Bereits zur Veröffentlichung der HTC Vive plante Valve Unterstützung für das hauseigene VR-Portal SteamVR, von der auch Linux-Nutzer profitieren können. Nun ist es endlich soweit: Der aktuelle Entwickler-Build, momentan noch in der Beta, erhält den ersten Support für das Open-Source-Betriebssystem.
SteamVR für Linux: “Nicht mehr als eine frühe Alpha”
Nachdem Oculus die Entwicklung für Linux vorerst eingestellt hat, kommt Valves Schritt, SteamVR auf die modularen Distributionen zu bringen, doch etwas plötzlich. Ende des vergangenen Jahres angekündigt, kam das Update bereits vor einigen Tagen bei den hungrigen Entwicklern an.
Der Build ermöglicht erstmals auch Linux-Entwicklern, eigenen Content für SteamVR, respektive die Vive, zu produzieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Auswahl an Spielen ist bisher noch begrenzt, jedoch hat Valve bereits betont, dass es sich bei der Beta-Version vorerst nur um einen Katalysator handelt, um die Linux Community zu animieren, jede Menge Apps für SteamVR zu veröffentlichen.
Erste Entwickler und Journalisten, die mit dem Beta-Build konfrontiert wurden, zeigen sich skeptisch. Michael Larabel, Experte für Linux bei Phoronix, ließ in einem ersten Artikel zu SteamVR auf Linux anklingen, dass sich die Beta zum jetzigen Zeitpunkt eher anfühlt wie eine frühe Alpha.
Um den Client auf dem Open-Source-Betriebssystem zu starten, benötigt ihr sowohl den Beta Client für Steam als auch für SteamVR sowie die aktuellen Vulkan Treiber für Entwickler. Den NVIDIA Vulkan Treiber findet man hier.
Probleme beim Setup
Larabel berichtet vor allem von Problemen beim Setup auf den Linux-Systemen. Etliche Fehlermeldungen, Abstürze und Bugs führten selbst bei dem Hardware-Experten schnell zu Frust. Auch im Bereich der Performance zeigte die Linux-Version noch Luft nach oben.
Er verlieh seinen Aussagen jedoch relativ schnell Kontext und resümierte, dass vor allem die Auswahl der Spiele, die für Linux entwickelt werden, ausschlaggebend dafür sei, ob sich SteamVR auch abseits von Windows durchsetzen kann:
While I am confident in Valve’s abilities to address these early Linux bugs, the real question for the success of Linux VR will be about the game selection as we move forward in the months ahead.
Die Github-Seite zum Build macht deutlich, dass Valve weiterhin am Linux Support arbeiten will und wir es hier mit einer Veröffentlichung ausschließlich zu Entwicklungszwecken zu tun haben. Linux-Nutzer können jedoch hoffen, dass mit dem angekündigten Open XR AP Interface bald auch Oculus und andere VR-Hersteller mit ins virtuelle Boot geholt werden, um VR-Gaming für Linux ebenso attraktiv zu machen wie für andere Betriebssysteme.