Seit 2011 wollte Lytro, die Fotografie mit seiner gleichnamigen Lichtfeldkamera revolutionieren. Jetzt, nachdem zwei Kameramodelle im Einzelhandel erschienen und fünf Jahre ins Land gezogen sind, leitet das amerikanische Unternehmen eine Kehrtwende ein. Lytro CEO Jason Rosenthal kündigt an, dass es Lichtfeldkameras, die unter anderem davon profitieren, dass sich der Fokuspunkt auch nach Abdrücken des Auslösers noch ändern lässt, nur noch für Geschäftskunden geben soll. Das neue Hauptaufgabenfeld soll fortan Virtual Reality werden.
Rosenthal begründet seine Entscheidung damit, dass sich sein Unternehmen in einem Markt durchsetzen musste, der von vielen mächtigen und etablierten Unternehmen dominiert wird. Auch die Tatsache, dass Smartphones mit qualitativ hochwertigen Kameras immer weiter verbreitet sind, gibt Rosenthal als Grund für den Rückzug an.
Lichtfeld und Virtual Reality – Ein Unerforschter Sektor
Wenn man eine weitere Generation der Lichtfeldkameras konstruieren wollte, hätte das wohl mehr als 25 Millionen US-Dollar verschlungen. Etwa das doppelte dieser Summe konnte Lytro aber erst kürzlich von Investoren sammeln, so Rosenthal. Ein Fehlschlag der Entwicklung hätte das Unternehmen in die Insolvenz getrieben.
Wohin der Weg von Lytro nun genau geht, verrät der Geschäftsführer nicht. Erst im November 2015 hatte das Unternehmen die 360-Grad-Lichtfeld Kamera Lytro Immerge vorgestellt. Der Clou an den Aufnahmen von Lytro Immerge ist, dass man sich in den 360°-Bild- oder Videoaufnahmen mit einer VR-Brille bewegen kann, wie ein Video der Firma verdeutlicht. Es ist also nicht nur eine 360-Grad-Sphäre, die man nur stationär bestaunen kann. So sagt Rosenthal: “Wir sind noch im Anfangsstadium mit Lytro Immerge, die Marktreife der Lichtfeldtechnologie und VR hat jedoch die höchsten unserer Erwartungen übertroffen.”