Das Unternehmen Lytro ist bekannt für seine Lichtfeld-Kameras, die ein Bild mit echten Tiefeninformationen erfassen. Damit lässt sich beispielsweise die Schärfeebene nachträglich beliebig verändern. Nun bringt die Firma das Prinzip dieser Kameras in 3D-Software-Umgebungen: Mit Lytro VT sollen Anwender mehrere virtuelle Lichtfeldkameras beispielsweise in Maya platzieren können. Das Ergebnis ist ein Rendering für VR-Headsets, bei dem man in Echtzeit einen beliebigen Blickwinkel mit sechs Freiheitsgraden einnehmen kann.
Lytro VT Volume Tracer: Virtuelle Lichtfeldkameras für Maya, 3DS Max und andere Software
Das Konzept der Lichtfeldkameras von Lytro war zwar interessant, konnte sich aber aus mehreren Gründen nicht im Massenmarkt durchsetzen. Vor allem die geringe Auflösung trotz des seinerzeit hohen Preises stieß Anwendern auf. Das Unternehmen stellte den Verkauf der Consumer-Versionen ein und konzentrierte sich auf den professionellen Markt. Mit der Lytro Cinema aufgenommene Szenen lassen sich in der Postproduktion flexibel bearbeiten, indem man den Fokuspunkt nach Belieben nachträglich verschieben kann. Mit der Lytro Imerge lassen sich Live-VR-Erfahrungen filmen. Allerdings ist es in letzter Zeit etwas ruhig um das System geworden.
Mit dem Lytro VT Volume Tracer stellt das Unternehmen nun eine Software vor, die beispielsweise mit Maya, 3DS Max und den Render-Engines Houdini und Renderman zusammenarbeitet. Mit Lytro VT platziert man mehrere virtuelle Lichtfeldkameras in der 3D-Szene, um so ein „begehbares“ Rundum-Modell zu rendern. Dabei enthält jeder Pixel des 2D-Renderings alle Informationen der Lichtstrahlen in der Szene. Das Ziel ist es, Entwicklern von den bisherigen Limitierungen von Echtzeit-Renderings zu befreien. Lytro führt als Anwendungszwecke kinoreife virtuelle Erfahrungen mit 6DoF-Umgebungen, Architekturmodelle und 3D-Visualisierungen für medizinische Zwecke und Lehre auf. Ein Veröffentlichungsdatum sowie einen Preis hat das Unternehmen allerdings noch nicht angekündigt. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann sich auf der Webseite des Unternehmens für einen Newsletter eintragen. Oder bei uns nachlesen, wenn es neue Details zu Lytro VT gibt.
(Quelle: Road To VR/Lytro)