TPCast für die HTC Vive
Tower Tag auf Steam

Der TPCast für die HTC Vive ist das erste Produkt für die aktuelle Generation an VR-Brillen für den PC, welches die Kabel an der Vive überflüssig machen soll. Aktuell wird das System nur in China angeboten, doch ein weltweiter Start ist bereits geplant. Wir haben von unseren Freunden bei Heise Online jedoch bereits ein Exemplar zum Testen erhalten und dieses für euch unter die Lupe genommen.

TPCast im Test

TPCast für die HTC Vive

Wenn ihr den TPCast bestellt, dann erhaltet ihr ein Paket aus Sender, Empfänger, Akku und Router. Während das Bild über den Sender und den Empfänger übertragen wird, scheint der Router für das Empfangen der Tracking-Daten der Brille zuständig zu sein. Außerdem muss eine zusätzliche Software installiert werden, damit das System auch wie erwartet funktioniert. Diese könnt ihr hier kostenlos herunterladen.

Bis das System eingerichtet ist, braucht es nur wenige Minuten, denn TPCast stellt auch ein passendes Video bereit, welches euch die einzelnen Schritte der Einrichtung aufzeigt.

Beim Akku setzt das System auf einen gewöhnlichen Akku der Firma Anker. Dieser wird aktuell bei Amazon für ca. 30 Euro gehandelt und somit könnt ihr euer System einfach um weitere Akkus aufstocken, falls ihr immer genügend Saft für den TPCast vorrätig haben wollt.

Der Sender für das Bild sollte so aufgestellt sein, dass möglichst kein Objekt zwischen Sender und Empfänger ist. Optimal ist also eine Aufhängung direkt über dem Kopf des Spielers, aber ein solches Setup ist sicherlich nicht in jedem Haushalt möglich. Alternativ könnt ihr den Sender aber auch auf einem gewöhnlichen Stativ anbringen und auf den Spielbereich ausrichten.

So schlägt sich der TPCast in der Praxis

Wenn man versucht, das Signal mutwillig zu stören, dann gelingt dies innerhalb von wenigen Sekunden. Wenn ihr den Empfänger auf der Brille mit euren Händen verdeckt, bricht entweder das Signal ab oder ihr seht ein gestörtes Bild innerhalb der Brille. Sofern die Hände vom TPCast aber wieder entfernt werden, geht der Spaß in der Virtual Reality direkt weiter.

Sollte man also das System nicht austricksen wollen, so verrichtet der TPCast eine saubere Arbeit und es kommt nur sehr sporadisch zu Problemen bei der Anzeige. Solange sich die Fehler in Grenzen halten, kann der gewöhnliche Nutzer keinen Unterschied zur kabelgebunden Lösung von HTC ausmachen.

Gleichzeitig wird einem bei der Verwendung des TPCasts aber auch schnell bewusst, dass der Spielbereich der HTC Vive noch viel zu klein ist. Die neue Freiheit endet bereits nach wenigen Metern und deshalb stellte sich bei uns auch nicht das Gefühl ein, als hätten wir hier eine Revolution für VR-Inhalte vor uns. Wenn man ehrlich ist: Bei manchen Spielen fällt das fehlende Kabel leider kaum auf. Immerhin tragt ihr ja noch einen dicken Akku in der Hosentasche, welcher ebenfalls mit der VR-Brille verbunden werden muss. Das Gefühl, dass ein Kabel am Körper baumelt, verschwindet also nicht wirklich.

Besonders bei Spielen die auf viele Bewegungen im Raum setzen, kann der TPCast jedoch seine Stärken ausspielen. Spätestens wenn man sich mehrfach im Kreis gedreht hat, ohne über ein Kabel gesprungen zu sein, wird man die Technologie zu schätzen lernen.

Problematisch an der Lösung von TPCast ist jedoch, dass das 60-Ghz-Band komplett belegt wird. Weitere Geräte lassen sich nicht einbinden und somit wirkt die Lösung tatsächlich noch nicht 100% ausgereift. Intel und HTC haben auf der letzten E3 ebenfalls ein kabelloses System vorgestellt, welches wesentlich robuster arbeiten soll und auf den WiGig-Standard setzt.

Fazit

Mit dem TPCast lassen sich virtuelle Welten ohne Kabel betreten. Dennoch ist das System nur ein Zwischenschritt, denn aktuell wirkt der TPCast nach einer kurzfristig gebastelten Lösung, welche vermutlich in wenigen Monaten durch ein stabileres System oder durch kabellose Brillen ersetzt wird.  Auch Arcades haben durch die Verwendung aktuell kaum einen Vorteil, denn zum parallelen Betrieb wird die Business Edition notwendig sein.

Wer jedoch nicht warten kann und sich stark an den aktuellen Kabeln stört, der bekommt mit dem TPCast eine Lösung, die im privaten Umfeld definitiv funktioniert. Wann eine Bestellung aus Deutschland definitiv möglich sein wird, ist momentan noch nicht klar.

Stark
  • Kabellose Übertragung
Schwach
  • Lösung ist noch zu umständlich
  • Leicht anfällig für Fehler
4 / 5

 

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