnten sich die Verantwortlichen in einer ersten Finanzierungsrunde Gelder in Höhe von drei Millionen US-Dollar sichern.
Limbix – VR-Plattform zur psychotherapeutischen Behandlung
Mit dem Limbix VR Kit soll zukünftig die Virtual Reality in die Behandlungszimmer von Therapeuten einziehen und dadurch die Therapieerfahrung auf neuem Wege revolutionieren. Die innovative Behandlungsmethode soll für Patienten nicht nur zugänglicher sein, sondern auch eine bessere Patientenversorgung ermöglichen. Die VR-Brille ist kabellos und soll dank einfacher Handhabung einen unkomplizierten Einstieg in die VR gewährleisten. Per leicht transportierbarer Dockingstation wird das Gerät geladen.
Die dazugehörige interaktive 360-Grad-Software soll in diversen Behandlungsfeldern Einsatz finden und beispielsweise zur Expositionstherapie bei der Behandlung von Sozialphobien genutzt werden. Eine entsprechende klinische Studie dazu wird derzeit von Dr. Barr Taylor von der Stanford University und Dr. Michelle Newman von der Penn State University durchgeführt. So beschreibt Elise Ogle, ehemalige Forscherin des Stanford Virtual Human Interaction Lab und Programmmanagerin bei Limbix, die Funktionsweise der VR-Erfahrung:
“Wir konzentrieren uns auf zwei verschiedene Arten von sozialen Szenarien, welche eine Person mit Sozialphobie persönlich erleben müsste und durch eine Exposition gegenüber der Situation in VR profitieren könnte. In diesen Szenarien üben die Patienten mit anderen Personen zu interagieren und lernen dabei gleichzeitig, ihre Angstgefühle zu verarbeiten.”
Die auftretenden Angstgefühle werden durch Zahlen auf einer Skala zwischen ein bis zehn bestimmt und entsprechend an die individuellen Bedürfnisse angepasst. Die simulierten Situationen sind ein Bewerbungsgespräch und ein Treffen mit fremden Personen. Weitere Szenarien zu anderen psychischen Krankheiten, wie beispielsweise Depression gehören ebenso zum Repertoire. Um ein authentisches Gefühl zu vermitteln, basieren sämtliche virtuelle Umgebungen auf panoramischen Bildern und Videos anstelle von animierten Grafiken.
Diverse Studien zum Beleg der Effektivität von Virtual Reality innerhalb der psychotherapeutischen Therapie wurden bereits im Vorfeld durchgeführt, welche unter anderem eine erfolgreiche Behandlung bei Angststörungen, Depression, Trauma und Suchterkrankungen aufzeigen. Zu den Partnern des Projekts zählen unter anderem die renommierten amerikanischen Universitäten Stanford University, Hardvard University und Yale University.
Die Limbix VR Kits sollen zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres käuflich zu erwerben sein. Interessierte können sich auf einer Warteliste auf der offiziellen Webseite eintragen.