Sega VR
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Die erste VR-Welle tobte bekanntlich Anfang der 90er Jahre – der Arcade-Experte und Konsolenhersteller Sega kündigte 1991 nach exorbitant teueren Lösungen für Spielhallen eine eigene VR-Brille für den Heimbereich an. Sie sollte 200 US-Dollar kosten und ein funktionierendes Head-Tracking bieten. Ende 1993 führte der Spiele-Hersteller das System auf der Messe CES vor – und dann verschwand das Projekt von der Bildfläche. Ein neues und empfehlenswertes YouTube-Video erzählt nun die Geschichte des VR Headsets von Sega.

Sega VR

Sega VR: Zurück in die Zukunft

Wrestling With Games hat ein frisches YouTube-Video produziert und erzählt die Geschichte des Sega-VR-Headsets. Seinerzeit hatte der Konzern mit dem Master System und vor allem mit dem Mega Drive seine Hochzeit und führte einen erbitterten Kampf gegen Nintendo – mit dem Sega CD kam der für seinen blauen Igel Sonic bekannte Hersteller Nintendo zuvor. Der klempnerte noch zusammen mit Sony an einem CD-Add-on für das Super Nintendo herum, was zu einem dritten großen Konkurrenten führte: Nachdem Nintendo die Zusammenarbeit beendete, entwickelte Sony das Add-on einfach weiter und brachte es dann als eigenständige Konsole auf den Markt: die PlayStation war geboren. Und wenn man so will, legte der Erfolg der Sony-Konsole den Grundstein für die PSVR.

Das Sega VR war seiner Zeit sicherlich voraus: Es bot nicht nur LC-Displays, sondern auch Sensoren zum Head-Tracking sowie Stereo-Kopfhörer. Auf dem Höhepunkt der VR-Welle 1991 kündigte Sega das System erstmals offiziell an. Es erschien auf Zeitschriften-Covern, erregte also durchaus Aufsehen. Im Winter 1993 auf der CES tauchte das Headset zuletzt in der Öffentlichkeit auf, bevor es von der Bildfläche verschwand.

Kein Launch für das Sega VR: Die Gründe

Eigentlich hatte Sega den Launch der VR-Brille im Frühjahr 1994 geplant, zum Preis von 200 US-Dollar. Eine Bombe: Einer der Entwickler des Projektes, Mark Pesce, erklärte, dass damalige Tracking-Systeme für die Arcade 50.000 Dolar gekostet hätten. Sie konnten aber ein Tracking-System für die Consumer-Version für nur 1 Dollar bauen. Vier Spiele kündigte Sega an: Das Rennspiel Outlaw Racing, Nuclear Rush, Iron Hammer und Matrix Runner, das sich beim Cyberpunk-Genre bediente. Außerdem gibt es Berichte, nach denen Sega auch an einer Umsetzung von Virtua Racing arbeitete.

Sega VR

Ein anderer Prototyp von Sega.

Die offizielle Begründung für die Einstellung des Projektes klingt heute etwas seltsam: Der Effekt sei zu realistisch gewesen. Das können dazu führen, dass Spieler herumlaufen und sich selbst verletzen könnten. Allerdings tauchten schon damals Berichte über Motion Sickness auf. Außerdem beklagten Tester Kopfschmerzen. Das waren laut Pesce die eigentlichen Gründe, warum Sega das Headset nie auf den Markt brachte.

Das Video zeichnet die Geschichte nach und bietet viel Material wie Ausschnitte aus Zeitschriften sowie Erklärungen von Pesce. Wer sich für die „alte Welle“ der virtuellen Realität interessiert, erlebt interessante 15 Minuten, die viele Fakten zusammenträgt. Wie zu erwarten, hat auch Nintendos glückloser Virtual Boy seinen Auftritt.

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