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Virtual Reality 2017: Das waren die Highlights des Jahres

Viel Spaß!

In den letzten Jahren haben wir immer wieder darüber spekuliert, wann denn Virtual Reality endlich seinen großen Durchbruch erreichen wird. Sicherlich befindet sich auch 2017 noch nicht in jedem Haushalt eine VR-Brille, doch das Jahr hatte dennoch unzählige Menschen in die Virtual Reality gebracht. Nicht ohne Grund: Gute Argumente für den Einstieg gab es in diesem Jahr viele.

Virtual Reality Games 2017

In diesem Jahr bekannten sich einige große Studios zur virtuellen Realität und dementsprechend kamen auch bekannte Serien auf die VR-Brillen. Den prominenten Anfang machte 2017 Resident Evil 7, welches zunächst exklusiv auf PSVR in der Virtual Reality spielbar ist. Auch wenn die Portierung recht simpel gehalten war, wusste die Atmosphäre dennoch zu überzeugen und die VR-Fassung war ohnehin eine kostenlose Beigabe und kein gesondertes Spiel.

Andere Hersteller haben diesen Weg nicht gewählt und ihr Spiel als gesondertes Game vertrieben. So muss man eine eigene Version von The Talos Principle oder Serious Sam kaufen, um die Spiele in VR genießen zu dürfen.  Auch Bethesda bittet für Fallout 4 VR, Doom VFR und Skyrim VR erneut zur Kasse, obwohl es inhaltlich keine Änderungen gab und die VR-Optimierungen sich in Grenzen halten. Dass die Spiele ansonsten großartig sind, möchte niemand bezweifeln, doch Rockstar Games und Starbreeze haben gezeigt, wie es auch anders geht.

Starbreeze bietet beispielsweise Payday 2 VR kostenlos für alle Payday-2-Besitzer an und L.A. Noire kostet zwar ein paar Euro, aber dafür haben die Entwickler die Fälle auch von Grund auf für VR überarbeitet und optimiert.

Doch die bekannten Studios haben in diesem Jahr nicht nur Portierungen auf den Markt geworfen. So hat uns Ubisoft beispielsweise in Star Trek: Bridge Crew zu einem Teil der Besatzung des Raumschiffs Enterprise gemacht und mit Farpoint brachte Sony den neuen Aim Controller ins Spiel und erweiterte die PSVR-Brille um eine großartige Eingabemöglichkeit.

Indie-Highlights im Jahr 2017

Neben diesen beeindruckenden Namen gab es jedoch auch kleinere Studios, die gezeigt haben, wie Virtual-Reality-Spiele bereits heute aussehen können. So konntet ihr in FORM spannende und wunderschön inszenierte Rätsel lösen oder in Karnage Chronicles ein vollwertiges RPG erleben. Aber auch witzige Konzepte wie Tractorball, Gorn VR, CS-Ableger wie BAM VR oder das Abenteuer Lone Echo konnten unser Herz im Sturm erobern.

Sicherlich ist dies nur ein kleiner Auszug, doch er zeigt, wie Facettenreich das Jahr 2017 im Bereich der VR-Software war. Doch wie sah es mit der Hardware aus?

Virtual Reality Hardware 2017

Auch im Jahr 2017 erblickten völlig neue VR-Brillen das Licht der Welt. Microsoft vermarktet sie zwar als Windows-Mixed-Reality-Brillen, sie sind jedoch im Endeffekt VR-Brillen. Lenovo, Dell, Acer, HP, Asus, Medion und Samsung brachten solche Brillen auf den Markt und die Besonderheit der Headsets ist, dass sie über ein Inside-Out-Tracking verfügen. Diese Technologie hat den Vorteil, dass ihr keine externen Tracker anschließen müsst. Jedoch hat sie auch den Nachteil, dass es die Controller nicht so umfassend wie bei der Oculus Rift oder HTC Vive trocken kann. Besonders schade: Das beste Mixed Reality Headset wird nicht in Deutschland erscheinen, denn Samsung möchte die Odyssey zunächst nicht nach Europa bringen.

Die Windows Mixed Reality Headsets haben sicherlich VR nicht revolutioniert, doch Konkurrenz belebt natürlich das Geschäft. Durch die Flut an neuen Brillen brachen auch bei den Preisen in diesem Jahr alle Dämme. Oculus und HTC bieten ihre Brillen nun deutlich günstiger an und selbst die neuen Windows Mixed Reality Brillen beginnen schon langsam einen Preisrutsch zu erleben – zumindest in Amerika, wo man vor Weihnachten einige Headsets zum konkurrenzlosen Preis von 200 US-Dollar erwerben konnte.

Neben neuen Brillen gab es in diesem Jahr auch einiges an VR-Zubehör zu entdecken. So erschien der Deluxe Audio Strap (besserer Komfort für die HTC Vive), die Vive Tracker (für Custom-VR-Controller), der TPCast (für kabelloses VR) und der Aim Controller (Gun-Controller für PSVR). Sony überarbeitete außerdem das PlayStation VR System und integriert nun auch die Kopfhörer am Gehäuse der Brille. Eine autarke VR-Brille mit Motion Controller blieb uns dieses Jahr aber schuldig.

Hat sich VR durchgesetzt?

Jain. Besonders durch PlayStation VR und Titel wie RE 7, Skyrim VR und Co. und den Preisrutsch der Brillen rückte VR in diesem Jahr deutlich näher in den Fokus der Gamer. Immerhin konnte Sony im dritten Quartal des Jahres alleine knapp 500.000 PlayStation-VR-Systeme verkaufen und das Weihnachtsgeschäft sollte in diesem Jahr ebenfalls nicht schlecht ausgefallen sein. Dennoch sind wir auch 2017 noch weit davon entfernt, dass eine VR-Brille ein Must-Have-Produkt ist. Schuld sind weiterhin die Technik, die Software und auch die Preise. Doch Besserung ist in Sicht. Wie jedes Jahr.

Gleichzeitig betraten VR-Spiele ein neues Territorium und machten sich in Arcades, Spielhallen und anderen Einrichtungen breit und gefühlt schießen ständig neue Virtual Reality Arcades aus dem Boden. Die Idee dahinter ist simpel: Eine hervorragende VR-Erfahrungen benötigt spezielle Hardware und Systeme, die für den Konsumenten häufig zu teuer sind. Durch eine Arcade kann der Spieler VR spielen, ohne viel Geld und Platz zu investieren. Gleichzeitig profitieren die Entwickler, da sie nicht um die Aufmerksamkeit der leider noch wenigen VR-Nutzer streiten müssen.

Was passiert im nächsten Jahr?

Das nächste Jahr steht vor der Tür und wir verraten sicherlich nicht zu viel, wenn wir sagen, dass das Jahr einige Überraschungen bieten wird. So wird Oculus seine Santa Cruz Brille an Entwickler verschicken, die Oculus Go könnte zur Einstiegsdroge werden und Pimax wird seine 8K Brille an die Kickstarter-Unterstützer ausliefern. Außerdem könnte es passieren, dass HTC eine Neuauflage der HTC Vive präsentiert, nachdem der autarken Vive Focus vorläufig ein Siegeszug in Europa untersagt bleibt. Wer nach Software im neuen Jahr sucht, der sollte ein Auge auf Space Junkies von Ubisoft werfen, das im Frühling erscheinen wird.

Was waren eure Highlights des Jahres und auf was freut ihr euch im neuen Jahr?