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Pico Neo 3 Pro im Test: Alternative zur Meta Quest 2 oder Focus 3?

Pico Neo 3 Pro Test Titelbild

Heute haben wir die Pico Neo 3 Pro im Test. Es handelt sich um eine autarke VR-Brille, welche sich speziell an VR-Arcades und Unternehmen richtet. Vergleichbar also mit der HTC Vive Focus 3, welche für ähnliche Einsatzzwecke gedacht ist. Die Meta Quest 2 richtet sich zwar hauptsächlich an Konsumenten, jedoch wird sie uns in diesem Test hin und wieder als Vergleich auf technischer Ebene dienen und zudem bietet auch Meta seine Quest 2 für gewisse B2B-Lösungen an. Ich will mit diesem Test herausfinden, ob die Pico Neo 3 Pro eine Alternative zur Meta Quest oder Focus 3 ist.

Pico Neo 3 Pro

Die Neo 3 Pro ist eine besondere Auflage der Neo 3, welche in Asien auch für Heimanwender und Heimanwenderinnen angeboten wurde. Die Neo 3 Pro richtet sich speziell an Arcades und ist auch in einer Variante mit Eye-Tracking verfügbar. Wir haben die Version ohne Eye-Tracking über einen längeren Zeitraum testen können.

Quelle: Pico Interactive

Der Ausdruck 4K ist eventuell etwas missverständlich. Die Brille hat eine Auflösung von 3664 x 1920 Pixel und es kommen LCD-Panels zum Einsatz. Somit sollte die Brille auf Augenhöhe mit der Meta Quest 2 (Langzeittest) liegen.

Verarbeitung, Einrichtung und erster Eindruck

Die Pico Neo 3 Pro ist deutlich hochwertiger verarbeitet als die Pico Neo 3. Das Design ist Geschmackssache, jedoch könnten sich Schale und Button an der Brille besser anfühlen. Die Einrichtung geht schnell und einfach und es ist keine zusätzliche Smartphone-App nötig. Das Einzeichnen der Spielfläche funktioniert wie bei Quest und Focus und ist in wenigen Sekunden erledigt.

Den Komfort beim Tragen würde ich als deutlich höher als bei der Focus 3 oder Quest 2 einstufen. Alle Materialien die am Kopf anliegen sind aus Silikon oder einem ähnlichen Kunststoff und fühlen sich gut auf der Haut an. Zudem erlauben diese Materialien eine schnelle und einfache Reinigung. Besonders gut gefällt mir das elastische Band, welches über den Kopf geht. Dies hält die Brille deutlich besser und angenehmer als Stoffbänder.

Der Akku der Brille befindet sich am Hinterkopf und sorgt für eine gute Balance der Brille. Leider ist der Akku jedoch nicht wechselbar wie bei der Focus 3. Die Leistung des Akkus liegt mit 5300 mAh im Mittelfeld, jedoch ist dies nur eine Randnotiz, da alle Brillen ca. auf eine Laufzeit zwischen 2-3 Stunden kommen.

Bildeindruck und Performance

Der Bildeindruck der Pico Neo 3 Pro ist sehr ähnlich zum Bildeindruck der Meta Quest 2. Dies ist aber auch nicht weiter verwunderlich, da beide Hersteller auf sehr ähnliche Bauteile setzen. So finden bei beiden Brillen Panels mit der gleichen Auflösung Verwendung und auch das Field of View und der Sweetspot sind ähnlich. Dies ist absolut positiv zu betrachten, denn die Meta Quest 2 schafft einen sehr guten Bildeindruck bei voller Auflösung.

Das sichtbare Bild lässt die Struktur der Panels nur erahnen und die Reflexionen sind deutlich geringer als bei der Focus 3. Eine drahtloste Übertragung von Inhalten von einem PC ist mit der entsprechenden Software schnell und einfach möglich. Diese Funktion bietet die Konkurrenz aber ebenso in ähnlicher Qualität an.

Controller

Die Controller der Pico Neo 3 Pro werden akkurat getrackt und liegen gut in der Hand. Die Button und die Sticks fühlen sich hochwertig an und lassen sich gut bedienen. Die Controller liegen etwas schlechter in der Hand als die Controller der Quest 2 und sind mit ihrer Form eher vergleichbar mit den Controllern der HTC Vive Focus 3. Leider verzichtet Pico auf eine Möglichkeit der Aufladung per USB. Im privatem Umfeld ist dies kein Problem, verursacht aber etwas mehr Aufwand in einer VR-Arcade.

Besonderheiten

Die Pico Neo 3 Pro ist eine gute autarke VR-Brille mit speziellen Fokus auf VR-Arcades und weitere B2B-Bereiche. Die Software erhält regelmäßige Updates und es wird an vielen Funktionen gearbeitet, die den Betrieb in einer Arcade vereinfachen sollen. Da aber auch HTC und Meta ihre Produkte aktuell in rasender Geschwindigkeit weiterentwickeln, möchten wir diese unterschiedlichen Feinheiten nicht genauer betrachten bzw. gegeneinander aufwiegen. Hier entscheiden letztlich die Bedürfnisse der Locations, VR-Studios und Betreiber und Betreiberinnen.

Deutlicher fällt der Unterschied beim Preis aus. Während die Focus 3 stolze 1.404 Euro kostet, liegt die Neo 3 Pro mit knapp 700 Euro preislich ungefähr auf dem Niveau einer Meta Quest 2 for Business.

Eine Besonderheit die weder die Quest 2 noch die Focus 3 bieten, ist das optionale Eye-Tracking. Für einen Aufpreis von knapp 100 Euro kann man die Pico Neo 3 Pro als Variante mit integriertem Eye-Tracking erhalten. Leider konnte ich diese Version nicht testen und somit keine Aussage zur Genauigkeit oder dem Nutzen treffen. Generell sollte hiermit aber ein Foveated-Rendering möglich sein, welches kaum sichtbar ist, da es sich an der tatsächlichen Blickrichtung orientiert. Somit kann Performance eingespart und für mehr Details oder Effekte genutzt werden.

Eine weitere Besonderheit ist die Unterstützung einer direkten Ausgabe über den USB-C-Anschluss. Wenn ihr die Brille per DisplayPort-Adapter oder HDMI-Adapter an einen Fernseher anschließt, wird dort in hoher Qualität das gezeigte Bild wiedergegeben.

Fazit

Die Pico Neo 3 Pro liegt technisch auf Augenhöhe mit der Meta Quest 2 und stellt eine echte Alternative für VR-Arcades zur Brille von Meta dar. Für Heimanwender und Heimanwenderinnen lohnt sich die Brille aktuell jedoch nicht, da der Store in Europa sehr begrenzt ist und nicht für den privaten Gebrauch gedacht ist.

Das Gesamtpaket der Neo 3 Pro gefällt mir besser als das Paket der Focus 3. Die Brille sitzt angenehmer, hat keinen deutlich hörbaren Ventilator und ist dennoch performant.

Nachteile der Neo 3 Pro im Vergleich zur Focus 3 sehe ich aktuell in den aufladbaren Controllern und dem wechselbaren Akku. Ob dies eine Rechtfertigung ist, den doppelten Preis zu bezahlen, muss je nach Anwendungsfall entschieden werden.

Letztendlich kann dieser Test zur Pico Neo 3 Pro nicht entscheiden, welche Brille ihr für eine Arcade wählen solltet, da dies von unzähligen Faktoren abhängig ist. Wenn ihr eine genauere Beratung benötigt, könnt ihr uns gerne über info@vrnerds.de kontaktieren.

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(Quelle der Bilder: Pico)