Das koreanische Start-Up bHaptics hat ein vergleichsweise günstiges Set entwickelt, mit denen Anwender noch lebensechter in virtuelle Welten eintauchen können. Insgesamt kommen 87 vibrierende Feedback-Punkte zum Einsatz. Das TactSuit-Set besteht aus einem Wireless-Kit, Weste, zwei Manschetten und als Besonderheit eine Maske.
TactSuit: Feedback für Brust, Rücken, Arme und Kopf
Lösungen für ein haptisches Feedback gab und gibt es immer wieder, richtig durchsetzen konnten sich die Westen allerdings nie. Zu teuer und zu eingeschränkt waren die bisherigen Angebote. Die Tactsuit ist mit knapp 550 US-Dollar zwar kein Schnäppchen, bietet aber mehr als manche Konkurrenten im gleichen Preisbereich: nämlich ganze 87 Vibrationsmotoren, die eine genaue Steuerung des gewünschten Feedbacks ermöglichen. Zum Vergleich: Der ungefähr gleich teure Hardlight VR-Anzug bietet lediglich 16 Sensoren. Bei der TactSuit verstecken sich sieben Motoren in einer Maske und jeweils 20 in den beiden Manschetten. In der Weste vibrieren je 20 Motoren hinten und vorne.
Der Einsatzbereich richtet somit vornehmlich an Spieler, die feine Abstimmung des Feedbacks lässt bestimmte Aktionen realistischer erscheinen: Beispielsweise, wenn der Anwender von einer Monsterkralle oder einem Schwertstreich getroffen wird. Bei der Umsetzung hilft eine Software des Herstellers bHaptics, die mit der Spiele-Entwicklungsumgebung Unity kompatibel ist.
In Seoul kommt das Kit bereits zum Einsatz, im koreanischen Vergnüngungspark Lotte World stellten sich bereits rund 50.000 Koreaner dem Horrortitel Zombie Attack (siehe Video). Täglich kommen 500 neue Spieler dazu. Richard Lai von Engadget konnte die Erfahrung kurz mit einer HTC Vive antesten und kommt insgesamt zu einem positiven Ergebnis: Die Weste ist nicht zu schwer und steigert das Alptraumszenario erheblich. Vor allem dann, wenn man einen Schlag in den Rücken erhält, sich umdreht und einem Zombie gegenübersteht. Anschließend die blutigen Untoten über den Haufen zu knallen, sei dank der Manschetten um den Armgelenken besonders befriedigend.
Ein kleines Problem könnte für Brillenträger allerdings die Maske sein, da man mit ihr auf die Sehhilfe verzichten muss. Und eine Einschränkung gibt es dann doch noch: Die TactSuit richtet sich bisher ausschließlich an Geschäftskunden und Entwickler, eine Consumer-Variante planen die Koreaner wohl derzeit nicht.
(Quelle: Engadget)