Psychonauts wurde im Jahr 2005 für die PlayStation 2 und den PC veröffentlicht und der Platformer von Double Fine Productions fand auch sofort seine Fans. Nach zwölf Jahren Pause kehrt die Reihe nun zurück und macht einen kurzen Abstecher in die Virtual Reality. In der VR-Version wird aus dem Platformer aber ein Adventure, welches euch zum Rhombus of Ruin führt, denn ihr versucht euren Anführer zu befreien. Dabei geratet ihr leider selbst in Gefangenschaft und müsst nun versuchen zu entkommen.
Psychonauts in the Rhombus of Ruin für PSVR (Review)
Das Spiel vermittelt sofort den Eindruck, als sei man in einem Comic aufgewacht. Zwar wirken die Charaktere dem Stil entsprechend etwas leblos, aber dennoch wirkt die Umgebung glaubhaft und stimmig. Optisch erlaubt sich das Spiel keine Fehler und sieht auf der PlayStation 4 Pro richtig gut aus. Doch kann die hübsche Verpackung täuschen?
Teleportation hübsch verpackt
Die Fortbewegung im Spiel wird über Teleportation umgesetzt. Ihr schaut ein anderes Lebewesen an und anschließend könnt ihr in dessen Gedanken einsteigen und die Welt durch andere Augen sehen. Das Konzept ist stimmig, doch die Wege werden so stark aufgezwungen, dass es fast schon traurig ist. Wenn ihr beispielsweise im Wasser seid, dann springt ihr in den Kopf eines Fisches, wartet bist der nächste Fisch an die Position geschwommen ist und erst wenn der Fisch komplett stoppt, könnt ihr durch seine Augen sehen. Die Fortbewegung wird dadurch unnötig in die Länge gezogen, denn die Fische könnten auch direkt an den richtigen Positionen stehen. Allgemein fährt das Spiel in Sachen Fortbewegung mit angezogener Handbremse. Ihr könnt euch nur umschauen (mit dem Kopf), teleportieren und eure Fähigkeiten nutzen. Aber ihr könnt euch nicht mit dem Stick drehen, in laufende Lebewesen springen oder selbst laufen. Zumindest das Drehen mit dem Stick hätten die Entwickler aktivieren können. Wer besonders komfortabel spielen will, der sollte sich unbedingt auf einen Drehstuhl setzen. Die Kreaturen sind zwar häufig so ausgerichtet, dass man den Hals nicht extrem verrenken muss. Doch mit der Zeit wird das ständige Drehen des Kopfes doch nervig.
Was uns besonders gut an der Teleportation gefallen hat, ist die Tatsache, dass ihr auch die Größe des anderen Lebewesens annehmt. Wenn ihr also in eine Ratte schlüpft, dann erhaltet ihr eine ganz neue Perspektive.
Rätsel Rätsel Rätsel
Die Rätsel in Psychonauts in the Rhombus of Ruin sind abwechslungsreich, gut gestaltet und häufig nicht zu schwer. Wenn man jedoch auf dem Schlauch steht, dann ist man ziemlich aufgeschmissen. Es gibt keine Anzeige die euch darin erinnert, was ihr als nächstes erreichen wollt. Längere Pausen beim Spielen könnten also den Spielfluss etwas ins Stocken bringen.
Das Spiel erfindet VR-Rätsel außerdem in keinster Weise neu. Ihr bewegt Objekte mit den Gedanken, brennt hier und da ein Objekt nieder und durchsucht ein paar Schränke. Die Gestaltung der Rätsel ist aber dennoch gelungen. Und man kann nicht erwarten, dass das Rad ständig neu erfunden wird. Die Spielzeit beträgt nur ca. 2-3 Stunden, aber dafür wird das Spiel auch für unter 20 Euro angeboten. Wir hatten jedoch das Gefühl, dass dieser Preis angemessen ist – zumindest wenn man das Spiel mit anderen VR-Titeln vergleicht. Eventuell haben wir uns aber auch extrem ungeschickt angestellt und dadurch die Spielzeit unnötig verlängert.
Fazit
Psychonauts in the Rhombus of Ruin ist ein solides Virtual-Reality-Adventure mit einer netten Story, gut gestalteten Rätseln und einer abstrusen Welt. Wer ein gutes VR-Spiel sucht, welches für wenige Stunden den Spieler unterhält, der kann das Spiel bedenkenlos in den Warenkorb legen. Einen echten Wiederspielwert hat das Spiel jedoch nicht und deshalb solltet ihr die Spielstunden genießen – und in jeden Kopf springen, jeden Gegenstand abklopfen und eure Begleiter hochheben.
Hier findet ihr das Spiel im PlayStation Store.
- Schöne Grafik
- gute Rätsel
- Bewegung stark eingeschränkt