Bevor man Anfang dieses Jahres bei den Steam Dev Days etwas mehr von den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im VR Bereich von Valve erfahren konnte, ahnte man noch nichts vom mysteriösen Valve VR Raum. Nur einem ausgewählten Publikum war es gestattet den Raum zu betreten und den VR-Prototypen von Valve zu testen, von dem selbst Oculus Rift Erfinder Palmer Luckey begeistert war/ist.
Nun wurde dem Publickum auf dem Boston VR Bender Event ein neuer Prototyp vorgeführt. Gleichzeitig füllten sich die sozialen Netzwerke mit Fotos vom Valve VR Headset.
Man hat sich bei Valve demnach vom Konzept abgewandt, welches einen Raum voller QR-Codes benötigt, die von der am Headset befestigten Kamera erfasst werden, um so die Position der Datenbrille im Raum erkennen zu können. Vielmehr ähnelt das System nun dem Oculus Rift DK2 Headset, welches von einer Kamera erfasst wird und anhand von Markierungen an der Brille selber die Position im Raum trackt. Auf den Bildern kann man auch eine Kamera sehen, die die Punkte am HMD erfasst. Es scheint zwar nicht sehr schön, ist aber durchaus nützlich, da das VR-Headset nun tragbar ist und man keinen mit QR-Codes gepflasterten Raum mehr benötigt.
“Die Erfahrungen mit dem Valve VR Headset sind fantastisch”
Bemerkenswert ist auch, dass obwohl einige Mitarbeiter (berühmtestes Beispiel ist Michael Abrash Chief Scientist bei Oculus VR) von Valve zu Oculus VR wechselten, Valve weiter an Virtual Reality forscht.
Auf Reddit gibt es zudem eine schöne Zusammenfassung eines Besuchers jonomf, der das Valve VR Headset auf der Expo testen durfte. Dieser stellte auch einige Fotos zur Verfügung.
Jonomf zieht sein Fazit wie folgt:
“Die Erfahrungen mit dem HMD sind fantastisch. Low Persistence [sehr geringe Schlierenbildung bei Bewegungen], perfektes Tracking (innerhalb des Kamerasichtfeldes natürlich) und hohe Bildwiederholungsraten (Spiele wurden ausschließlich mit mindestens 95 FPS gezeigt). Ich werde auch beim Oculus Rift DK1 nicht reisekrank, habe mich aber trotzdem noch wohler mit dem Valve VR Headset gefühlt. Alles war sehr eindrucksvoll.”
“Alle, mit denen ich gesprochen hatte, waren einig darin, dass die Demo mit den Portal Leuten drin am interessantesten war. Man fühlte sich wie ein Riese und die Möglichkeit sich herunterzubeugen und über ihnen zu lehnen war sehr cool. Jedoch hatte ich immer wieder beachtliche Orientierungsprobleme, wenn ich das Headset abgenommen habe. Ich fühlte mich etwas schwindelig und leichtfüßig, als ob ich gleich umkippen würde. Dies habe ich beim DK1 auch ein einiziges Mal (beim ersten Mal) erlebt, aber danach nie wieder. Beim Valve HMD passierte es jedesmal (4 oder 5 mal).”
Weitere Details, die jonomf liefert sind:
- Das HMD benutzt ein duales vertikales S4 (OLED) Display mit einer Gesamtauflösung von 2160×1280, einer Hülle die Infrarotreflektierende Punkte aufweist.
- Es wurde ein Unity 3D Plugin von Valve benutzt, welches vollständig kompatibel mit dem Oculus Rift DK1, DK2 und der Valve Hardware ist.
- Oculus VR tauchte auf dem Meetup leider nicht auf, da man (so wird spekuliert) sich den Allerwertesten aufreißt, um das DK2 rechtzeitig in die Hände der Vorbesteller zu bekommen.