Wer die letzten Proto Awards verfolgt hat, der kennt Tilt Brush natürlich schon – immerhin hat es den Preis für die beste GUI abgeräumt und war sogar für insgesamt drei Awards nominiert. Für diejenigen, die Tilt Brush noch nicht auf dem Schirm hatten – das Programm ermöglicht es Künstlern mit zu Hilfe nahme der Oculus Rift Gemälde in einem dreidimensionalen Raum zu zeichnen, welche auch als .gif exportiert werden können. Wir VR Nerds haben es uns natürlich nicht nehmen lassen die Jungs von Tilt Brush einmal über ihr Programm auszufragen. Freut euch also auf ein exklusives Interview – am Ende des Textes auch im englischen Original.
VR Nerds: Hallo Patrick, wie lang habt ihr für die Entwicklung von Tilt Brush gebraucht?
Patrick Hackett: Die Version von Tilt Brush, die man in dem Video und auf der Website sehen kann, wurde innerhalb von drei Wochen programmiert. Wir haben während dieser Zeit sehr hart gearbeitet, aber es waren immerhin drei volle Wochen. Desweiteren ist Tilt Brush noch nicht einmal annährend fertig. Wir haben sehr viele Ideen, welche wir bald implementieren werden.
VR Nerds: Welche Nutzer hattet ihr im Sinn, als ihr das Programm geschrieben habt?
Patrick: Tilt Brush wurde mit dem Gedanken einen leichten Einstieg zu ermöglichen programmiert. Wir wollten sowohl Hobbyzeichnern die Möglichkeit geben etwas zu erschaffen, worauf sie stolz sein können, als auch professionellen Künstlern eine Bühne zu geben um sich selbst gut darzustellen. Es ist eine schwierige Aufgabe ein Werkzeug zu erschaffen, welches sowohl Amateure als auch Profis unterstützt, aber wenn wir neue Features erschaffen, versuchen wir dies im Gedächtnis zu behalten.
VR Nerds: Wird es möglich sein die Programmdateien auch zum Beispiel mit einem 3D-Drucker zu benutzen?
Patrick: Im Moment exportiert das Programm die gespeicherten Dateien in ein selbstentwickeltes Format. Es wäre vielleicht möglich dies in ein Format zu exportieren, welche von 3D Druckern gelesen werden kann, aber das ist nicht auf unserer momentanen Feature Liste. Es gibt da einige technische Hürden zu überwinden – das Material müsste in eine allgemeinen „Sprache“ übersetzt werden und die „Integrität“ einer Szene müsste ebenfalls unterstützt werden. Immerhin erlaubt es Tilt Brush dir auch Gemälde zu erschaffen, die keine feste Struktur besitzen. Diese in 3D zu drucken würde es mit sich bringen, sie in Form von vielen Farbchips auszudrucken (an. d. Red.: Stellt euch vor das Bild aus dem Video müsste gedruckt werden, da 3D Drucker nach bestimmten Strukturen arbeiten müsste das gesamte Gemälde zusammenhängend sein. Gut sichtbar wird das Problem beim Rauch). Es müsste also auch transparente und unterstützende Strukturen für jede gedruckte Szene vorhanden sein. (an. d. Red.: Beispielsweise müsste das im Video gezeigte Bild in einem großen Plastikkasten gedruckt, werden welcher größtenteils aus durchsichtigem Plastik besteht).
VR Nerds: Wann habt ihr vor Tilt Brush zu veröffentlichen?
Patrick: Es gibt noch keinen festgelegten Release für Tilt Brush aber es wird veröffentlicht noch bevor die Consumer Version der Oculus Rift (CV1) erscheint. Zuvor wollen wir auch noch eine Beta Testversion veröffentlichen, um noch Feedback von den Nutzern zu erhalten. Zwar gibt es dafür auch noch kein Datum, aber wir versuchen es so schnell wie möglich fertig zu bekommen.
VR Nerds: Wie breit sind eigentlich die Anwendungsmöglichkeiten gefächert?
