In der letzten Woche hatte ich auf den VR Days in Amsterdam die Möglichkeit, das neue Pimax 8K VR Headset auszuprobieren, welches derzeit über eine Kickstarter-Kampagne finanziert wird. Obwohl der chinesische Hersteller nur nach 200.000 US-Dollar fragte, kamen bereits über 3 Millionen US-Dollar bei der Kampagne zusammen. Dementsprechend gespannt war ich auf die Demonstration.
Pimax 8K: Demonstration mit Grenzen
Um ein großes Problem gleich vorwegzunehmen: Die Demonstration auf den VR Days war nicht besonders gut geplant. Der Stand war sehr klein, die HTC Vive Controller mit USB-Kabeln verbunden und es gab lediglich Fruit Ninja zum Ausprobieren. Diese Entscheidung war klar ein Fehlgriff, denn die Booth war so klein, dass man das Spiel kaum spielen konnte. Sofern man einen richtigen Obstsalat aus den fliegenden Früchtchen machen wollte, hatten die Verantwortlichen sofort Angst um ihre Hardware, denn man könnte gegen den Tisch schlagen, der zusätzlich den Raum verkleinerte.
Angenehm überrascht war ich jedoch, dass sich Fruit Ninja direkt über SteamVR starten ließ. Auch der SteamVR-Status zeigte die gewohnten Bildchen für die Controller und die Lighthouse-Stationen und sogar ein eigenes Icon für die Pimax-Brille an. Zudem fühlte sich das Headset erstaunlich leicht und selbst mit Sehhilfe recht komfortabel an, obwohl sie im Vergleich zur Rift und Vive deutlich klobiger aussieht. Das verwendete Design ist jedoch rein praktischer Natur: Das Field of View der Brille beträgt 200 Grad und dementsprechend müssen die Displays auch eine gewisse Breite erreichen.
Bildeindruck – Warum 8K nicht alles ist
Der erste Bildeindruck mit dem Pimax 8K Headset hält, was die Entwickler versprechen. Das Field of View ist so breit, dass nur noch minimale schwarze Balken rechts und links sichtbar sind. Oben und unten ist der Sichtbereich etwas stärker begrenzt, was den WOW-Effekt etwas schmälert. Eine Verzerrung an den Rändern, von der häufig berichtet wurde, konnte ich nicht beobachten, was ich mittels Zukneifen eines Auges überprüfen konnte. Zwar sieht das Bild auf dem Monitor gestreckt aus, jedoch ist das Bild innerhalb des Headsets wie gewohnt. Es war also überhaupt kein Problem, in die Ecken zu schauen. Der Sweet-Sport war auch angenehm groß.
Pimax setzt nicht auf OLED Panels, sondern auf zwei 3,840 × 2,160 LCD-Panels. Dies hat zur Folge, dass das Bild deutlich dunkler beim ersten Ausprobieren wirkte, als beim Spielen mit der Oculus Rift oder HTC Vive. Zwar setzen die Windows Mixed Reality Headsets großteils auch auf LCD, jedoch schienen uns diese deutlich heller zu sein. Immerhin schafft Pimax auch mit den LCD Panel Low Persistence (kein Verschmieren des Bildes bei schnellen Bewegungen).
Der Fliegengitter-Effekt ist bei der Pimax 8K Brille nur noch gering vorhanden. Wenn man sich genau auf einen Ausschnitt oder ein Logo konzentriert, kann man weiterhin eine Struktur sehen, doch sie ist deutlich schwächer sichtbar als bei der Rift oder Vive. In vielen Situationen dürfte die Struktur auch komplett unsichtbar wirken, besonders dann, wenn ihr gerade im Spiel vertieft seid. Dennoch war der Bildeindruck etwas schwammig beziehungsweise weniger flüssig als erhofft. Ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die gezeigte Demo wirklich durchgängig mit 90Hz lief. Verwundern würde mich das nicht, denn immerhin müssen zwei LCDs mit jeweils einer 4K Auflösung mit Bildern versorgt werden. Damit dies überhaupt funktioniert, werden auch direkt zwei HDMI-Ausgänge eurer Grafikkarte belegt. Das von uns getestete Pimax 8K Headset rechnet dabei die Bilder intern hoch. Wie bei jeder Messe kamen zusätzlich Probleme mit dem Tracking hinzu, da sich die Laser der Lighthouse-Stationen gegenseitig stören. Da das System aber komplett auf SteamVR setzt, sollte bei Pimax das Tracking wie von der HTC Vive gewohnt funktionieren.
