VR∙Nerds

Skyrim VR für Oculus Rift und HTC Vive im Test

Viel Spaß!

Nachdem im letzten Jahr Skyrim für die PlayStation-VR-Brille erschienen war, hatten wir gemischte Gefühle. Klar, hinter The Elder Scrolls V: Skyrim VR verbirgt sich ein komplettes Spiel mit stundenlangem Content, welches bereits auf anderen Systemen überzeugen konnte, doch die grafischen Downgrades, die niedrige Auflösung und die nicht wirklich komfortable Fortbewegung mit den PlayStation Move Controllern verdarben uns häufig den Spaß. Jetzt ist Skyrim VR auf Steam auch für die Oculus Rift, die HTC Vive und die Windows-Mixed-Reality-Brillen erhältlich und Bethesda nimmt Anlauf, um das Skyrim VR auf den Markt zu bringen, was wir uns schon immer gewünscht haben.

Skyrim VR – Grafik und Modifikationen

Da wir inhaltlich wohl niemanden etwas Neues über Skyrim erzählen können, beginnen wir gleich mit den wichtigen Veränderungen gegenüber der PlayStation-VR-Version.

Skyrim VR sieht zwar auch auf dem PC nicht durchgängig atemberaubend aus, aber das ganze Setting wirkt durch die höhere Auflösung und durch die besseren Effekte deutlich stimmiger und schnell kann man sich in der Welt verlieren. Kein Flackern am Horizont, kaum matschige Texturen und viele Optionen sorgen dafür, dass Skyrim VR auf den meisten VR-Systemen eine gute Figur machen sollte. Wer noch mehr will, der kann auch zusätzliche Modifikationen installieren und seine Hardware an die Belastungsgrenze treiben.

Oben: Ohne Mod | Unten: 2K Texturen

Wir hatten sehr viel Spaß damit, diverse Mods zu testen, welche beispielsweise höhere Texturen in das Spiel integrieren. Doch nicht jede Modifikation für den Monitor sieht auch in VR schick aus und funktioniert. Wer Spaß am Tüfteln und Rumprobieren hat, der wird mit den Modifikationen sicherlich viel Freude haben und wir sind schon auf die ersten speziellen VR-Modifikationen gespannt, denn Bethesda hat noch Luft nach oben gelassen. Wie ihr die Modifikationen installiert, erfahrt ihr hier.

Steuerung und Inventarsystem

In Skyrim VR habt ihr zwei verschiedene Möglichkeiten für die Fortbewegung. Ihr könnt euch entweder durch die Welt teleportieren, oder auf eine freie Bewegung mit den Motion Controllern setzen. Das Laufen, Springen und Kämpfen funktioniert mit den Oculus Touch Controllern einen Hauch besser als mit den HTC Vive Controllern, da die Sticks der Oculus Controller sich etwas genauer verwenden lassen als die Touchpads der Vive Controller. Besonders deutlich wird dies aber nicht während eurer Reise, sondern in den verschachtelten Menüs und im Inventarsystem, durch welches man sich mit den HTC Vive Controllern durchquälen muss. Mit den Oculus Touch Controllern funktioniert die Bedienung deutlich besser, was aber nicht bedeuten soll, dass das Inventarsystem nicht ohnehin hätte grundlegend überarbeitet werden müssen. Kleine Listen mit Begriffen mögen zwar am TV oder Monitor Sinn ergeben, doch in VR macht ein solches System einfach keinen Spaß.

Inventar-System in Skyrim VR

Im Vergleich zur Version für die PSVR funktioniert die Fortbewegung bei der SteamVR-Fassung deutlich besser und ist auf Augenhöhe mit anderen erfolgreichen Titeln, die auf eine freie Fortbewegung setzen. Das bessere Tracking und die speziell für VR entwickelten Controller machen hier den Unterschied.

Gameplay und Immersion

Während das Erkunden der Welt, das Looten und Leveln (abgesehen von den Menüs) und die Atmosphäre beeindrucken können, so sind direkte Schwertkämpfe nicht unbedingt die Stärke des Spiels. Das fehlende Feedback sorgt dafür, dass es zu einem Herumfuchteln wird, welches euren massiven Äxten und Schwertern nicht gerecht wird. Wenn ihr also Skyrim VR mit all seinen Stärken erleben wollt, dann solltet ihr auf einen Magier setzen, wodurch euch das direkte Verprügeln von Widersachern erspart bleibt.

Skyrim VR erzeugt über seine Atmosphäre und Monster eine tolle Immersion. Gleichzeitig sorgen kleinere Pannen aber dafür, dass wir nicht vergessen können, dass wir in einem Videospiel sind. So schweben einige Charaktere etwas über den Boden, die Bewegungen sind recht hölzern und ein kantiges Gesicht gehört zum guten Ton. Nicht verwunderlich: Skyrim hat bereits 7 Jahre auf dem Buckel und war ursprünglich nie als Virtual-Reality-Titel geplant. Immerhin sind diese Ecken und Kanten im positiven Gesamtbild nur kleine charmante Ausrutscher.

Fazit

Skyrim VR holt das aus Skyrim raus, was man erwarten darf. Die VR-Fassung spielt sich toll am PC, doch auch hier nervt das verschachtelte Menü und das Inventarsystem. Dafür trumpft die SteamVR Fassung mit einer ansprechenden Optik und einem Herz für Modifikationen auf, mit dem ihr noch mehr aus dem Spiel herauskitzeln könnt. Wer Skyrim schon immer einmal in VR erleben wollte, der kann bedenkenlos zugreifen. Skyrim VR kostet auf Steam 60 Euro und ist damit ebenso teuer wie die PlayStation-Fassung.

Stark
  • Modifikationen
  • Performance
  • Atmosphäre
  • Content
Schwach
  • Inventar-System und Menüs
  • NPCs sind unglaubwürdig
4.0 / 5