Patrick: Die möglichen Features von Tilt Brush sind nur durch unsere Vorstellung begrenzt. Es gibt so viele neue Areale in der VR zu entdecken und wir werden Tilt Brush als eine Plattform nutzen, um sie alle zu erkunden. Stell dir Tests mit erweiterter Realität vor – Netzwerk-Zeichnungen und Pinsel, die von Musik beeinflusst werden – all das in der nahen Zukunft. Nicht all diese Features werden in der finalen Version enthalten sein, aber wir werden all unsere Resultate veröffentlichen – seid also gespannt auf noch mehr unglaubliches Zeug!
VR Nerds: Könnte Tilt Brush sowas wie eine „Kunst-Revolution“ einläuten? Wie Museen, in denen Besucher durch die Rift Werke von Künstlern im dreidimensionalen Raum bewundern können?
Patrick: Wir glauben, dass VR selbst eine Revolution wird. Wenn Tilt Brush Teil dieser Revolution sein könnte wären wir geplättet. Wenn es eines Tages damit endet, dass irgendwer “Tilt Brush-Kunst” mithilfe eines VR Headsets in einer Galerie bewundert – nun, das geht über meine Vorstellung hinaus. Das wäre unglaublich.
VR Nerds: Vielen Dank für deine Zeit!
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English
Those who have seen the last Proto Awards already know Tilt Brush – it was the „Winner of the Best GUI“ and even nominated for three categories. For those who don´t know Tilt Brush – with this application artists can paint pictures in 3D and export them as .gif. Of course we from VR Nerds talked with the boys from Tilt Brush to get some more information about their program. So rejoice about this exclusive interview.
VR Nerds: Hey Patrick, how long did the development take?
Patrick Hackett: The build of Tilt Brush shown in the video and on the website was built in three weeks. We worked really hard during those three weeks, but it was three calendar weeks. Also, Tilt Brush is no where near done. We’ve got lots and lots of ideas that we’ll be implementing soon.
VR Nerds: Which kind of people did you have in mind by creating this program?
Patrick: Tilt Brush is built with a low barrier to entry in mind. Meaning, we want novice artists to be able to build something they’re proud of, while still allowing great artists to express themselves properly. It’s a difficult challenge building a tool that supports amateurs as well as professionals, but as we create new features, we try to build them with this in mind.
VR Nerds: Is it possible to use the programm data for something like a 3D printer?
Patrick: At the moment, the program data exports to a proprietary save file. It would certainly be possible to export the data in a format that a 3d printer understands, but that’s not on our immediate feature list. There are some technical hurdles to overcome with 3d printing from Tilt Brush– the materials would have to be saved in a general language and the “integrity” of a scene would have to be supported. Tilt Brush allows you to create paintings that have no set structure. Printing them in 3d would cause them to collapse in to a set of paint chips. There’d have to be a transparent support structure for each printed scene.
VR Nerds: When will you publish ” Tilt Brush “?
Patrick: There’s no firm date for the release of Tilt Brush, but it’ll be before the release of the consumer version of the Oculus Rift (CV1). Even before then, we’d like to get a beta testing version ready to get feedback from some users. There’s no date on that either, but we’re trying to get it ready as fast as possible.
VR Nerds: How large is the number of application possibilities?
Patrick: The possible features of Tilt Brush are only limited by our imagination. There’s so many new areas to explore in VR and we’re going to be using Tilt Brush as a platform to explore them all. Expect tests with augmented reality, networked drawing, and music-reactive brushes in the near future. Not all of these features will be released with the final version, but we’ll publish all our results. Stay tuned for more awesome stuff!
VR Nerds: Could “Tilt Brush” be something like a “revolution in art”? Like museums get a Rift so that the visitors can marvel Tilt Brush paintings in 3D?
Patrick: We believe VR is going to be a revolution in itself. If Tilt Brush can be part of that revolution, we’d be flattered. If there ends up a day someone is viewing Tilt Brush art in a VR headset in a gallery– well, that’s beyond my imagination. That would be incredible.
VR Nerds: Thank you very much for your time!