Der Einsatz von Virtual Reality zur Verbrechensaufklärung klingt im ersten Moment nach einer neuen Folge von CSI Miami, doch könnte dies bald Wirklichkeit werden. Die Idee Virtual Reality zu verwenden, um andere Orte zu besuchen, ist dabei zunächst nichts Neues. Doch sollen diesmal keine virtuellen Gaming-Welten oder Tourismus-Plätze besucht werden, statt dessen könnte Virtual Reality im Gerichtssaal dafür eingesetzt werden, um Geschworene während einer Gerichtsverhandlung an den Tatort zu bringen.
Virtual Reality im Gerichtssaal
Wissenschaftler der britischen Staffordshire Universität arbeiten derzeit daran, Verbrechensschauplätze mit Hilfe von Virtual Reality dauerhaft zu konservieren und so für Geschworene während einer Gerichtsverhandlung begehbar zu machen. Das Projekt zur Verbrechensaufklärung mittels VR wird bereits mit Fördergeldern in Höhe von 180.000 Euro von der Europäischen Komission unterstützt. Dabei arbeitet die Universität gemeinsam mit der örtlichen Polizei daran, virtualisierte Tatorte zu konstruieren.
Die Projektleiterin Caroline Sturdy Colls, Forensik-Professorin an der Staffordshire Universität sagt dazu gegenüber BBC: “Wir möchten die beste Lösung finden, um das Strafjustizsystem zu unterstützen. Dafür soll zunächst die Polizei bei der Erkundung und Aufzeichnung des Verbrechens unterstützt werden und anschließend wollen wir den Geschworenen dabei helfen, das Verbrechen besser nachvollziehen zu können.”
Wie genau das Ganze umgesetzt werden soll, sollen die Wissenschaftler im weiteren Projektverlauf herausfinden. Dafür wird bereits mit einer Reihe Capture-Technologien wie Laser-Scanner und Drohnen experimentiert. Derzeit gilt ein solches Projekt der virtuellen Tatortforschung als einzigartig in Europa.
[Quelle: The Wall Street Journal]