Das derzeitige Spitzenmodell Qualcomm Snapdragon 835 findet man in manchen autarken VR-Headsets, langsam aber sicher steht die nächste Generation der Prozessorreihe an. Erste Smartphones mit dem kommenden Flaggschiff Snapdragon 845 sollten auf dem Mobile World Congress in Barcelona das Licht der Welt erblicken. Die Messe eröffnet offiziell am 26. Februar 2018 ihre Tore. Nun gibt es erste Benchmarks zu dem neuen Snapdragon-SoC, der auch im neuen VR-Referenz-Design von Qualcomm zu finden ist.
Qualcomm Snapdragon 845 für VR-Devices
In erster Linie wird sich der neue Prozessor wie gewohnt in Top-Modellen von Android Smartphones wie teilweise im kommenden Samsung Galaxy S9 finden lassen. Allerdings hat Qualcomm auch explizit VR auf dem Schirm und stattet ein neues Referenz-Design seiner autarken Virtual-Reality-Brille mit dem Snapdragon 845 aus. Sie beherrscht zwar im Prinzip Eye-Tracking, allerdings fehlen noch Software-Frameworks, um Augenbewegungen auswerten zu können. Einsetzen lässt sich die Technik vor allem, um Rechenzeit zu sparen und nur Bereiche in höchster Auflösung und Qualität darzustellen, die man im Blick hat. Diese Möglichkeit bewirbt auch Qualcomm bei den Spezifikationen zur Grafik-Einheit im SoC – wie bereits beim Vorgänger-Chip. Ebenfalls noch nicht umgesetzt wurde ein 6DoF-Tracking der Controller – ob das mit der neuen Generation der Snapdragon-Chips umsetzbar ist, bleibt abzuwarten.
Konkreter wird es bei den Benchmarks. Verschiedene Tests wie beispielsweise auf UploadVR steigert sich die Performance des Snapdragon 845 um 20 bis 30 Prozent gegenüber dem Snapdragon 835 und schlägt im AnTuTu-Benchmark das derzeitige ARM-Spitzenmodell im Apple iPhone X. Gerade bei der reinen GPU-Power mit der neuen Adreno 630 im GFX-Test legt der neue Snapdragon mit 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmodell mächtig zu, was gerade für Spiele in VR von Bedeutung ist. Dabei zeigt sich der Snapdraogn 845 deutlich stromsparender als der Vorgänger und verbraucht 20 bis 30 Prozent weniger Energie.
Insgesamt hat der Snapdragon 845 also das Potential, Erfahrungen mit autarken VR-Brillen weiter zu verbessern und beispielsweise die Akkulaufzeit eines autarken Headsets zu verlängern. Laut Datenblatt kann die Adreno 630 GPU 2400 x 2400 Pixel pro Auge bei 120 fps ansprechen. Wichtiger noch wäre allerdings ein Tracking von Controllern mit 6DoF. Ob sich der Wunsch mit dem neuen SoC erfüllen kann, bleibt abzuwarten.