Mit Pavlov VR ging im Februar 2017 ein Virtual Reality Shooter in den Early Access, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Wir haben am vergangenen Wochenende dem Spiel erneut einen Besuch abgestattet und wurden nicht enttäuscht.
Stippvisite beim virtuellen Dauerbrenner
Es gibt Entwickler, die schicken ihr Spiel in den Early Access, weil das Spiel schlicht nicht fertig ist, und viele dieser Spiele werden auch niemals den Early Access verlassen. Davevillz, der Erfinder von Pavlov VR, zeigt jedoch kein schwindendes Engagement und hat die letzten zwölf Monate genutzt, um das Spiel deutlich zu verbessern. Doch worum geht es überhaupt?
Pavlov VR ist ein Multiplayer-Shooter, der nicht nur an Counter-Strike erinnert, sondern auch viele Mechanismen und Waffen des Vorbilds übernimmt. Somit finden sich CS-Verteranen nicht nur sofort im Spiel zurecht, sondern können auch Maps und ein Großteil der Waffen aus ihrem Lieblingsspiel hautnah erleben. Wobei die Ähnlichkeit bei den Waffen und den Spielmodi (Team Deathmatch und Search And Destroy) endet, denn die Maps aus Counter-Strike und Co. müssen entweder über den Steam Workshop geladen werden oder installieren sich automatisch, wenn ihr ein Match mit entsprechender Map beitretet. Aktuell findet ihr im Workshop beispielsweise Cobblestone, Cache, Dust 2, The Pit (Halo), Hyrule Market (Zelda) und viele mehr.
Auch wenn der Team-Deathmatch-Modus immer unterhaltsam ist, so zog es uns doch deutlich mehr zu den Search-and-Destroy-Runden, die den klassischen Bomben-Modus in Counter-Strike darstellen. Wie auch beim Vorbild starten die Spieler mit einer geringen Menge an Geld, welche zunächst nur für sehr einfache Waffen ausreicht. Mit jeder Runde verdienen die Spielenden jedoch mehr, wodurch sie sich bessere Ausrüstungen und Waffen gönnen können. Ein Respawn gibt es nicht. Erst wenn alle Spieler ins Gras gebissen haben oder die Bombe detoniert, beginnt eine neue Runde. Wenn man dieses Konzept verwendet und eine Map wie Dust 2, Cache oder Cobblestone spielt, dann spielt man quasi Counter-Strike in VR und das Spielgefühl ist hervorragend. So überzeugen kleine Details wie das Schärfen und Entschärfen der Bombe über die Eingabe einer vorgegebenen Zahlenkombination am Sprengkörper, das Menü zum Kaufen von Equipment, in dem man sich schnell zurechtfindet, oder das Nachladen der Waffen, welches auch in hitzigen Gefechten recht zuverlässig funktioniert.
Die Avatare der anderen Mitspieler sehen oft unbeholfen aus, aber dies ist ein bekanntes und nur schwer zu vermeidendes Problem. Dafür machen die Waffen, Menüs und Welten jedoch eine gute Figur und erzeugen ein tolles Spielgefühl. Besonders die Menüführung, auch wenn es komisch klingt, sollte hervorgehoben werden. Während man bei vielen Spielen ewig braucht, bis man tatsächlich in der Spielwelt ist, benötigt man in Pavlov nur extrem wenige Klicks. Auf ein nerviges Verteilen der Optionen im virtuellen Raum verzichtet Davevillz und geht damit den richtigen Weg. Nur weil es möglich ist, sich im Raum zu bewegen, muss dieses Feature nicht überstrapaziert werden und dazu führen, dass Prozesse deutlich komplizierter werden. Dementsprechend simple ist auch die Fortbewegung über das Touchpad, wobei es auch die Möglichkeit einer Out-of-Body-Fortbewegung gibt.
Pavlov VR ist aktuell mit der HTC Vive und der Oculus Rift spielbar, wobei der native Rift Support derzeit in der Beta ist. Für 9,99 Euro auf Steam ist Pavlov VR definitiv ein Schnäppchen, denn die gebotene Qualität spricht eigentlich für einen deutlich teureren Titel. Wer Shooter mag oder sogar ein Fan von Counter-Strike ist, der sollte das Spiel schnell auf seine Wunschliste setzen. Im Laufe des aktuellen Jahres wird Pavlov VR auch einen Battle-Royal-Modus erhalten, welcher hoffentlich ähnlich sauber integriert wird wie die bisherigen Inhalte.