Star Conflict mit der Oculus Rift. Der VR-Test
Was macht einen VR-Test aus? Unser VR-Test will untersuchen, wie sehr sich ein Spiel für das Spielen in der virtuellen Realität eignet. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich bleibt der Spielspaß oder die Grafik nicht unbeachtet. Diese Dinge werden jedoch stets im Kontext mit der virtuellen Realität betrachtet und sind für uns nicht trennbar. Doch wie gut lässt sich Star Conflict in der virtuellen Realität spielen und wie sehr kann man die Welt um sich herum vergessen? Kann man ein Raumschiff mit Maus und Tastatur fliegen? Wie viel Immersion bleibt, wenn die Cockpitansicht fehlt?
Menus und Einstellungen
Das Menu von Star Conflict macht alles richtig. Wir haben das Gefühl, als würden wir vor einer großen Tafel stehen und uns hierauf umschauen. Alles ist lesbar und sehr scharf. Das trifft durchweg auch auf alle Menus und alle Unterpunkte zu. Es gibt kein Moment, wo das Menu Schwächen zeigt. Für uns ist es im Moment das beste Spielmenu, das wir gesehen haben. Lieber Hersteller, bitte nimm dir an diesem Vorbild ein Beispiel.
Star Conflict bietet zudem jede Menge Einstellungen. Das Supersampling ist direkt im Spiel aktivierbar. Damit ist es möglich, das Spiel mit 3840*2160 Pixel zu betreiben, auch wenn die Rift diese nicht anzeigen kann. Dies hat aber den Effekt, dass die Schriften noch einmal schärfer werden. Diese Einstellung ist sonst häufig nur über Umwege möglich.
Unser Testsystem (I5 2500K @4Ghz, 8GB RAM, Radeon R9 290x) hat zudem bei dieser Auflösung und allen Grafikeinstellungen auf „hoch“ überhaupt keine Probleme, die 75 Bilder pro Sekunde zu schaffen.
Das Raumschiff kann mit dem Gamepad oder mit der Maus und Tastatur gesteuert werden. Da das Zielvisier nicht an den Blick gebunden wird, aber es mit der Maus frei bewegt werden kann, empfiehlt sich die Steuerung mit Maus und Tastatur.
Kurz gesagt: es spielt sich ähnlich wie ein Shooter. Eure Spielfigur ist nur in diesem Fall ein Raumschiff und kann fliegen. Ansonsten gibt es kaum Unterschiede. Ok, ducken und springen ist auch nicht möglich.
Immersion
Immersion ist vielleicht bei diesem Spiel das falsche Wort. Man sitzt mehr auf dem Raumschiff als im Raumschiff. Dies war zu Beginn für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber einmal damit abgefunden, kommt einem diese Ansicht schnell sehr natürlich vor. Zudem sorgt diese Sicht auch dafür, dass man einen schönen Überblick erhält wenn man nach links und rechts schaut. Hier stören keine Wände oder Ähnliches. Das Phänomen kennen wir bereits von Spielen, die nur eine 3rd Person Ansicht bieten. Auch diese Spiele können wunderbar mit der Rift funktionieren. Auch wenn es viele Menschen noch nicht glauben wollen.
Da das Spiel keine Story erzählt und auch eher auf Player vs. Player ausgelegt ist, können wir uns auch mit niemand so recht identifizieren. Stört uns aber nicht!
Positional Tracking und Motion Sickness
Das Positional Tracking funktioniert. Ganz so nötig wie in anderen Spielen ist es nicht, da wir keinen Vorteil haben, wenn wir uns besonders nach vorne oder hinten lehnen. Dadurch, dass es aber funktioniert, trägt es dazu bei, dass einem bei der ganzen Fliegerei nicht schlecht wird. Aber wir hoffen so langsam, dass dieser Punkt nicht mehr bei allen Spielen diskutiert werden muss und sich bald als selbstverständlich erklärt.
Durch die Möglichkeit, sich frei umsehen zu können und nebenbei in eine beliebige Richtung zu zielen, kann man viel mehr wahrnehmen als im Spielbetrieb am Monitor.
Die Übelkeit hält sich bei Star Conflict auch in Grenzen. Weicht der Blick stark von der Flugrichtung ab, kann es jedoch kurz unangenehm werden. Dabei ist zu beachten, dass umso größer und langsamer das Flugzeug wendet, desto weniger wird Übelkeit auftreten. Wir hatten bei den langsameren Raumschiffen fast überhaupt keine Probleme. Bei schnellen Manövern dreht sich jedoch nicht nur das Raumschiff teilweise auf den Kopf.
Bei unserem Test gab es keine Ladebildschirme die in irgendeiner Weise als störend empfunden werden könnten. Das machen viele Spiele noch falsch, nicht jedoch Star Conflict.
Es gibt in unserer Version allerdings einen Bug, der auftritt, wenn das Level startet. Hier fehlt kurz die 3dimensionale Darstellung. Dieser Bug tritt aber nicht immer auf und wird vermutlich schnell behoben sein.
Optik
Dank des Supersamplings und der guten Performance trotz hoher Einstellungen, sieht das Spiel sehr gut aus. Der Screendooreffekt ist kaum wahrnehmbar und selbst weit entfernte Gegner können wir schnell erkennen. Dies liegt auch daran, dass die Gegner rot markiert sind.
Außerdem wirkt in der Rift alles größer und näher als auf einem Monitor, wodurch wir gefühlt die Gegner in der Rift besser treffen als ohne Rift. Nach dem Spielen in der Rift empfanden wir das Spielen am Monitor als anstrengend und nervig.
Die Anzeigen für die Energie, das Radar der Munition und so weiter sind perfekt platziert. Dadurch, dass sie sich nicht direkt mit den Kopfbewegungen mitbewegen, kann man gut einen Blick auf das Radar werfen, indem man kurz nach oben rechts guckt.
Fazit
Wer ein kurzweiliges Spiel sucht, das perfekt mit der Oculus Rift harmoniert, ist bei Star Conflict genau richtig. Die einzelnen Aufträge oder Player vs. Player Runden dauern häufig nicht besonders lange wodurch man auch nur mal kurz eine Runde im Raumschiff drehen kann, ohne sich stundenlang in einer Story zu verlieren.
Die Grafik ist toll und das Spiel sollte auch bei langsameren Computern ohne größere Abstriche in der Rift laufen.
Einige könnten sich an der fehlenden Cockpitansicht oder der Steuerung stören. Da es sich jedoch zunächst um einen Free 2 Play Titel handelt, kann man sich zunächst anschauen, ob das Spiel den eigenen Vorstellungen entspricht.
Wir waren erst auch skeptisch aber wurden nicht enttäuscht.
Unser Empfehlungen: downloaden und ausprobieren!
Gutes
Weniger Gutes