Ein kleines zusätzlich Problem ist noch, dass die Brille keine mechanische Einstellung für den Pupillenabstand besitzt. Dadurch hatte ich Schwierigkeiten, die sichtbare Überlappung der Bilder zu unterbinden beziehungsweise den Übergang verschwinden zu lassen. Deshalb habe ich im Anschluss mit mehreren Testern gesprochen, die diesen Eindruck der Überlappung nicht bestätigten konnten. Wenn ihr also einen besonders großen oder kleinen Augenabstand besitzt, könnte es Probleme mit der Darstellung geben. In der Regel gewöhnen sich die Augen jedoch mit der Zeit an diesen Bildeindruck, was ich aus meinen eigenen Erfahrungen mit der Oculus Rift bestätigten kann.
Weitere Features und kommende Versionen
Pimax möchte das System möglichst offen für Innovationen aus der Community halten und deshalb besitzt die VR-Brille oben und unten einen USB-Ausgang, um zusätzliches Equipment anschließen zu können. Da bereits über 3 Millionen US-Dollar eingesammelt wurden, wird sich die Brille auch zeitnah und teilweise kostenlos erweitern lassen. So bekommen alle Unterstützer mittlerweile drei Games, ein Kopfband mit integrierten Kopfhörern, einen Coupon über 100 US-Dollar für eine Drahtlose-Lösung, ein Eye-Tracking-System, kleine Ventilatoren und Korrekturlinsen zur Brille dazu.
Zudem wird es drei unterschiedliche Modelle geben: Eine 5K-Version, eine 8K-Version und eine 8K-X-Version. Die 8K und 8K-X sollen laut Pimax eine sehr ähnliche Erfahrung bieten. Der große Unterschied: Die 8K-X skaliert das Bild nicht hoch, sondern soll das Bild in der nativen Auflösung empfangen und darstellen. Wodurch selbst gängige High-End-Grafikkarten wie die GTX 1080 Ti an ihre Grenzen stoßen dürfte.
Fazit
Der gezeigte Prototyp von Pimax bietet ein deutlich größeres Field of View als die aktuelle Generation an VR-Brillen und schafft es gleichzeitig, ein Bild mit deutlich weniger sichtbarer Struktur darzustellen. Dafür ist die Darstellung aber etwas dunkler und zudem wird sich noch zeigen müssen, welche Spiele tatsächlich flüssig laufen werden, wenn man keine GTX 1080 oder 1080 Ti besitzt. Schmerzlich vermisst hatte ich bei unserer Vorführung eine mechanische Anpassung an den Pupillenabstand. Zudem ist das Komplettsystem mit 749 US-Dollar für die kleine Pimax 8K Brille und 949 Dollar für die 8K-X nicht besonders günstig. Vermutlich werden die Windows Mixed Reality Headsets bis dahin nur ein Bruchteil der Pimax-Brille kosten.
Wer Lust auf die neuste Technik hat und das nötige Kleingeld besitzt oder sein HTC-Vive-System durch eine Pimax-Brille updaten will, der kann noch für kurze Zeit bei der Kickstarter-Kampage zuschlagen. Ihr könnt euch relativ sicher sein, dass ihr die Brille erhalten werdet und Eye Tracking und Co. sind spannende Add-Ons zum Herumexperimentieren. Zudem ist über den SteamVR-Support auch für reichlich Content gesorgt. Die ersten 8K- und 5K-Brillen sollen bereits im Januar und Februar 2018 ausgeliefert werden, die 8K-X-Brille soll im Mai 2018 bei den Supportern eintreffen. Die Headsets sind sowohl mit den Lighthouses als auch mit den Controllern der HTC Vive kompatibel.
Wer ein solides, ausgereiftes und einfaches System will, der ist aktuell vermutlich besser mit der Rift oder einer Windows-Mixed-Reality-Brille beraten oder mit den Nachfolgern dieser Geräte. Jedoch könnte Pimax durch den neuen User-Support und die gesammelten Gelder bald den etablierten Marken gefährlich werden.
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