Android-Anwender haben mit der Samsung Gear VR und Google Daydream die Wahl zwischen zwei guten VR-Brillen, für iPhone-Anwender sieht die Sache abseits von Billiglösungen allerdings vergleichsweise mau aus. Hier setzt The Bridge an und legt mit dem System sogar eine Schippe drauf, denn das Headset für Apples kommt mit Inside-Out-Tracking und unterstützt Mixed Reality.
The Bridge mit Inside-Out-Tracking für Romm-Scale-Erfahrungen
Das Start-up Occipital aus San Francisco hat mit The Bridge eine interessante VR-Lösung entwickelt, die das iPhone 6, 6s sowie 7 unterstützt und seit kurzer Zeit offiziell erhältlich ist. Wie bei Headsets für Smartphones üblich, schiebt man das iPhone in die Halterung. Hier hören die Gemeinsamkeiten aber fast schon auf, denn über einen „Struktur-Sensor“, der die iPhone-Kamera ergänzt, beherrscht The Bridge Inside-Out-Tracking. Die Position im Raum für Room-Scale-Erfahrungen bestimmt das System mit 6 Freiheitsgraden (DoF – Degrees of Freedom) und bis zu einer Entfernung von 3,5 Metern. Der wie ein Fremdkörper auf der Brille sitzende Sensor besitzt einen eigenen Akku, der bis zu vier Stunden durchhalten soll. Das Sichtfeld des Headsets gibt der Hersteller mit 120 Grad an, die Bildwiederholrate liegt bei 60 fps. Ansonsten limitiert das iPhone das Erlebnis, die Auflösung von 1334 x 750 Pixel liegt weit unter der von besseren Android-Smartphones. Das Resultat dürfte also ein ziemlich pixeliges Bild sein. Für die Bedienung legt Occipital einen Bluetooth-Controller mit 3 Freiheitsgraden und Touchpad dem Set bei.
Interessant ist die Möglichkeit, zwischen Virtual Reality und Mixed Reality umzuschalten: In der Mixed Reality liefert die Kamera des iPhone das Bild der realen Umgebung, das anschließend mit virtuellen Elementen angereichert wird. Um für diesen Modus sowie VR Anwendungen erstellen zu können, stellt der Hersteller für Apples SceneKit-Framework die Bridge Engine zur Verfügung. Ein Plug-in für Unity unterstützt lediglich den VR-Modus, soll aber laut Occipital auf einfache Weise Projekte fit für das Inside-Out-Tracking machen. Ein Showstopper dürfte für die meisten Anwender allerdings der Preis sein, denn für das komplette System verlangt der Hersteller 399 US-Dollar. Wer auf den Sensor und damit auf das Inside-Out-Tracking verzichtet, kommt mit 279 Dollar davon.
(Quelle: The Bridge)