Seit der Ankündigung von Microsoft im letzten Jahr, dass das Unternehmen mit weiteren Partnern VR-Brillen für Windows 10 anbieten will, haben wir gerätselt, wie Microsoft die Steuerung in der virtuellen Welt lösen will. Mit der Vorstellung der Motion Controller für Windows 10 in dieser Woche wissen wir, wie die Controller aussehen und wie das Tracking funktioniert, doch setzt Microsoft mit den Controllern auf das richtige Pferd?
Warum das Design der Motion Controller von Microsoft überzeugt
In Zeiten von Hand-Tracking und VR-Handschuhen wirken die Controller von Microsoft nicht wie ein Produkt, welches an der Grenze des Möglichen kratzt, sondern eher wie ein Produkt, welches zur Konkurrenz aufschließen möchte. Microsoft hat auch allen Grund dazu, denn die Konkurrenz hat bereits über ein Jahr Vorsprung, wenn die Brillen von Acer, HP und Co. auf den Markt kommen. Doch Microsoft macht aus diesem Fakt kein großes Geheimnis und anstatt stur eigene Wege zu gehen, orientiert sich das Unternehmen sehr genau an den Controllern der HTC Vive und der Oculus Rift. Hier ein kurzer Vergleich:
Das Besondere an dem Aufbau der Microsoft Motion Controller ist also, dass theoretisch eine Portierung von Oculus Touch Spielen und HTC Vive Spielen keine große Herausforderung darstellen sollte. Vermutlich könnte ein einfacher Support sogar direkt hergestellt werden, wenn die Controller durch SteamVR unterstützt werden. Wenn ihr mehr über die Funktionsweise des Controllers erfahren wollt, dann schaut in unseren entsprechenden Beitrag zur Ankündigung.
Sollte es eine Unterstützung durch Steam geben, und davon gehen wir aktuell aus, dann werden zum Start der Controller direkt etliche Spiele für die HTC Vive und die Oculus Rift mit den Controllern von Microsoft und beispielsweise mit der Brille von Acer spielbar sein. Die Orientierung an der Konkurrenz bietet also durchaus praktische Vorteile für den Nutzer. Außerdem: Die Kombination aus Acer Brille und Motion Controller soll nur 400 US-Dollar kosten und könnte eine ähnliche Qualität wie die Oculus Rift oder die HTC Vive bieten. Somit gibt es bald einen günstigen Einstieg in die VR-Welt und zusätzlich steht bereits genügen VR-Kost zum Verzehren bereit.
Eine etwas fragwürdige Design-Entscheidung ist die Ausrichtung und die Position des Rings für das Tracking. Hätte man den Ring wie bei den Touch Controllern um die Hand geführt, hätte man erreichen können, dass der Nutzer seine Hände näher zusammenführen kann. Ebenso wissen wir nicht, ob die Controller Näherungssensoren besitzen werden, welche die Oculus Touch Controller lebendig machen.
Uns gefällt am Konzept von Microsoft sehr, dass die Hersteller der Brillen (Lenovo, HP, Acer, uvm.) sich aussuchen können, ob sie ihre Brillen im Bundle mit dem Controller anbieten möchten. Somit scheint Microsoft den Weg dahin zu ebnen, dass wir Controller und Brillen frei kombinieren können.
Außerdem könnte Microsoft dafür sorgen, dass VR eine breitere Zielgruppen ansprechen kann. Microsoft setzt nicht auf einen VR-Handschuh oder ähnliche Systeme, welche die Kosten in die Höhe treiben würden, sondern auf bewährte Konzepte und macht diese über den Preis für viele Menschen verfügbar. Schade ist jedoch, dass ein zusätzlicher Tracker nötig sein wird, um ein Tracking außerhalb des Sichtbereiches der Kameras der Brille zu ermöglichen. Dieser Umstand ist dem Inside-Out Tracking geschuldet, auf welches alle Brillen für Windows 10 setzen werden.
HTC fährt eine andere Strategie und versucht aktuell die Speerspitze der Innovationen zu werden und baut die HTC Vive langsam zu einem modularen System aus, an dem besonders Enthusiasten ihren Spaß haben werden, die nicht auf jeden Euro beim Kauf von VR-Zubehör schauen.