Eigentlich ist es nur möglich den Oculus Store zu nutzen, wenn man ein Oculus Rift VR-Brille oder das Entwicklerkit DK2 sein eigen nennen kann. Seit Kurzem ist es HTC Vive Besitzern möglich, mit einem kostenlosen und frei verfügbaren Injector Plugin, namens Revive, auch Software aus dem Oculus Home Store zu spielen.
Hintergrund der getrennten Stores
Oculus Gründer Palmer Luckey hat öffentlich verkündet, dass man das Oculus Software Development Kit nur auf andere VR-Headsets ausweiten könne, wenn es der Dritthersteller erlauben würde. Mit dieser Aussage gab er den schwarzen Peter in der Frage warum Oculus Spiele nicht auf anderen führenden PC VR-Brillen laufen, an HTC und Valve weiter.
Valve hingegen leugnet diese Behauptungen. Valve Boss Gabe Newell sagt auf die Frage, ob man auch andere Stores neben Steam mit der HTC Vive benutzen kann: “Ja. Die Vive ist nicht an den Steam Store gebunden.” Auch andersherum besteht diese Verankerung nicht. Auf die Frage ob man auch mit anderen VR-HMDs als der Vive den Steam Store benutzen kann antwortet Newell: “Ja. Steam ist nicht an das Vive HMD gebunden“. Dies ist klar, seit neben der HTC Vive auch die Rift von Oculus unter den unterstützen VR-Headsets offiziell in Steam Erwähnung findet.
Wie dem auch sein, VR-Enthusiasten müssen nicht länger warten, bis die Unternehmen ihre Lizensierungs- und Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt haben. Dank des LibreVR Plugins, kurz Revive, können viele Spiele aus Oculus Home auch mit der HTC Vive gespielt werden.
Oculus verstrickt sich in Widersprüche
Auf Nachfrage wie das zu Facebook gehörende Unternehmen über den Injector Revive denkt, sagt Oculus gegenüber Ars Technica am 14.04.2016: “Dies ist ein Hack und wir werden ihn nicht tolerieren. Die Nutzer müssen damit rechnen, dass gehackte Spiele nicht ewig funktionieren. Regelmäßige Softwareupdates zu Spielen, Apps und unserer Plattform können gehackte Software ausschalten”.
Vor mehreren Monaten hatte Oculus Gründer Luckey erklärt, dass wenn ein Kunde des Oculus Stores einen Titel so modifiziert, dass es auf einer anderen Plattform läuft, es ihm egal sei.
“Wenn ein Kunde ein Spiel von uns kauft, ist es mir egal ob er es so modifiziert, dass es auf seiner Wunschplattform läuft. Wie ich schon millionenfach gesagt habe, unser Ziel ist es nicht davon zu profitieren unsere Nutzer an unsere Hardware zu binden – wenn das so wäre, warum würden wir das Gear VR Headset unterstützen und mit anderen VR-Headset-Herstellern sprechen? Die Software, die wir mit Oculus Studios geschaffen haben (indem wir interne und externe Entwickler eingebunden haben), sind exklusiv für die Oculus Plattform [der digitale Store: Oculus Home] und nicht für die Rift an sich…”
Der wahre Grund für das Ärgernis am Hack könnte aber die Tatsache sein, dass Lucky’s Tale gratis mit dem Oculus Home Installer daherkommt, den jeder im Netz kostenlos herunterladen kann, egal ob man ein VR-Headset von Oculus besitzt oder nicht. Mit Hilfe der Revive Software können auch HTC Vive Besitzer in den Genuss des qualitativ hochwertigen Jump and Runs kommen, ohne das Spiel zu kaufen.
[Quelle: Arstechnica]