Pixel Ripped 1989 erscheint heute für Oculus Rift und HTC Vive. Auf die europäische Konsolenversion für PlayStation VR (PSVR) müssen wir uns zwar noch etwas länger gedulden, aber wir haben bereits einen Blick in die PC-Version des Spiels gewagt. Der VR-Titel entführt uns in das Jahr 1989, in welchem Videospiele noch keine hochauflösende Grafik hatten und stattdessen die Fantasie der Spieler/innen ansprach. Als Teenager Nicola dürft ihr per virtueller Konsole und Handheld dem 2D-Helden Dot im Kampf gegen den fiesen Cyblin Lord beistehen. Wir haben das erste Level erst kürzlich angespielt und waren davon äußerst angetan. Ob sich das Konzept über die gesamte Spielzeit trägt, erfahrt ihr jetzt.
Pixel Ripped 1989 im Test
Nachdem Start des Spiels, landet ihr zunächst in einem Klassenzimmer. Ihr seid bewaffnet mit Blasrohr und Papierkugeln, welche euch als praktisches Ablenkungsmanöver dienen. Eure Aufgabe ist zunächst mit euren Utensilien ordentlich Unruhe zu stiften, damit ihr nicht beim Zocken mit eurem Gear Kid erwischt werdet. Solange die Lehrerin abgelenkt ist, macht ihr euch mit Dot auf die Jagd nach dem Cyblin Lord, der die Grenzen der Videospielwelt überwinden und in die echte Welt gelangen kann. Dementsprechend gilt es, den Endgegner des Levels auch in der “realen” Welt zu besiegen. Das sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern erzeugt eine tolle Immersion.
Das Zocken auf dem virtuellen Gear Kid macht dabei so viel Spaß, dass man schnell glaubt, man schaue tatsächlich auf einen echten Handheld. Dadurch wirkt die Umgebung trotz simpler Grafik äußerst real und lädt zum Versinken in der Spielwelt ein. Im zweiten Level nutzt ihr die portable Konsole für eine Runde AR-Moorhuhn-Jagd auf dem Schulhof, während euch die dritte Runde bereits zurück ins Klassenzimmer führt. Der Alltag einer Schülerin ist manchmal eben nicht besonders spannend. Das letzte Level führt euch daraufhin direkt zum Endboss und nach dessen Bezwingung ist der Spaß auch schon vorbei. Mehr als zwei bis drei Stunden Spielzeit sind nicht drin, außer ihr stellt euch beim Spielen mit dem Handheld etwas ungeschickt an.
Doch auch wenn die Spielzeit recht kurz ist, kann das Setting in seinen Grundzügen durchaus überzeugen. Überall findet man kleine Hinweise und Hommagen an die Videospiele der 90er Jahre, was besonders bei Kindern dieser Zeit die Herzen höher schlagen lässt. Wer in seinen eigenen Jugendtagen ähnliche Szenarien im Klassenzimmer erlebt hat und mit seiner Fantasie aus einem 2D-Spiel eine einzigartige Erfahrung zauberte, fühlt sich direkt wohl.
Persönlich gefällt mir die Idee, dass der Spielende ständig auf seine Umwelt achten muss. Leider ist diese für meinen Geschmack nicht besonders schön gestaltet. Auch die Tatsache, dass es ohne Bonus-Level quasi nur drei unterschiedliche Szenen gibt, ist äußerst bedauerlich. Das Konzept ist großartig und die Entwickler/innen hätten mit mehr Budget sicherlich noch deutlich mehr herausholen können. Generell ist die Gestaltung des Gear Kids sowie der Neon-Szenen nämlich extrem gelungen.
Bei der Steuerung habt ihr die Wahl zwischen Motion Controller und Gamepad. Da es keine trackbaren Controller für den PC gibt, sind eure Hände in diesem Fall an einem Punkt fixiert. Entsprechend fühlt sich das Zocken mit Motion Controllern auch deutlich besser an. Ob der DualShock-4-Controller getrackt wird, konnten wir noch nicht testen, wir gehen jedoch davon aus.
Fazit
Das erste Level des Games macht extrem viel Spaß, weshalb meine Erwartungen an die Vollversion vielleicht etwas zu hoch waren. Die Spielzeit ist für knapp 20 Euro doch recht kurz, besonders da sich das erste und dritte Level im Gameplay nicht sonderlich unterscheiden. Pixel Ripped 1989 ist eine solide Hommage an die frühen 90er Jahre und trifft generell genau meinen Geschmack. Zum Hit reicht es mich aber nicht.
- Tolle Hommage und viele Auszüge aus Klassikern
- Spannendes Konzept
- Spielzeit zu kurz
- Zu wenig Abwechslung im Setting
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