Auf Steam sowie im Oculus Store tummeln sich derzeit zahlreiche Spiele, die das Thema Boxen aufgreifen. Oftmals handelt es sich dabei lediglich um eine Art von Arcade-Reaktionsspielen, bei denen das richtige Timing oder das Erlernen von Choreografien eine Rolle spielt. Anders der Titel The Thrill of the Fight, der sich bereits seit 2016 auf Steam tummelt, um euch ein möglichst realistisches und beinhartes Training auf die Virtual-Reality-Brillen zu bringen. Seit dem 19. Juli steht das Spiel nun ebenfalls auf Oculus Home zur Verfügung. Grund genug die Box-Simulation einmal näher für euch unter die Lupe zu nehmen.
The Thrill of the Fight
Eines sei einmal vorweggenommen: Auch wenn der Entwickler bereits seit einigen Jahren fleißig an seinem Spiel arbeitet, merkt man diesem doch recht schnell seinen Indie-Charakter an. Das ist allerdings gar nicht schlimm. Schließlich geht es hier nicht um das Betrachten einer optisch ansprechenden Landschaft, sondern um athletische Eins-gegen-Eins-Kämpfe. Es fliegen die Fäuste, bis einer der Kontrahenten bewusstlos auf dem Boden liegt oder vom Punktrichter ausgezählt wird.
Entsprechend gelangt man auch ohne Umwege schnell in den Ring und kann seine ersten Kämpfe gegen unterschiedliche Herausforderer absolvieren. Mit jedem gewonnenen Kampf schaltet ihr zur Belohnung einen neuen Widersacher frei. Zudem stehen einige Bonus-Level bereit. So könnt ihr zur Auflockerung auch beispielsweise gegen einen Zombie oder Geist antreten oder die eigene Schlagkraft an einem Boxsack testen. Diese Goodies erreichen zwar nicht dasselbe Feeling der Karrierekämpfe, dienen jedoch als nette Abwechslung.
Doch weg vom Menü und ab ins Gameplay, um die Fäuste sprechen zu lassen! Das Boxen selbst fühlt sich in The Thrill of the Fight extrem gut an. Wer jedoch vor hat, einfach nur auf seine Gegner einzuprügeln, wird ziemlich schnell nicht nur im Gesicht sein blaues Wunder erleben. Ihr müsst stets euren Gegner unter Druck setzen, dabei versuchen, seine Deckung zu umgehen, und zeitgleich die eigene Verteidigung aufrecht halten. So steht das Blocken und Ausweichen von den pfeilschnellen Angriffen an der Tagesordnung.
Zudem gilt es, währenddessen eure Kraft einzuteilen. Wenn man bereits in der ersten Runde seine ganze Energie verbraucht, gerät man schnell an seine körperlichen Grenzen. Schließlich erwarten euch mehrere Runden im Boxring. Wer keine Kraft mehr hat, kann seine Deckung nur noch mit Mühe aufrecht halten und sich über die Zeit retten.
Kassiert ihr einen kräftigen Schlag, verschwimmt eure Sicht. Dadurch wird es deutlich schwieriger zu blocken und auszuteilen. Man könnte meinen, dass sich eine solche Funktion unrealistisch anfühlt, doch in The Thrill of the Fight sorgt die eingeschränkte Sicht tatsächlich für noch spannendere Fights.
Insgesamt hinterließen die Runden bei mir einen sehr positiven Eindruck. Was mich jedoch etwas störte, waren Kampfsituationen, in denen man sehr nah am Gegner stand, da es hier schnell zu Clipping kommen kann.
Aktuell befindet sich das Spiel im Early Access und kostet nur 9,99 Euro. Dafür bietet das virtuelle Training allerdings auch nur eine Handvoll Widersacher, wobei man sagen muss, dass auch das erneute Antreten gegen diese viel Spaß bereit und fordernd bleibt. Die Steam-Version kann mit der Oculus Rift, HTC Vive und den Windows-Mixed-Reality Brillen gespielt werden.