Wo steht die Rift?
Die Rift hat es schwer auf dem Markt. Wer die hochwertigste VR-Erfahrung erleben möchte, der greift zur HTC Vive – welche zudem auch für Unternehmen immer interessanter wird. Wer auf dem Sofa sitzen und VR-Spiele genießen möchte, der nimmt mit der günstigeren Playstation VR vorlieb. Die darüberhinaus mit Resident Evil 7 einen richtigen Systemseller vorzuweisen hat. Und für eine kurze VR-Erfahrung zwischendurch ist die Gear VR perfekt geeignet- Zudem ist sie, dank ihres niedrigen Einstiegspreises, der perfekte Einstieg in VR.
Die Rift selbst sitzt hier zwischen den Stühlen. Sie kann weder das Raumtracking der HTC Vive anbieten, noch mit dem Preis der Playstation VR konkurrieren. Mit den Oculus-Touch-Controllern versucht das Unternehmen nun zwar eine immersivere Steuerung an den Mann zu bringen. Doch zum einen war die Vive hier auch schon früher da, zum anderen spielen manche Menschen noch immer lieber mit einem Gamepad. Die Rift wird ebenso wenig wie die Vive dazu geeignet sein, stundenlang durch Dungeons zu ziehen und Monster zu bekämpfen. Und das hat einen einfachen Grund: Es ist anstrengend. Es ist anstrengend ein Schwert zu halten und sich mit diesem den Angriffen finsterer Schurken zu erwehren. Diese Art von Spiel ist für viele Spieler ein nettes Gimmick, welches sich in der Praxis jedoch kaum durchsetzen wird. Und während die HTC Vive dank des Raumtrackings auch für Unternehmen interessant bleibt, liegt die Rift auch hier abgeschlagen zurück.
Das Vermächtnis
Die Rift trägt zwar das Vermächtnis VR wiederbelebt zu haben. Doch mittlerweile haben sich auch andere des neuen Kindes angenommen und verstehen ihre Kundschaft zuweilen besser. Kein Wunder, denn hinter der Vive steht Steam und hinter der Playstation VR das gigantische Unternehmen Sony. Oculus kann kaum auf solch ein Know-How zurückgreifen und auch Facebook hat wenig Erfahrung darin, dem Konsumenten etwas zu verkaufen.
Die Oculus Rift wird jedoch nicht sterben. Allein schon nicht, weil Facebook alles versuchen wird aus VR kein Minusgeschäft werden zu lassen. In der virtuellen Realität steckt ein riesiges Potential, welches die anderen Anbieter bisher einfach besser für ihre Zielgruppe nutzen konnten. Hier muss Oculus noch nachbessern – sie brauchen eine schärfere Vorstellung ihrer Nutzergruppe und Anwendungen, die die Wünsche der Nutzergruppe erfüllen. Wenn ihnen das gelingt, könnte sich die Oculus Rift wieder an die Spitze kämpfen.