In einem Interview äußert sich Joel Breton, Leiter der HTC Vive Studios, über die Strategien zur Entwicklung und Vermarktung von VR-Content. Dabei ging er besonders auf die zukünftigen Marketing-Strategien des Unternehmens ein und kündigt aggressivere Werbemaßnahmen für VR-Erfahrungen. Zudem könnte es bald kommende Vive-Entwicklerkonferenzen geben.
Joel Breton – Aggressiveres Marketing und mehr Veranstaltungen der Vive Studios nötig
Im Vergleich zu den Oculus Studios bleibt die Anzahl an großen VR-Titeln aus dem Hause Vive Studios im VR-Markt derzeit überschaubar (Ready Player One: Oasis Beta) bzw. fallen diese teilweise komplett unter den Tisch. Eine Tatsache, die auch den Verantwortlichen nicht verborgen bleibt. In einem Interview mit Upload VR spricht Joel Breton nun über zukünftige Maßnahmen und Strategien, um diesen Umstand zu verbessern:
“Das Erste, was ich mit meinen Partnern mache, ist das Risiko des Projekts für sie zu verringern. Zudem sollen sie versuchen innovative Wege zu gehen und etwas Großartiges zu schaffen, das dem Markt und natürlich auch ihrem Geschäft hilft. Wir müssen also definitiv besser im Marketing werden. Ich bin sehr stolz auf die Inhalte, die wir erstellen. Alles, was wir machen, wird sehr hoch bewertet, es wird sehr gut angenommen und sicherlich können wir einen viel besseren Job bei der Vermarktung von Inhalten machen, und das ist etwas, woran ich sehr gerne arbeite.”
Eine große Herausforderung besteht darin, die richtigen Konsumenten mit entsprechenden Produkten anzusprechen. Dies erweist sich besonders in der Non-Gaming-Szene als schwierig, wie er beschreibt:
“Zum Beispiel ist die TrueScale-Design-App fantastisch für jeden, der einen Innenbereich, wie ein Geschäft, eine Turnhalle oder ein Fitnesscenter gestaltet. Es ist also eigentlich eine perfekte Lösung für diese Leute, aber sie kennen sie einfach nicht. Sie wissen nicht, dass es da ist, sie wissen nicht, dass sie in die VR gehen können und dort in etwa 30 Minuten das tun, wofür sie sonst ein paar Stunden oder einen Tag auf einem Bildschirm benötigen würden.”
Um dieses Problem anzugehen, könnte man zukünftig gemeinsam mit einer entsprechenden Community nach einem Soft-Launch an zukünftigen Versionen arbeiten. Doch eine passende Zielgruppe für die jeweiligen VR-Inhalte zu finden, wird sich derzeit auch weiterhin als kompliziert herausstellen. Allerdings möchten die Vive Studios auch zukünftig an dieser Herausforderung arbeiten. Und auch im Event-Bereich soll sich zukünftig mehr tun, wie Herr Breton verspricht. So kündigt er mehr Konferenzen und Veranstaltungen auch außerhalb von Asien an:
“Wir müssen mehr davon veranstalten. Bei Vive selbst haben wir mit Valve zusammengearbeitet und sie haben mit den Steam Days einen fantastischen Job gemacht, was man innerhalb eines frühen Stadiums, in den ersten zwei Jahren, als unsere Entwicklerkonferenz bezeichnen kann. Jetzt, wo wir zur Focus bzw. der Vive Pro wechseln, arbeiten wir zwar weiter mit SteamVR, jetzt ist es aber zum ersten Mal unser eigenes Ding, unser eigenes Ökosystem. Wir müssen also unbedingt anfangen, über solche Dinge nachzudenken, und ich versichere, dass wir das tun werden.”
(Quelle: Upload VR)