VR∙Nerds

Sixsense Stem

Viel Spaß!
GerätenameSTEM
HerstellerSixsense
FunktionMotion Controller (kabellos)
ReleasedatumTBA Juli 2014
EntwicklungsstandKickstarter Produktion
Verzögerungszeitlaut Hersteller weniger als 10 ms
PlattformPC
Kombinierbar mit:Oculus Rift, Cyberith Virtualizer, Virtuix Omni,
Vergleichbar mit:Razer Hydra, PS Move, PrioVR
Preisvon 199 US$ bis 299 US$
Auch das STEM System ist ein direkter Spross des Oculus Rift Hypes. Nur wenige Monate nach dem erfolgreichen Kickstart der Rift gaben die Entwickler von Sixsense bekannt, dass sie an einem Nachfolger der Razer Hyrda arbeiten. Die Nachricht ließ die Herzen vieler VR-Enthusiasten höher schlagen. Die Hydra wie sie sein sollte – ohne nervigen Kabelsalat – super! Und das war noch nicht alles, an Stelle von nur zwei Trackern, kann das Systen modular auf bis zu 5 Tracker erweitert werden. Mit Hilfe von Inverse-Kinematik-Berechnung ist damit sogar ein einfaches Full-Body-Tracking möglich. Bei all den tollen Features ist es wenig verwunderlich, dass Sixsense mit ihrem Konzept bei Kickstarter mit Leichtigkeit eine Menge back-freudiger Supporter fand.

Auch wenn das System abwärtskompatibel ist und mit den wenigen Razer Hydra Titeln funktionieren wird, sind jetzt natürlich wieder die Spiele-Entwickler gefragt, denn wie wohl jeder Technikfreund weiß, ist die beste Hardware ohne passende Software ziemlich nutzlos. Dank dem stetig wachsenden Interesse an VR, durch die Croudfundinggemeinde und vor Allem durch kreative und mutige PC-Indie-Entwickler, dürfte das kaum ein Problem darstellen.

Funktionsweise von Sixsense Stem

Das STEM System besteht vor allem aus den, bis zu fünf, namesgebenden STEMs. Diese relativ kleinen, abgerundeten Plastikklötzchen sind sozusagen kleine Wanzen. Ähnlich wir beim Vorgänger, Razer Hydra, gibt es eine Basisstaion, die ein schwaches elektromagnetisches Feld aufbaut, dass es ermöglicht die Positions- und Rotationswerte dieser einzelnen STEMs, in einem Umkreis von bis zu 2.4m zu erfassen und an den Rechner zu übertragen. Durch das Verbinden mehrere Basisstationen ist es möglich die Reichweite zu vergrößern. Auch die Verzögerungszeiten sollen gegenüber denen der Hydra deutlich verbessert worden sein, angeblich unter 10ms.

Die STEMs lassen sich in die beiden mitgelieferten, pistolenähnlichen, Handcontroller einlegen, können aber auch pur mit Klettbändern an Händen, Füßen, Kopf, oder sonst wo befestigt werden. Ein weiter Clou ist die modulare Offenheit des Systems, so lassen sich die STEMs von Haus aus auch für Systeme andere Hersteller verwenden. Die Firma Tactical Haptics hatte beispielsweise ein spannendes Projekt mit dem Namen “Reactive Grip” was die STEMs eingebunden hätte und durch ein innovatives Feedbacksystem erweitert hätte. “Hätte” deshalb, weil das Projekt bei Kickstarter leider nicht erfolgreich abgeschlossen wurde, was aber auch nichts heißen muss (siehe PrioVR).

Eigene Meinung

Ich als stolzer aber auch leicht genervter Besitzer der Razer Hydra, freue mich sehr auf ein kabelfreies System, was dazu auch noch überaus modular daherkommt. Aus Erfahrung mir der Hydra weiß ich, aber sich dass das Magnetfeld der Basisstation, durch externe Einflüsse, gerne mal reinfunken lässt. Es kommt dann zu zittrigen Bewegungen und das könnte schwere Einbußen im Bereich Immersion bedeuten, doch wir wollen den Teufel ja hier nicht an die Wand malen. Immerhin wird laut Sixsense für das STEM System eine verbesserte Technik verwendet. Ich bin sehr gespannt.

Ein weiterer Punkt der mich etwas verunsichert ist das Design des Handcontrollers. Ich vermute, dass es durch den Doppelgriff, bei dem sich die STEM Tracker im vorderen Teil einstecken lässt, zu einer Schwerpunkt-Verlagerung kommen könnte. Bei Anwendung bei denen schnelles hin und her Bewegen gefordert ist, könnte ein Schwerpunkt außerhalb der Handmitte für ein zusätzliches und ungewolltes Schwingen sorgen. Da ich aber nicht weiß wie die tatsächlichen Gewichtsverhältnisse des Controllers sind, ist das natürlich reine Spekulation. Ansonsten sehe ich großes Potenzial, insbesondere durch die Modularität die auch Fremdhersteller mit einbezieht. Vor allem “Casual-VR-Gamer” werden mit diesem, sicherlich recht einfach zu handhabenden System, ihre Freude haben. Sie werden sich sicher wenig daran stören, dass es pro Basisstation immer maximal nur 5 Tracker geben kann. Ich persönlich freue mich aber noch mehr auf das PrioVR System. Zwar fällt dieses Konzept etwas komplexer als das STEM System aus, bietet aber eine weitaus größere Reichweite, mehr Tracker und eine nahezu uneingeschränkte Erweiterbarkeit.

Fazit

Ein scheinbar einfach zu handhabendes und gut durchdachtes Motion Controller System, das für “Casual-VR-Gamer” sicherlich eine sehr gute Wahl sein dürfte und mit modularer Erweiterbarkeit durch Fremdhersteller glänzt. Wer jedoch Full-Body-Tracking will, dem liefert das auf 5 Tracker und 2,4m Reichweite begrenzte System evtl. unbefriedigende Ergebnisse. Hier empfiehlt sich ein Klick auf das PrioVR System.

Gutes
 kabellos
 geringe Verzögerung
 gutes Design
 bis zu 5 Tracker
 modulares System
 mit Fremdhersteller kombinierbar

Nicht so Gutes
 auf 5 Tracker pro Peron beschränkt
 relativ kleiner Bewegungsfreiraum
 Full–Body–Tracking nur per Inverser–Kinematik–Berechnung

Video

Five-Tracker-Demo